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Der Tag der Ankunft kam viel zu schnell und mein Herz ist nicht bereit Lucien zu verlieren, als ein Mann der nur mich gesehen hat.
Ich schaue aus dem Fenster der Kutsche, in das weite der Felder an denen wir vorbei fahren.
Der morgige Tag wird alles entscheiden, danach sind es vier Wochen kämpfen um dann endlich das zu stehlen, auf was wir so lange hingearbeitet haben.
Timo nimmt meine Hand und ich schaue zu ihm, der Wachmann gegenüber von uns meidet den Blick und ich nicke. Ich weiß das ich keine Schwäche zeigen darf, ich muss morgen stark sein und vor allem darf ich mir nichts anmerken lassen. Ich muss wie ein Stein sein, stark, selbstbewusst und darf keine Schwäche zeigen.

Angekommen im Königreich, kann ich mein Staunen nicht zurückhalten. Das Anwesen von König Luther, ist ein wahres Schloss. Ich präge mir jedes kleine Detail ein, sehe Ausgänge und Eingänge wo die Arbeiter des Königs ein und aus gehen. Wie hoch die Fenster vom Boden entfernt sind und wie verwinkelt das Anwesen ist, für Außenstehende sieht es aus als wäre ich überwältigt vom Anblick. Nur ich weiß, das ich kontrolliere das es genauso aussieht wie auf den Zeichnungen von Mutter.
Wir werden auf ein gemeinsames Zimmer gebracht mit zwei Betten, einen Garderobenschrank und einem Fenster mit Aussicht in den vorderen Teil des Anwesens. Es ist geschmückt mit Rosenbüschen, Bänken und in der Mitte ist ein Brunnen, mit einem tanzenden Liebespaar.
„Ihr werdet erst morgen wieder dieses Zimmer verlassen, Essen wird euch gebracht." Damit wird die Tür geschlossen und Timo und ich können in Ruhe planen.
„Wie gefangene, dabei könnten wir bald die Soldaten des Königs sein." Beschwert sich Timo.
„Ab morgen werden sie uns anders behandeln." Sage ich, packe meine Tasche aus und lege meine Kleider ordentlich zusammen.
„Sie sind wie unsere Nachbarn, sie denken alle wir sind arm, dumm und kriegen nicht mit wenn sie uns beobachten. Aber ihn wird schon bald das Lachen vergehen." Timo legt sich auf sein Bett und schaut hinauf auf zur Decke.
„Ignoriere sie einfach." Erinnere ich ihn, lege meiner Kleider in den Schrank.
„Wir werden es den allen sowas von zeigen, bist du auch vorbereitet?" Fragt Timo, ich sehe zu ihm.
„Natürlich, wir haben nicht umsonst 5 Jahre gelernt, um es jetzt nicht zu schaffen." Sage ich ernst und muss an das Gespräch zurück denken, als Mutter und Timo über mich geredet haben.
Sie zweifeln an mir und das tue ich gerade selber, weil mein dummes Herz bei einen Mann schneller schlägt den ich nie kriegen werde, der sich nie in mich verlieben würde.
„Ich bin stärker als ich aussehe Timo und das weißt du." Sage ich mit fester stimme und mache den Schrank wieder zu.
„Ja, das weiß ich doch. Aber ich habe Sorge das dieser Lord dir vielleicht deine Gedanken beeinflusst." Bestätigt Timo meine Befürchtung.
„Nein, mich bringt keiner durcheinander." Sage ich nur und damit ist unser Gespräch erst einmal beendet.

Wir kriegen zum Abend, unser Essen und setzen uns danach auf dem Boden um den morgigen Tag zu besprechen.
„Ich mache mir tatsächlich Sorgen um Miri." Gesteht Timo, als wir zu Killian und Miriam zu sprechen kommen.
„Hast du Angst das sie dich wieder grün und blau schlägt?" Frage ich mit einem leichten schmunzeln auf den Lippen.
„Sie hat mich nur umgehauen, weil ich ihr schlecht zeigen konnte wie gut ich kämpfen kann." Er verzieht sein Gesicht.
„Du hast aber recht, sie könnte zu einem Problem werden. Aber vielleicht haben wir Glück und sie ist nicht da." Sage ich, sie war beim Ball ja auch nur die Begleitung von Killian.
„Ich könnte mir vorstellen das sie zur Eröffnungsfeier da sein wird und ob sie dann ihren Lord alleine lässt mit den gefährlichen und Intrigen Geschwistern, wird schwierig." Sagt er, ich nicke.
„Wie du doch immer so schön sagst, es wird alles nach Plan laufen." Sage ich optimistisch.
„Seit wann bist du so optimistisch?" Fragt auch Timo gleich daraufhin.
„Ich will diesen Tag einfach hinter mir bringen und mich dann auf das Spiel konzentrieren. Können wir nochmal die Spiele durchgehen?" Frage ich ihn um ihn vom Thema abzubringen, denn er hätte bestimmt umgelenkt zu Lord Lucien.
Und so gehen wir alle 5 Spiele nochmal durch, wir sind auf alle Spiele vorbereitet, wissen aber auch das der König spontane Sachen mag.

Die Nacht schlafe ich erstaunlich gut, die Zofen bringen mich in ein nah gelegtes Badezimmer mit einer großen Badewanne um mich fertig zu machen. Sie flechten mein schwarzes Haar, legen es zur Seite und lassen einige Strähne lose hängen. Schminken mich ganz leicht, das ich nicht so blass wirke und ziehen mir ein schlichtes Kleid an, in einem Sandfarbenen Ton. Timo trägt eine Leinenhose in der gleichen Farbe und ein weißes lockeres Hemd, nur nicht auffällig. Da wir die letzten Teilnehmer waren die angemeldet worden sind, stehen wir in der Schlange ganz hinten.
„Das sind die Zwillinge die der Prinz als Strafe hier her geschickt hat." Flüstern einige, eine Reihe vor uns. 
„Das wird leicht werden." Höre ich einen anderen und Kontrolliere ob mein Messer noch unter meinen Rock ruht, als ich es spüre hole ich erleichtert Luft. Dieses Messer gibt mir Kraft und reichlich Selbstbewusstsein, sollen ruhig die anderen denken das wir keine Gefahr sind. Umso lustiger wird es, wenn wir sie schlagen ob nun mit recht oder durch schummeln.
Diese Menschen haben es verdient, ich habe es noch nie gemocht wenn man nur den Menschen sieht und gleich Urteilt. Man wird in eine Schiene abgeschoben und wird nicht beachtet, nur Lucien tat das nicht.
Ich schüttle den Kopf, um mir den Lord aus dem Kopf zu fegen und warte gespannt bis unser Name gesagt wird.

„Und nun die letzten Teilnehmer, die kürzlich vom Prinzen höchstpersönlich eingeladen worden sind. Begrüßen wir die Zwillinge Timo und Claire Gellard." Ruft der Sprecher durch ein Mikrofon, die große weiße Tür öffnet sich vor uns und Timo und ich beginnen zu den König zu laufen. Mein Blick ist versteinert, ich sehe nur den König und vergesse alle anderen Personen um mich herum. Es gibt nur noch den König und mich, mich und der Plan.
„Eure Hoheit." Beginnt Timo und verneigt sich vor dem König, bevor ich mich tief verbeuge.
„Eure Hoheit, es ist uns ein Vergnügen hier zu sein." Begrüße ich den König und spüre das sich Lucien irgendwo verkrampft.

Uhhh, jetzt hat sich Claire offenbart. Mal sehen wie alle anderen darauf reagieren.
Eure Soli 💕

Silent Thief Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt