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Ich habe in den drei Stunden mich zwar ausgeruht, aber von Schlaf war keine Rede.
„Bei der nächsten Pause musst du schlafen." Sagt Timo zu mir, wir laufen ziemlich mittig in der Gruppe.
„Wenn es dann nicht mitten in der Nacht ist, gerne." Antworte ich leise und rücke meinen Rucksack auf meinen Rücken zurecht.
„Bestimmt nicht, wer weiß wohin die wollen." Überlegt Timo, darauf habe ich keine Antwort, den niemand von uns weiß wohin es geht.

Auch am dritten Tag der Reise haben wir unser Ziel noch nicht erreicht. Einige haben Blasen an den Füßen, verbrannte Gesichter von der Sonne, sind müde und kriegen Krämpfe in den Beinen von dem langen laufen.
Ich habe mich abgelenkt mit Stunden zählen, wir sind meistens 12 Stunden zu Fuß unterwegs, drei Stunden Pause und dann wieder von vorne. Meine Füße tuen auch weh und meine Arme sind ebenfalls rot von der Sonne, mein Gesicht konnte ich mit einem Leinen T-Shirt überdecken, um auch keinen Sonnenstich zu bekommen.
Wir halten.
„Stopp, da ist jemand zusammen gebrochen." Ruft jemand und ich sehe hinter uns, eine junge Frau liegt auf dem Boden und weint.
„Ich habe solche schmerzen." Brüllt sie, sie tut mir sogar leid.
„Kannst du weiter machen oder gibst du auf?" Fragt nur unser Begleiter, der Mann der wohl mit der liegenden Frau zusammenarbeitet schüttelt traurig den Kopf.
„Sie scheint einen Sonnenstich bekommen zu haben, sie glüht richtig." Sagt er und der Betreuer nickt.
„Bleibt hier, ein paar Soldaten werden euch abholen." Er geht zu den beiden und überreicht ihnen zwei Trinkflaschen.
Damit ist wieder ein Team raus und es sollen nicht die letzten bleiben. Wir laufen noch weitere zwei Tage, in diesen zwei Tagen, machen genau zwei weitere Teams schlapp und unterbrechen das Spiel um aufzugeben. Es sind nun noch 6 Spielertteams im Rennen und wir erreichen unser Ziel.
Eine alte Burg, dort werden wir in Zimmer gebracht und können uns einen Tag ausruhen. Diesen ganzen Tag und die ganze Nacht, schlafe ich durch.

Am nächsten Morgen wird mir ein schlichtes Kleid gebracht, was ich zum Frühstücken tragen soll und werde dann von Timo abgeholt.
„Hast du gut geschlafen?" Fragt er mich, während wir die Treppen hinunter laufen.
„Ja, das war bitter nötig." Antworte ich und harke mich bei ihm ein, als uns fremde entgegenkommen.
„Weißt du in welchen Haus wir sind?" Frage ich ihn leise.
„Nein, ich habe mein Zimmer ebenfalls nicht verlassen." Sagt er, doch glauben kann ich ihm nicht. Er sieht jedenfalls müde aus, rot gebrannt von der Sonne, wodurch seine Augen aber noch heller wirken.
„Ob sie heute schon die nächste Aufgabe verkünden?" Frage ich ihn und Timo schaut kurz hinter uns.
„Ich hoffe, umso schneller sind wir hier raus." Flüstert er als antwort, ich nicke und bin gespannt was die nächste Aufgabe sein wird.
Wir gelangen in ein großen Essenssaal, wo schon andere Teams warten an dem langen Tisch, in der Mitte des Raumes. Wir suchen uns einen freien Platz, mir fällt auf das immer zwei Stühle nah stehen und zwischen den Teams Platz ist.
An einem Platz angekommen schiebt Timo mir meinen Stuhl nach hinten, um mich dann wieder heran zu schieben an den Tisch. Wir warten bis etwas passiert und sitzen stumm neben einander, ich sehe mich in der Zeit des Wartens im Raum an.
Die Decke ist hoch, ein großer goldener Kronleuchter hängt hinunter und würde in der Nacht den ganzen Raum zu leuchten bringen. Der Rest des Raumes wirkt unter dem Kronleuchter grau und langweilig, jegliche Liebe zum Detail ist hier untergegangen. Ein Raum ohne jegliche Gefühle, der nur zum Essen und danach wieder zum verlassen einlädt.
Selbst die hohen Fenster, durch denen die Sonnenstrahlen hinein gelangen können daran nichts ändern.
Die letzten Teilnehmer kommen in den Raum, ich verdrehe die Augen da es das Team von Lucien ist. Wenige Sekunden nachdem sie sich gesetzt haben, erscheint am Kopfende Prinz Georg.
„Guten Morgen Teilnehmer." Begrüßt uns der Prinz und streift kurz unsere Blicke, bevor er weiter redet.
„Ich beglückwünsche euch zur nächsten Runde, für diese Runde schauen wir wie Teamfähig ihr seit. Dafür arbeitet ihr mit einen Team zusammen, die durch Zufall ausgelost werden." Seine Stimme hallt durch den großen Saal und ich höre gespannt zu.
„Die Aufgabe wird dann verkündet, aber ich denke das ihr alle Hunger habt. Daher schlage ich vor das wir erst einmal gemeinsam Frühstücken." Nachdem der Prinz das gesagt hat, werden Tabletts gebracht mit allerlei leckeren Sachen.
Ich esse viel, aber langsam damit mir nicht schlecht wird und schaue immer wieder zu meinen Kontrahenten. Einer der restlichen 5 Teams, wird mit uns spielen und meine Vermutung liegt auf Lord Luciens Gruppe. So viel Glück können wir dann doch nicht haben, doch das erfahren wir erst, als alle Teller leer sind und Bäuche gefüllt.
„Sehr gut, dann meine lieben Spieler. Dreht eure Teller um, dort sind Farben zu sehen." Wir tuen was der Prinz verlangt, Timo und ich haben beide die Farbe Blau, ein dunkel blau das an ein Königsblau erinnert. Ich muss leicht schmunzeln bei der Farbe, da das Schicksal auch manchmal lustig sein kann.
„Okay, die Farbe Rot steht bitte auf." Zwei Teams stehen auf.
„Sehr gut, das erste vierer Paar ist gefunden. Die nächsten sind die mit der Farbe Blau." Bittet Prinz Georg, wir erheben uns und mit uns beiden, die Spieler aus Luciens Team. Und schon hat das Schicksal wieder ein Minus Punkt.
„Ah sehr schön und die letzten zwei Paare müssten die Farbe Grün haben." Auch die letzten vier sitzende Personen stehen auf und sehen aneinander an.
„Sehr gut dann ist hier die Aufgabe. Findet heraus welches Geheimnis ich hier in dieser Burg versteckt habe. Es sind zwei Geheimnisse, die Gruppen die zuerst eine findet, sind eine Runde weiter. Die Gruppe die keine findet hat verloren und ist somit raus. Viel Spaß beim suchen." Damit verlässt uns der Prinz und wir stehen an unseren Plätzen und sehen uns still an.
Ich setze mich wieder hin und spiele gelangweilt mit meinen Messer.
„Was, möchtest du nicht anfangen zu suchen?" Fragt mich Melissa und ich lächle.
„Er hat uns keine Zeit Angabe gegeben." Erinnere ich sie und trinke meinen Tee aus.
„Dennoch sollten wir anfangen zu planen." Sagt sie und nun muss Timo auch schmunzeln.
„Nervös?" Fragt er sie und nun mischt sich ihr Teampartner ein.
„Wir wollen einfach nur eine Runde weiter kommen." Sagt er, seine Stimme ist tief und streng. Ich hebe provozierend meine Augenbraue.
„Dann Melissa und Chris, sollten wir nicht mehr lange reden sondern lieber anfangen zu suchen. Damit die anderen Teams uns aber nicht hören, sollten wir vielleicht an einen anderen Ort gehen." Sage ich nun auch bestimmend, was Chris wohl gar nicht gefällt.
„Und wer gibt dir das Recht, dass zu entscheiden?" Fragt er.
„Nun pack mal dein Ego beiseite! Wir haben alle das gleiche Ziel." Mischt sich Timo ein, um mich zu verteidigen und ich bin ihm dankbar.
„Da bin ich mir nicht sicher." Sagt Melissa leise, mein Blick wandert zu ihr.
„Wir wollen doch wohl alle eine Runde weiter kommen? Ich verstehe die Diskussion gerade nicht? Alle anderen sind schon weg und haben vielleicht schon ein Geheimnis entdeckt, während ihr beiden diskutieren müsst." Ich verschränke meine Arme vor der Brust, mit dem wissen das ich ihre Worte im Mund verdrehe und sie damit noch wütend mache.
„Okay, lasst uns los legen." Bestimmt Melissa, während Chris noch mit seinen Zähnen knirscht und Timo gelangweilt sich umschaut. Das kann ja lustig werden.

Eine tolle Gruppe. 😂
Eure Soli 💕

Silent Thief Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt