Germangie- Zurück auf Anfang?

27) Sonnenuntergang

Angie POV:

Ich beeilte mich, schnell in den Probenraum zu kommen. Alle waren schon da und warteten auf mich. Ich lief rot an und murmelte ein leises Entschuldigung, das Pablo breit grinsend zur Kenntnis nahm. Mein Blick schweifte über die Schüler und blieb bei Violetta hängen. Als sie meinen Blick auffing, zwinkerte sie mir frech zu. Was war hier denn bitteschön los? Da fiel es mir wie Schuppen vor den Augen, Camila musste den Kuss zwischen German und mir erzählt haben! Mein Blick huschte nun zu ihr und sie schaute mich mit gesenktem Kopf vorsichtig lächelnd an. Im Raum war es still, dann fing ich an zu lachen. Zuerst war ich die einzige, dann fielen nach und nach auch alle anderen mit ein. Als wir uns endlich beruhigt hatten, sah ich einen sehr verwirrten German am Türrahmen stehen. Als er meinen Blick einfing, schaute er mich stirnrunzelnd an und ich lachte schon wieder los. German trat auf uns zu und fragte:"Braucht ihr einen Pianisten?" Ich wischte mir die Tränen, die durch das Lachen entstanden waren, fort und nickte. Dann legten wir los. Geplant waren Ser Mejor, Hoy somos mas und Ven y canta von allen Schülern gemeinsam , Violetta und Leon mit Nuestro Camino, Francesca, Naty, Camila und Maxi mit Algo suena en mi und zum Schluss noch einmal alle mit Tienes el Talento. Wir probten ohne Unterbrechung, die Stücke und Choreografien saßen perfekt, so dass wir schließlich alle außer Atem zum Mittagessen kamen. "Vergesst nicht, wir treffen uns in zwei Stunden am Eingang, dann beginnt die kleine Stadtführung mit Angie und Ema", erinnerte Pablo die Schüler.

Nach dem Essen klopfte ich an Germans Zimmertür. "Ich habe vorher etwas vergessen", sagte ich, als er näher kam. "Und das wäre?", fragte er leise. "Ich liebe dich", flüsterte ich. German lachte leise und küsste mich dann sanft. "Was hast du eigentlich heute Abend vor?", fragte er mich neugierig. "Lass dich überraschen", sagte ich nur, lächelte ihm zu und verließ den Raum. Der Abend würde super werden!

Ich schnappte mir ein Buch aus meinem Zimmer und setzte mich auf eine kleine Bank vor dem Restaurant. Es war warm und die Sonne brannte auf meine nackten Arme. Ich hörte Schritte, dann ließ sich Pablo neben mich auf die Bank gleiten. "Ist mit German alles geklärt?", fragte er mich. "Ja Pablo, ich denke schon. Danke, dass du heute morgen für mich da warst", antwortete ich ihm ehrlich. "Wir sind die besten Freunde die es gibt, Angie, das weißt du doch. Und auch wenn ich anfangs gegen die Beziehung zwischen German und dir war, er ist der Mann, mit dem du glücklich bist und das habe ich akzeptierst. Ich möchte unsere Freundschaft nicht gefährden und ich hoffe du weißt, dass ich immer für dich da bin", sagte er sanft. Das hatte mich jetzt überrascht. So etwas von Pablo zu hören, damit hätte ich nie gerechnet. "Danke!", rief ich und umarmte ihn, "du bist der beste beste Freund den man sich vorstellen kann. Und für dich finde ich auch noch eine Freundin!" "Bloß nicht!", sagte Pablo lachend. 

Die Zeit verging wie im Flug und schon begann die Führung. Ich hatte Ema die Führung überlassen und bildete mit German das Schlusslicht. Den Schülern schien es zu gefallen, sie hingen an den Lippen von Ema. Schließlich machten wir eine Pause auf der Wiese vor dem Eiffelturm. Ema erzählte etwas über die Geschichte, doch ich hörte ihr kaum zu. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, zu German und zu heute Abend. German hatte einen Arm um mich gelegt und wir schauten den Massen an Menschen zu, die sich den Eiffelturm anschauen wollten. Dann ging es auch schon wieder zurück. Wir hatten noch zwei Stunden, bis der Auftritt begann und die Schüler wurden langsam nervös. Pablo, German und ich gaben unser Bestes, sie zu beruhigen. Dann war es endlich soweit. Die Show begann. German und ich setzten uns an einen freien Tisch. Den Zuschauern gefiel die Show sichtlich, es waren viele gekommen und Ema winkte mir lächelnd aus der Küche zu. Sie hatte alle Hände voll zu tun, um die knurrenden Mägen der Leute zu füllen. Ich schaute auf meine Uhr. Es war Zeit.

German POV:

Aus den Augenwinkeln nahm ich war, wie Angie Pablo zunickte. Dann nahm sie meine Hand und stand auf. "Vertraust du mir?", fragte sie mich. Ich nickte. Leise huschte sie bis zum Ausgang des Restaurants und ich folgte ihr. "Wo gehen wir hin?", fragte ich sie, doch Angie antwortete mir nicht. Sie nahm meine Hand und wir liefen ein schönes Stück durch Paris. Plötzlich blieb sie stehen. Wir standen vor einem großen Haus, in dessen Erdgeschoss ein riesiges Restaurant gebaut wurde. Wir traten ein und Angie führte mich zu einem Tisch. Auf diesem Tisch stand eine Vase mit Rosen und ein Kellner servierte und den ersten Gang. Das Essen schmeckte himmlisch und Angie warf mir immer mal wieder ein Lächeln zu. Als wir fertig waren stand sie auf. "Das ist noch nicht alles, German, folge mir", sagte sie leise. Sie führte mich um das Gebäude herum und da stockte mir der Atem: Hier lag ein kleiner See, um in herum wuchsen Blumen und ich wusste sofort, dass das hier Angies Lieblingsplatz in Paris sein musste. Die Sonne sank gerade und das goldene Licht hüllte den See in eine mystische Stimmung. Nach einer Ewigkeit konnte ich den Kopf abwenden. Angie lächelte mich strahlend an. "Gefällt es dir?", fragte sie mich. "Und wie, danke, dass du mich hierher geführt hast, es ist der richtige Zeitpunkt mit dem richtigen Ort um dir etwas zu sagen", antwortete ich. Neugierig sah mich Angie an. Ich räusperte mich und sagte:" Angie, du hast mich verzaubert, vom ersten Moment an. Dein Lächeln ist das Schönste auf der ganzen Welt. Du bringst die Farbe in mein Leben, bist immer für mich da und bist dazu noch der freundlichste Mensch den ich kenne. Alle meine Fehler hast du mir verziehen. Ohne dich wäre ich ein halber Mensch. Ich liebe dich" "Ich dich noch viel mehr", erwiderte Angie weich und legte sanft ihre Lippen auf meine. Nun fehlte nur noch eins......