Remus erwachte am nächsten Morgen mit einem warmen Körper, der halb auf ihm und halb dicht an ihn gepresst lag und er atmete erleichtert auf. Er hatte den Tag zuvor nicht geträumt, all das war wirklich passiert.
Sirius auf ihm bewegte sich ein wenig und Remus blinzelte, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie er mit seinem Arm wild in der Luft herumwedelte, bis er den Wecker traf, der sofort verstummte. Remus schmunzelte - Sirius war seit nicht einmal einem Tag hier, aber manche Dinge waren schon wieder genau so wie sechs Jahre zuvor. Und natürlich machte sein Mann keinerlei Anstalten, sich in irgendeiner Weise von Remus herunter zu bewegen. Vorsichtig stupste er ihn an.
"Du kannst gerne noch weiter schlafen", sagte er, "aber ich muss aufstehen."
Sirius brummte nur eine Antwort, die nicht weiter spezifizierbar war als "unbegeistert". Remus grinste und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich unter ihm hervorrollte.
Sirius grunzte ein wenig und hielt ihn dann mit beiden Händen fest, bevor er es aus dem Bett geschafft hatte. Ehe Remus protestieren konnte, langen seine Lippen auf Remus'. Er gab nach und ließ sich noch einmal zurück aufs Bett ziehen.
"Guten Morgen, Moony", murmelte Sirius, als sich sich voneinander gelöst hatte. Remus lächelte breit.
"Guten Morgen, Tatze."
Jetzt rappelte er sich doch auf, machte das Licht an und ging zum Schrank, um sich frische Sachen herauszuholen. Sirius drehte sich auf den Rücken und beobachtete ihn verschlafen blinzelnd, dann sah er aus dem Fenster, vor dem es noch stockdunkel war.
"Wie spät ist es?"
Remus griff nach einer Jeans und einem Pullover.
"Sieben."
Sirius brummte unzufrieden. Remus beschloss, ihn in Ruhe aufwachen zu lassen, während er ins Bad verschwand.
Als er wieder kam, hatte Sirius sich tatsächlich aus dem Bett bewegt - Remus war beeindruckt -, stand vor dem Schrank und schien zu überlegen, was er anziehen sollte. Die Entscheidung fiel, wenig überraschend, auf seine Lieblingsjeans (sie saß ein wenig locker, aber ansonsten passte sie noch gut) und einen von Remus' Pullovern. Sobald er angezogen war, verwandelte er sich in Tatze und stellte sich an die Tür.
Remus zog noch die Bettdecke zurecht und nickte, dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Küche.
Sie war noch dunkel, wie immer - die Kinder schliefen noch und Mary war gerade im Bad. Remus setzte Milch für Porridge auf und begann, Kaffee zu kochen.
Die Morgenroutine im Hause Lupin-Macdonald-Potter lief wie ein Uhrwerk - Remus kochte Frühstück, Mary weckte die Kinder, Jerry weckte sich selbst, dann trafen sie sich in der Küche, Remus packte Frühstücksdosen für Harry und Jules und Mary sorgte dafür, dass alle Taschen gepackt und Zähne geputzt waren, bevor sie um halb neun zur Schule losfuhren und Jerry und Remus runter in den Laden gingen, um Punkt neun Uhr zu öffnen - oder mit dem Fahrrad ins Krankenhaus fuhren.
Gegen halb acht tauchte Mary auf, im Flur zwei offene Kinderzimmertüren hinterlassend. Sie wirkte kurz überrascht, Sirius auf dem Fußboden in der Küche liegen zu sehen, dann grinste sie und kraulte ihn hinter den Ohren.
"Ist das ein Anblick, an den ich mich gewöhnen kann?", fragte sie amüsiert. Remus zuckte mit den Schultern und berichtete von der Entscheidung, dass Sirius die Kinder zuerst als Hund kennen lernen wollte, bis er in besserer Verfassung war. Mary nickte verständnisvoll und strich ihm noch einmal übers Fell, bevor sie aufstand, leise murmelnd einen Zauber ausführte und dankend eine Tasse Kaffee annahm.
"Ich checke dich heute Nachmittag noch einmal komplett durch", drohte sie an (Sirius grummelte leise), "aber aktuell sieht es ganz ok aus. Die Tränke haben gut gewirkt. Was hältst du von Frühstück?"
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Der Buchladen im Ligusterweg
FanfictionIm Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß, dass es ihn gibt. Er gehört einer kleinen Familie - der Vater arbeitet im Laden, die Mutter ist Lehrerin an seiner Schule, die Tochter zwei...