Der Tagebuch Eintrag

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POV Hinata

Liebes Tagebuch.

Du kannst dich bestimmt noch erinnern, als ich meinte ich würde Gefühle für Kageyama entwickeln.
Ich dachte wirklich er wäre die erste Person die mich verstehen könnte.

Falsch gedacht.

Ich zerbreche innerlich.
Alles in mir schreit nach Erlösung.
Ich verletze mich selbst.
Dabei verabscheue ich Menschen, die schwach sind.
Ich bin es doch selbst.

In der Schule heute hätte ich mich am liebsten entschuldigt aber ich konnte nicht.
Diese Emotionslose Seite an mir hatte die vollkommende Kontrolle.

Allein die Bestätigung, dass es vorbei war ließ mein Herz sich zusammenziehen.
Es schmerzte.
Er wollte mich nicht mehr.
Ich hab alles zerstört.

Weißt du noch, als ich mich auch damals abgekapselt habe?
Es war wegen Tooru.
Zuerst waren es nur er und ich...
Als dann aber Iwaizumi in den Club kam vernachlässigte er mich.
Wenn ich mich treffen wollte hieß es, er hätte schon was vor.
Natürlich mit Iwaizumi.

Er hatte mich ersetzt.
Es tat weh und ich fühlte mich ausgenutzt.
Die anderen dachten ich hätte sie nur angeschrien, weil diese Bestie die Kontrolle hatte.
Was sie aber nicht wussten, war das diese nur bei den wichtigen Spielen wach wurde.

Beim Training selbst war es meine Egoistische Seite die sie wie Dreck behandelte.
Da ich nicht zeigen wollte, wie verletzlich ich sein konnte entwickelte sich diese schlimme Angewohnheit.

Dieser Schmerz in mir wandelte sich in Wut um, die ich an meinen Mitmenschen ausließ.
Dich hatte ich benutzt um meinen Gefühlen zu entkommen.

Wird mich Tobio auch ersetzen?
Hat er es bereits getan?
Liebt er mich noch?
Sehnt er sich nach mir?

Ich kann nicht mehr.
Es tat so weh ihn zu sehen.
Es tat weh, dass ich ihn nicht küssen konnte.
Ich wollte ihn umarmen, mich entschuldigen, für ihn da sein...
Es ging ihm nicht gut und ich habe meinen festen Freund von mir gestoßen...

Ich will doch nur bei ihm sein...
Wieso hat diese zweite Persönlichkeit mehr Kontrolle über mich als die, die sich nach Zuneigung sehnt.

Ob Tobio mitbekommen hat, dass ich Schizophren-Erkrankt bin?
Naja Andeutungen hatte ich ja von mir gegeben.
Vermutlich dachte er, dass es an dem Triggerwort lag.

Selbstverständlich hatte ich Tabletten dagegen, sie hielten mich in Schach.
Aber in so in einer Situation wirkten sie nicht wirklich.

Wie dem auch sei, ich muss dann mal wieder.
Gleich gibt es Abendessen.

Seufzend packte ich mein Buch sowie den Stift weg und lehnte mich gegen die Stuhllehne.
Ich schloss meine Augen und genoss diese Stille.
Wobei man Stille nicht so richtig sagen konnte.
In meinem Kopf war meine Stimme, die versuchte wieder die Kontrolle zu ergreifen.
Ich schnalzte mit der Zunge.

H: ,,Sei leise!! Ich brauch ihn nicht!"

Doch, er gibt mir Sicherheit.

H: ,,Nein! Er macht mich schwach! Ich darf nicht zerbrechlich sein!"

Er hilft mir, ich hatte mit ihm keine Phase mehr.
Ich muss mich entschuldigen, ich liebe ihn.

H: ,,Ich darf nicht abhängig von jemandem sein! Und jetzt sei leise!"

Ich hörte wie die Tür geschlossen wurde.
Panisch blickte ich zu dieser und sah meine Mom im Zimmer stehen.

Na: ,,Ist es wieder passiert?", fragte sie ruhig worauf ich den Kopf schüttelte.
Natürlich wusste sie, dass ich wieder drin war.
Na: ,,Nimmst du deine Tabletten Liebling?"
Ich nickte knapp und blickte zu Boden.
Na: ,,Erzähl mir was passiert ist", forderte sie sanft auf und setzte sich aufs Bett.
H: ,,Nein"
Na: ,,Shoyo, ich bin neben der Mutter-Rolle dein Ansprechpartner. Es ist besser mit mir zu reden als mit einem Psychologen der nur eine Bindung durch Geld zu dir hat"

Ich schaute zu ihr und grummelte ein leises ,Es ist vorbei'.
Sie nickte verstehend und seufzte.
Na: ,,Wie ist es dazu gekommen?"
Ich schwieg und bildete einen Ausdruck in meinem Gesicht welcher deutlich machte, dass ich nicht darüber reden wollte.

Ich muss es ihr sagen!

Sofort schüttelte ich den Kopf.
Na: ,,Okay, da ich weiß wie schwer es dir fällt überlasse ich die Sache dir. Tu das richtige Shoyo und leide nicht. Zeig mir deine Handflächen"
Ich streckte ihr diese entgegen.
Sie nickte und stand auf.
Na: ,,Lass uns essen gehen"

Nachdem wir gegessen hatten besprachen meine Mom und ich noch etwas.
Na: ,,Dein Vater kommt diese Woche zurück, er soll einen Mann bewachen der vor kurzem entlassen worden ist"
H: ,,Hm okay"
Na: ,,Pass also auf der Straße auf, man weiß ja nie was passieren kann"
Ich nickte uninteressiert und machte mich auf den Weg nach oben.
Nachdem ich Bettfertig war, stand ich neben meinem Schreibtisch und starrte die Tablettenpackung an.

Ich muss sie nehmen

H: ,,Ist schon zu spät!"

Nein, es wird sonst nur schlimmer

H: ,,Es ist besser so. Je schlimmer es wird, desto undurchschaubarer werde ich"

Ich legte mich hin und schloss meine Augen.
Tatsächlich schlief ich schnell ein.
Ohne Traum.

Hinata Shoyo mal anders...! {KageHina}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt