Kapitel 11 - Verhör

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"Willst du mit ihm reden?", Fragte Harry Eleanor und betrachtete Lou-Lou weiter, der sich ein wenig im Raum umsah.
"Ich dachte, ich soll nicht mehr mit ihm reden?"
"Er wird mir zu frech. Mach ruhig."
"Okay.", Grinste Eleanor und ließ sich von Harry die benötigten Infos geben.

Harry war gespannt, wie Lou-Lou reagieren würde. Er würde sich das jetzt ganz genau ansehen. Sollte hot Luke halt versauern. Eine Flasche Wasser hatte der immerhin.

Theoretisch hatte er Lou-Lou versprochen, dass der nicht mehr mit Eleanor reden müsste. Aber dieses Gespräch wäre ihm sogar noch eine Jucca-Palme wert.

"Hallo Mr. Tomlinson."
"Was wollen Sie hier?!"
"Mein Job machen. Es wäre nett, wenn Sie mir das nicht allzu schwer machen würden."
"Wo ist Harry?!"
"Mr Styles steht für Sie gerade nicht zur Verfügung. Ich werde ihn aber nach bestem Wissen vertreten."
"Bullshit! Harry hat Zeit."
"Sehen Sie. Ein anderer Blickwinkel könnte diesem Fall nicht schaden. Außerdem sollten Sie mit uns als Institution zusammenarbeiten, nicht mit Mr Styles als Person."
Louis schnaubte nur abfällig.

"Also... Sie sehen anders aus, heute. Was ist los?"
Harry wurde ein bisschen flau im Magen. Dass er die letzten zwei Nächte bei Lou-Lou geschlafen hatte, musste seine Kollegin nun wirklich nicht wissen.

"Ob Sie es glauben oder nicht, mein Kleiderschrank hat verschiedene Fächer und ich kann mich daraus bedienen. Im Gegensatz zu Ihnen trage ich keine Uniform."
"Wie schön. Also war Ihnen heute Mal nach Mann sein?"
"Wie sieht's bei Ihnen aus. Sie tragen eine Hose. Schon Brusthaare entdeckt?"
"Das ist ja wohl etwas anderes."
"Nein. Nein, ist es nicht.", Brummte Lou-Lou und verschränkte die Arme vor der Brust.

Eleanor seufzte einmal abfällig, bevor sie an einer anderen Stelle prokeln wollte.
"Ihr... Partner ist von der Bildfläche verschwunden?"
"Wenn sie Zayn Malik meinen: er befindet sich zur Zeit in Südfrankreich, ja. Ich habe ihn zu ihren Tatzeiten aber gesehen. Sie können ihn also von ihren Verdächtigen streichen."
"Sollten wir ihn Verdächtigen?"
"Worauf sollte ihre Frage sonst abzielen? Oder ging es ihnen darum, mir eine Beziehung zu unterstellen, die für ihr Verständnis vermutlich nicht in Ordnung wäre? Verzeihung, die Implizierung schlug fehl, da eine intime Beziehung zu einem Menschen wie Zayn wohl die Erfüllung vieler Menschen wäre. Aber nur um das klar zu stellen: wir sind sehr gute Freunde seit Ewigkeiten und betreiben zusammen das Queerys. Wir sind im romantischen Sinne also kein Paar."
"Im Gegensatz zu Ihnen und Luke?"
"Wie bitte?!"
"Was haben Sie mit Hot Luke zu schaffen?"
"Nichts."
"Hm.. dann nannte er Sie zufällig Babe und war zufällig bei Ihnen in Ihrem ungeöffneten... Lokal?"
"Tja... Sachen gibt's..."
"Bislang waren sie hier eine durchaus brauchbare Informationsquelle. Man rutscht schneller in eine andere Kategorie, als man manchmal denkt."
"Immerhin bemerken Sie es da, wenn Sie Leute in Kategorien einteilen. Das passiert im Alltag ja nahezu nebenbei."
"Dir macht das gerade alles auch noch unglaublich viel Spaß oder?"
"Kann ich nicht behaupten, nein. Wenn Sie Mal Plätze tauschen wollen? Diese Seite des Tisches hat etwas an sich, was einen nicht gerade wohl fühlen lässt."
"Hm... Dann lass uns überlegen, wie sich erst eine U-Haft-Zelle anfühlen würde..."
"Und für was wollen Sie mich bitte einbuchten?"
"Erzählen Sie uns doch einfach von Ihrem Kontakt zu Hot Luke."
"Er ist ein alter Bekannter?"
"Oh, bei dem Spitznamen Babe kann man sich durchaus vorstellen, dass der Grad der Bekanntschaft nicht allzu distanziert war."
"Vielleicht habe ich auch einfach eine gewisse Wirkung auf Männer?"
"Dann fischt Hot Luke an beiden Ufern?"
"Ich denke der Typ hat in jeder noch so kleinen Pfütze eine Angel hängen.", Schnaubte Louis.
"Eifersucht? Ein mächtiges Motiv..."
"Wieso fragen Sie nicht einfach ihn? Ich habe immerhin gar nichts gesagt...", Seufzte Lou-Lou resignierend. Wieso war ewig er verantwortlich für das, wie andere mit ihm sprachen? War ja nicht Grade so, als würden die sich schriftliche Genehmigungen bei ihm einholen.
"Weil sie ihn decken wollten und ihn vor der Polizei verstecken wollten. Das spricht nicht gerade für einen Informanten."
"Vielleicht habe ich auch einfach besser gespielt, eben weil er da war?! Zumindest er dürfte sich jetzt denken können, dass ich öfter mit der Polizei plaudere!", Zischte Louis.

Harry rutschte sein Herz irgendwo in die Magengegend. Oder zur Galle? Jedenfalls hinterließ es ein ekeliges Gefühl im Bauch. Scheiße! Daran hatte er überhaupt nicht gedacht.

"Ach, weil Sie sich dann letztlich doch verraten haben?", Frage Eleanor lauernd.
Nein, ich habe gesagt, dass ich ihn schützen will. Ich habe ihn die ganze Zeit geduzt, schoss es Harry heiß durch den Kopf. Scheiße. Lou hatte erst nach einer Weile gemotzt, dass er bei ihm geschlafen hatte.

"Schreiben Sie doch bitte in Ihren Bericht, dass Sie Ihren Zeugen so lange unter Druck gesetzt haben, bis dieser jegliche Aussage verweigerte.", Sprachs und dann schwieg Lou. Sagte einfach gar nichts mehr.

Irgendwann wurde es Eleanor zu doof und sie verließ das den Verhörraum, nachdem sie ihn ewig mit Fragen bombardiert hatte.

"Und?", Fragte sie, sobald sie bei Harry und seinem Kaffee ankam.
"Ich weiß nicht. Ich rede nochmal mit ihm...", Entschied Harry und ging zu Lou in den Verhörraum.

Lou-Lou sah nicht einmal auf.
"Hey.", Grüßte Harry.
Noch immer blieb der Blick seines Gegenübers gesenkt.
"Ich brauche einige Antworten von dir."
Schweigen.
"Komm schon, Lou-Lou."
Schweigen.
"Hey. Ich muss das Wissen. Es geht schnell und dann Bring ich dich wieder nach Hause, okay?"
Schweigen.

Harry setzte sich Lou-Lou gegenüber und betrachtete ihn. Das Zucken seines linken Auges und das Nagellackgeknibbel in Kombination mit dem Wippen des rechten Beins.
"Lou-Lou, los. Sag mir, was ich wissen muss und dann lasse ich dich wieder weg."
Schweigen.
Harry ging wieder. Er konnte ihn jetzt so einfach nicht gehen lassen. Daher sah er bei dem blöden Luke vorbei.

"Na? Doch noch jemand da? Ich dachte schon, Sie wären alle im Feierabend.", Grinste der Schönling.
"Nein, tatsächlich renne ich hier herum."
"Haben sie Lou-Lou geknallt? Es ihm ordentlich besorgt?", Fragte Luke grinsend.
"Nein."
"Hm.. komisch... Normalerweise ist er Recht leicht zu haben... Er ist ja nicht sehr kritisch in der Wahl... Hat wohl gemerkt, dass Sie Bulle sind, was?"
"Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen."

Lou-LouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt