Kapitel 41 - Klopfen

1.6K 267 93
                                    

Harry hatte Lou irgendwann einfach an seiner Kette wieder mit rein geschliffen. Er hatte keine Lust durch den Wald zu wandern. Der hatte gemeckert, weil der wohl irgendwie gern durch den Wald stiefelte oder so. Irgendwas hatte er gefaselt von Pilze finden und dass Harry dann fischen müsste. Dazu irgendwas mit, dass Panama von oben bis unten nach Bananen roch. Harry hatte nicht weiter nacngetagt.
Nun saßen sie drinnen und er las in einigen Akten zum Fall, während Lou die Küchenschränke ausräumte und nach seinem Empfinden sinnvoller wieder einräumte. Harry würde vermutlich niemals etwas wieder finden, aber immerhin waren sie so beide beschäftigt.

"Es ist wirklich komisch...", Murmelte Harry irgendwann.
"Was denn?"
"Ich soll dir doch keine Gruselsachen erzählen?"
"Nichts Gruseliges. Aber Rätsel gern. Ich gucke auch Detektiv Conan."
"Ist das nicht für Kinder?"
"Es sind Mordfälle. Nur gibt's eben nicht so viel Blut?"
"Aber für Kinder?"
"Es kommt immer drauf an, was du draus machst. Disneyfilme sind angeblich auch für Kinder..."
"Was willst du damit sagen?"
"Naja... Schneewittchen? Sie war schon tot... Und dann kommt der Prinz, küsst sie und nimmt sie mit in sein Schloss.. was im Himmel ist... Ähm... Die lebt nicht wieder. Der Kuss hat die nicht geweckt. Sie steckte in nem Glas. Spätestens da wäre sie doch erstickt... Der Prinz ist ein Engel, der sie in den Himmel bringt... Äh..  oder Ice Age? Wieso steht Manni in der Anfangsszene, als Sid ihm vorn Hintern rennt direkt an einer Klippe?"
"Oh, du meinst..."
"Jap."
"Oh mein Gott!"
"Soll ich weiter machen?"
"Nein. Bitte nicht. Meine Kindheit..."
"Siehst du? Da ist auch nirgends Blut."
"Das ist schrecklich."
"Joa. Also? Was ist wirklich komisch?"
"Die Morde. Sie wurden immer mehr ausgefeilt. Erst in normaler Kleidung, später in Brautkleidung. Zuerst reichte Gras drunter, dann wurden gezielt Blumen hingelegt. Der Täter wurde immer präziser. Je näher er seinem eigentlichen Opfer kam."
"Ist das ungewöhnlich?"
"Nein. Keines Falls. Aber der Zeitpunkt des letzten Mordes ist es."
"Wieso?"
"Wir hockten die ganze Zeit zusammen und nichts passierte. Kaum trennen wir uns, passiert der Mord."
"Willst du mir was sagen?"
"So lange ich dir ein Alibi geben kann, ist nichts passiert..."
"Tja... Das ist aber mutual."
"Wie bitte?"
"Wechselseitig. In der Zeit, in der ich dir ein Alibi geben kann, ist ebenso kein Mord passiert."
"Ja, aber wieso genau dann?"
"Das weiß ich nicht."
"Außer mit Zayn hattest du mit niemandem Kontakt?"
"Bis Luke mich am Stadion angesprochen hat nicht."
"Komische Formulierung für - mit dem Messer bedroht hat."
"Haha. Du weißt, was ich meine."
"Ja... Weiß ich. Die Frage ist, wer so schnell wusste, dass du weg bist. Oder ob das alles ein Zufall ist... Aber das wäre schon ein seltsamer Zufall."
"Ich weiß es nicht."
"Du wirkst nicht beunruhigt?"
"Naja, ich würde zumindest hoffen, dass der Täter nicht weiß, wo wir uns nun befinden."
"Ja... Das hoffe ich auch..."
"Können wir was anderes machen? Ich kriege Angst, wenn du das so sagst."
"Was willst du machen?"
"Hm.. ich hätte gerne dich auf mir.", Grinste Lou dreckig.
Harry grinste ebenfalls und klappte die Akte zu, bevor er sich, seinen Gürtel öffnend, dem Bett, oder besonders der Person darauf, zuwandte.

Sie versanken gerade in einem Kuss, als es plötzlich klopfte. Sofort fuhren sie auseinander und Lou erschreckte sich so sehr, dass er sich selbst plötzlich beim Sofa fünf Meter weiter wiederfand.
Harry griff sich seine Waffe.
"Harry...?", Fragte Lou ängstlich.
"Es ist bestimmt alles gut. Entspann dich.", Kam es angespannt zurück.
"Zum Glück ist es hell. Alles andere wäre sehr gruselig.", Murmelte Lou. Man sah, trotz des Spruchs, dass er sich sehr unwohl fühlte. Nervös sah er zur Tür.

"Geh ins Bett.", Kams ernst von Harry und tatsächlich folgte Lou dem Befehl ohne ein weiteres Wort. Das Bett war am weitesten entfernt von der Eingangstür und notfalls könnte Lou noch direkt ins Badezimmer fliehen.

Nicht viele wussten, wo sie waren.

Harry öffnete langsam und angespannt die Tür, während er selbst halb dahinter stand. So bot er möglichst wenig Angriffsfläche. Er war maximal aufmerksam und bereit abzudrücken. Er hörte Lous vor Angst hektischen Atem, warf dem noch einen Blick zu, bevor er die Tür weit genug für eine mögliche Unterhaltung öffnete.

"Wer ist da?", Fragte er angespannt.
"Ich bins."
"Oh man... Was machst du denn hier?", Fragte Harry erleichtert und öffnete die Tür.
"Preskot hat mich her geschickt.", Kams fröhlich und der Neuankömmling sah sich interessiert um.
"Hi Niall.", Grüßte Louis und legte das Kissen, dass er sich ins Gesicht gedrückt hatte, wieder auf seinen Platz.

"Hi Lou."
"Warum hat Preskot dich geschickt?"
"Ich soll dich ablösen. Für ne Stunde oder so. Er muss sich mit dir unterhalten. Auf der Wache."
"Und da schickt er dich?"
"Ich war auch überrascht... Aber er meinte, dass das besser wäre, als noch mehr einzuweihen."
"Was will der denn jetzt unbedingt besprechen?"
"Das hat er mir nicht gesagt."
"Also ich weiß ja nicht..."
"Ich kann zurück gehen und es dir schriftlich bringen?"
"Nein nein. Schon gut..."
"Tschuldige... Ich hatte ihn eben gleich danach fragen sollen.", Murmelte Niall traurig.
"Ach was alles gut. Und wann soll ich los?"
"Na, am Besten sofort..."
"Du hast eine Waffe?"
"Ja, natürlich.", Kams sofort von Niall und er zeigte seine Dienstwaffe brav vor.

"Gut. Wenn ich mich jetzt gleich auf den Weg mache... Bin ich schneller zurück..."
"Wir schaffen das schon. Bring Kaffee mit. Sonst ertrage ich deine Laune morgen früh nicht.", Grinste Lou breit.
"Geht klar.", Schmunzelte Harry.
Und dann ging Lou einfach hin und küsste Harry und der war so geschockt, dass er sogar erwiderte.

"Komm schnell wieder.", Flüsterte Lou dann noch.
"Mache ich. Pass auf dich auf."
"Mache ich."
"Schließt du hinter mir ab?", Fragte Harry Niall. Der brav nickte und nicht einmal einen dummen Kommenar absonderte.

"Dann bis gleich." Sprach Harry noch und trat nach draußen.
"Machs gut.", Murmelte Niall und Lou sah aus, als würde er Harry nicht gern gehen sehen aber als würde er sich eben auch nicht trauen, ihn zu fragen, ob es da keinen anderen Weg gebe.

Das letzte, was Harry aus der Hütte hörte, war das Verschließen der Tür von innen. Sofort eilte er los zu seinem Auto. Er war nur zu gespannt, was Preskot zu sagen hatte.

Na? Seid ihr auch gespannt?
Bis dann?
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Lou-LouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt