Lou-Lou

Kapitel 14 - Nervig

Ich hab auf diese Story im Moment einfach Lust. Also ich hoffe ihr auch.
Viel Spaß 🤗

"Was wollen sie überhaupt noch von mir?!", Blaffte Luke.
"Sie haben Louis Schutz geboten?"
"Das sagte er offensichtlich bereits. Aber ja. Habe ich."
"Er hat abgelehnt?"
"Hat er. Lou-Lou ist speziell, wenn es darum geht, sich auf andere zu verlassen oder sich unterzuordnen oder sonst was. Dementsprechend hat er abgelehnt. Er geht davon aus, dass ihm nichts passiert. Er ist... Erschreckend naiv..."
Innerlich stimmte Harry zu.

"Wie oft bist du bei ihm?"
"Unterschiedlich. Mal komme ich ja auch nur zum Quatschen vorbei. Ich sehe gern regelmäßig nach ihm. Denn egal, was du oder irgendein anderer Arsch von Ficker von ihm behauptet: ich bedeute Lou-Lou was."
"Natürlich."
"Ihr alle seht in ihm nur eine verdammte Hure. Aber ich! Ich kenne ihn schon immer. Ich kannte ihn noch als Louis!"
"War er dir als Louis lieber?"
"Manchmal... Es war eben... Einfacher..."
"Du weißt, dass er sich auch von anderen bezahlen lässt?"
"Ich liebe ihn. Ich bin nicht doof."
"Das eine schließt das andere nicht zwangsweise aus."
Luke guckte nur genervt.

"Lou-Lou ist... Es war schon in der Schule so... Er... Er lebte immer schon gern zwischen zwei Welten. Andere können das nicht. Sie driften zur einen oder zur anderen Seite. Aber Lou-Lou spielt gern auf dieser Linie. Wie ein Seiltänzer."
"Zwischen welchen Welten? Wenn er damals noch Louis war, dann nicht zwischen denen der Geschlechter."
Luke sah durch Harry förmlich hindurch.

"Allen Welten. Louis hat schon immer sein eigenes Ding gemacht. Die Konsequenzen waren ihm egal. Er hat sich verdammt jung geoutet. Ist dafür fertig gemacht worden. In Kleinstädten ist das so beliebt wie Schützenfest. Er hat es trotzdem gemacht... Er hätte sich nie versteckt... Dabei tut er es auf der anderen Seite die ganze Zeit... Ich kenne ihn so lange, aber irgendwie auch gar nicht... Er wirkte damals so furchtlos und doch haben seine Hände gezittert, wenn er um eine Straße biegen musste, weil er nicht wusste, ob ihm dahinter wer auflauert. Er vögelt gegen Bezahlung auf der Suche nach Liebe..."
Harry brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen.

"Er könnte sie bei dir kriegen."
"It's a fine line.", Seufzte Luke.

Niall las sich am späteren Nachmittag die Berichte durch. Hot Luke hatte ausgespackt. Vollumfänglich. Verwundert sah Niall auf die Berichte.

"Die eigenen Gefühle sind eben manchmal unser mächtigster Gegner." Seufzte Harry, der mit Anti-Stressbällen jonglierte.
"Was du nicht sagst...", Grinste Niall, versteckte seinen Gesichtsausdruck aber schnell hinter den Berichten, als ihn ein verstörter Blick seines Vorgesetzten traf.

"Luke liebt Lou-Lou. Seit er ein Teenager war. Aber Lou-Lou lässt sich von ihm nur für Sex bezahlen..."
"Ja. Wie es aussieht..."
"Lou-Lou hat eine gut laufende Bar. Wieso hat er das noch nötig?", Fragte Niall.
"Vielleicht hat er einfach Spaß dran? Oder er sucht dadurch wirklich nach der großen Liebe..."
"Eigenwilliger Weg.."

"Lukes auch.", Überlegte Harry.
"Inwiefern?"
"Er bezahlt Lou-Lou, weil es die einzige Möglichkeit für ihn ist, etwas von ihm zu bekommen. Aber er bleibt in seiner Nähe. Schon immer. Wie eine Wunde, die er immer wieder aufreißt... Statt zu gehen, um Lou-Lou zu vergessen."
"Es war einfacher, als er noch Louis war... Als sie beim Verhör waren, hat Lou-Lou doch entsprechende Sachen getragen... Hat er das für Luke gemacht?"
"Nein.", Sprach Harry nur und dachte: Für mich...

Lou-Lou stand hinter der Bar und wischte dem Tresen ab, als Niall und Harry durch die Hintertür herein schneiten.

"Sollte ich jemals vor der Polizei fliehen wollen, gehe ich durch die Haustür. Immer kommt ihr hinten Rum.", Grinste Lou-Lou und reichte Niall eine Cola, während Harry sich wieder selbst bedienen musste.

"Ich mache jetzt keine Bemerkung über Hintertürchen.", Sprach Harry während er sich über die Theke hinweg bediente.

"Was? Entwickelt sich der geistig 14-Jährige etwa langsam weiter?", Fragte Louis theatralisch.
"Haha. Ich wollte dir persönlich sagen, dass Hot Luke bis auf Weiteres auf freiem Fuß ist und dass er die Stadt nicht verlassen darf."
Lou-Lou grinste nur und sagte nichts.

"Wieso grinst du so?"
"Es ist lustig, wenn gerade du ihn so nennst. Ich könnte mir vorstellen, dass du ihn noch immer nicht sonderlich magst."
"Pft..."
Niall grinste nun auch und Lou-Lou zwinkerte ihm zu.

"Er war also geständig?", Fragte Lou-Lou dann doch an Harry.
"Ja."
"War er hilfreich?"
"Wird sich zeigen."
"Wow, du bist so gesprächig..."
"Ebenso wie du. Du hättest mir sagen müssen, dass du ihn schon seit der Schule kennst."
"Du hast nie gefragt. Bist doch auch so drauf gekommen."
"Wann hat das mit euch angefangen?"
"Was? Das wir uns kennen?"
"Du weißt, was ich meine.."
"Bedaure, aber nein."
"Wieso antwortest du nicht einfach?"
"Wieso fragst du nicht einfach?"
"Seit wann fickt ihr?"
"Keine Ahnung, wie dein Sexleben aussieht, Schatz, aber wenn du das genaue Datum noch weißt, dann hast du ein Problem."
"Du wolltest doch, dass ich frage."
"Polizisten stellen nur immer die falschen.."
"Welche ist denn richtig?"
"Nein."
"Was?"
Louis lächelte nur verträumt.

"Wie war dein Kontakt mit Luke, als ihr noch in der Schule gewesen seid?"
"Oberflächlich. Wir hatten kaum was miteinander zu tun."
"Wollest du nicht?", Fragte Harry sofort.
Louis grinste.

"Das würde dir gefallen, was?", Fragte er dann belustigt.
"Pft... Ist mir doch egal. Da warst du ja noch kein Informant für mich."
"Natürlich. Gibt's bei der Polizei eigentlich so eine Mitarbeiter-des-Monats-Wand? Falls ja, solltest du dort dringend verewigt werden. So wie du selbst außerdienstlich noch an beruflichen Themen hängst..."
"Lass das, Lou."
"Was denn?"
"Sag doch einfach. Wolltest du in der Schule keinen engeren Kontakt zu Luke?"
"Es hat sich nicht ergeben... Er hatte seine Leute... Und ich meine... Ich habe keinerlei Interesse seinerseits an mehr Kontakt bemerkt. Ich war eben jung und dumm."
"Was meinst du?", Fragte Harry fast schon alamiert.
"Ich weiß, dass er in mich verliebt ist."
"Echt?!"
"Ich müsste ein Idiot sein, um das nicht zu bemerken."
"Trotzdem -"
"Ich rede mit dir nicht über mein Sexleben. Ich fange auch gerade an Berufliches und Privates zu trennen."
"Dann bin ich privat?"
"Nein. Penetrant. Aber mein Sexleben ist Privat."

Hui, armer Harry. So wirklich hilfreich ist Lou-Lou aktuell nicht, oder? 😅
Bis dann.
Viele Grüße ^_^