8) Traurige Ausprache

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Angie POV:

German schrieb mir noch, dass ich morgen kommen könne und berichtete mir, wie sehr sich Violetta gefreut hatte. Ich war ratlos: Wie sollte ich mich morgen denn verhalten? Außerdem stellte ich mir seit langem mal wieder die Frage, was ich denn anziehen sollte. Nach dem Abendessen lag ich noch lange in meinem Bett bis ich endlich schlafen konnte. Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich schaute auf die Uhr und beschloss, mich im Studio blicken zu lassen. Es war ja auch der Hauptgrund weswegen ich hier war... Ich machte mich fertig und lief ins Lehrerzimmer. "Hallo Angie! Schön, dass du mal wieder hier bist!", bergüßten mich Antonio und Pablo. Beto sah mich schief an und ich musste schmunzeln. "Alles gut!", sagte ich und amüsierte mich über die Blicke von Pablo und Antonio. Ich begleitete die beiden zu einer Probe, in der sich alle sehr freuten, dass ich anwesend war. Das freute auch mich, denn so wusste ich, dass das Studio immer noch der gleiche Rückzugsort war, der er früher immer für mich gewesen ist. Nach meiner Mittagspause ging Violetta nach Hause. Sie umarmte mich und sagte noch, dass sie sich auf später freue. Dann war es soweit. In einer dreiviertel Stunde würde ich über meinen Schatten springen und endlich in das Haus gehen. Ich hatte beschlossen, mich nicht zu verstellen und deshalb zog ich blaues Sommerkleid an, damit ich meinen Style nicht verändern musste. Nur noch schnell die Harre -fertig. Ich lief los und stand mit zitternden Knien schließlich vor der Haustür. Gerade als ich klingen wollte, riss Olga die Tür auf und umarmte mich fest. "Meine Angeles! Schön dass du da bist!", hauchte sie. Da tauchte Violetta an der Treppe auf. Als sie mich gesehen hatte, stürmte sie die Treppe hinunter. "Vorsicht, nicht dass du dir wehtust!", mahnte ich sie lachend. "Schön, dass du gekommen bist", sagte sie. Ich schaute hinter sie und da liefen gerade Ramallo und German in die Küche. "Angeles!", sagte Ramallo erfreut. "Hallo Angie", sagte nun auch German. Kurz herrschte betretenes Schweigen, keiner wusste, was er sagen sollte. Da zog mich Violetta kurzerhand in das Wohnzimmer und wir setzten uns an den Tisch und unterhielten uns. Kurze Zeit später kam auch Olga und servierte. Violetta neckte mich, weil ich die Croissants verschlang. Auch Olga lachte: "Du bist ja immer noch so ein Gierschlund wie früher!" Violetta traf sich noch mit Leon und etwas später waren German und ich alleine. "Möchtest du noch kurz mit mir reden? Ist das okay für dich?", fragte mich German. Ich nickte. Nervös folgte ich ihm.

German POV:

Ich wusste, womöglich war dies meine letzte Chance um mit ihr zu reden. Vielleicht wollte sie danach wieder nicht mit mir sprechen, aber es war nun Zeit, dass sie mir zuhörte. "Angie, hör mir bitte zu", begann ich,"ich hatte nie vor dich zu verletzten. Ich hatte selbst nie an die Folgen gedacht. Ich dachte es wäre eine Chaance, bei Violetta zu sein, ohne dass sie mich für überfürsorglich hält. Als du mr vertraut hast, war das toll für mich. Ich wollte mit dir reden, aber nachdem du mir gesagt hast, was German für ein schlechter Kerl ist, habe ich es nicht über mein Herz gebracht mit dir zu reden. Du sahst so unglücklich aus, nachdem Pablo und Jackie... Nun ja ich möchte nicht abschweifen.Ich wollte nicht, dass du traurig bist. Früher wenn du klein warst und Maria nicht mit dir gespielt hast, wurdest du auch immer traurig und hast so lange sie mit großen Augen angesehen, bis sie nicht mehr nachgeben konnte. Jetzt ist aber nicht früher und". Sie unterbrach mich: "German, es gab Möglichkeiten für dich, mit mir zu reden. Ich habe dir vertraut und du hast mir einfach zugehört. Du hast gemerkt, wie sehr mich das alles verletzt hat und geändert hast du nichts. Ich dachte, jetzt, wo es schon etwas her ist, könnte ich mit dir in Ruhe reden, ohne das alles, aber ich glaube, so funktioniet das nicht. German, ich kann dich nicht mit großen Augen wie früher anschauen. Dann drehe ich durch ich...." Ihre Stimme brach und sie senkte ihren Kopf. Ich kam auf sie zu. "Angie", sagte ich sanft. Doch sie stand auf und ging. Was war nur alles geschehen? War ich ein so schlechter Mensch? 

Angie POV:

Es war zuviel. Ich hatte befürchtet, dass sich etwas in mir regen würde, aber all das was da an Gefühlen über mich eingeströmt war, war zu viel. Ich rannte blindwegs immer weiter die Straße entlang und landete im Park. Doch dieser Ort munterte mich nun nicht mehr auf und ich setzte mich verzweifelt unter einen Baum. Die Sonne brannte, obwohl es schon später war, aber das war mir egal. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und fing bittelich an zu weinen.

Germangie- Zurück auf Anfang?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt