Pov. Clint: Überall in meiner Umgebung ertönten Schüsse und Explosionen. Wir mussten die Menschen von hier raus bringen, jeder der noch am Leben war. Ultron würde die Stadt dem Erdboden gleich machen, wenn wir uns nicht beeilen, reißt es uns alle in den Tod. Ich hatte nicht vor heute zu sterben, meine Familie wartet Zuhause auf mich.
„Clint, alles in Ordnung bei dir drüben? Brauchst du Verstärkung?", Nat funkte zu mir durch.
„Ja, alles gut."
„Bei dir ist ganz schön viel in die Luft geflogen.", sorgte sie sich, doch ich beruhigte sie erneut. Ich war unversehrt. Die paar Kratzer können wir Mal heute akzeptieren.
„Keine Sorge. Ultron wird mich nicht zum Fall bringen. Ich glaube hier bei mir ist niemand, ich gehe..", ich verstummte, als ich plötzlich ein leises Schluchzen hörte.
„Clint? Alles okay?!", ich ging den Geräusch nach, statt Nat einen Bericht zu erstatten. Das klang nach einem Kind. In einen der Häuser der Seitenstraße hängte eine dicke Rauchwolke. Da ist wohl gerade erst etwas hoch gegangen. Ich wedelte mit der Hand, um langsam im Rauch etwas erkennen zu können. Ein kleines Mädchen lag gekrümmt weinend über zwei Erwachsenenleichen. Ihre Eltern..?
„Clint!", Nat hatte ich ganz vergessen. Schnell meldete ich mich kurz.
„Ja.. Hier ist noch ein kleines Kind. Ein Mädchen."
„Ihre Eltern?", hackte Nat sofort nach.
Man hörte meine Bedrückung aus meiner Stimme sofort heraus: „Nein.. keine Eltern mehr.."
Nat gab nichts mehr von sich. Vorsichtig kniete ich mich zu dem Mädchen hin. Unter Tränen sah sie zu mir hinauf.
„Hallo.", ich zeigte mit dem Finger auf mich: „Clint", dann zeigte ich auf sie.
„Luna..", flüsterte sie leise mit leichtem Akzent. Sie verstand jedoch meine Zeichen.
„Ich will dir helfen.", ich breitete meine Arme aus, als Deutung, dass ich sie mitnehmen wollte.
Traurig blickte sie weinend wieder zu Boden, ihren Eltern: „Mumie.. Otec...", sie muss wohl die beiden gemeint haben.
„Kann jemand von euch tschechisch?", funkte ich durch, sie machte keine Anstalten mit mir mitkommen zu wollen. Sie verstand mich nicht.
„Was willst du jetzt mit tschechisch, Barton? Wir haben gerade andere Probleme.", Tony klang leicht verärgert.
„Das ist die Landessprache hier. Tony, kannst du etwas für mich übersetzen? Hier ist ein kleines Mädchen, dass nicht mitkommen möchte.."
„Dann hab sie einfach hoch."
„Sie ist ein Kind. Ich will das sie weiß, dass ich ihr helfen will."
Ich hörte ihn aufseufzen. Er würde das wohl erst verstehen, wenn er eigene Kinder hätte.
„Was soll ich für dich übersetzen?"
„Ich möchte dir helfen, komm."
Tony gab mir die Übersetzung durch.
„Chci ti pomoct, pojď.", ich hoffte, das ich das richtig aussprach. Sie blickte wieder zu mir hoch und nickte leicht. Erneut breitete ich meine Arme aus und durfte sie diese mal hochnehmen. Mit dem kleinen Mädchen im Arm funkte ich Sicherheitshalber nochmal durch den Funk: „Ich hab sie. Danke Tony. Ich könnte gleich Rückendeckung auf der Straße gebrauchen."
„Bin gleich da!", versicherte mir Cap, als ich mich auf den Weg machte. Vorsichtig darauf im verdeckten zu bleiben, sodass mich Ultrons Roboter nicht wahrnehmen würden, doch vor der großen Hauptstraße hatte ich keine Versteckmöglichkeiten mehr. Wo ist er?! Ich sah ihn nirgends, dafür Ultrons Armee, die geradewegs auf mich schoss. Reflexartig drehte ich ihnen den Rücken zu, um das Mädchen zu schützen, sie schrie vor Angst auf.
Ich hatte damit gerechnet zu sterben, doch keine Kugel trag mich. Ich drehte mich um und musste in Pietros schmerzerfülltes Gesicht blicken. An seinem Körper mehrere Einschusslöcher.
„Das hast du nicht kommen sehen.", er stürzte mit diesen Worten zu Boden.
„Clint!", Cap stürmte zu uns und sah Pietro am Boden liegen. „Geh rüber zum Schiff. Ich bringe Pietro ebenfalls."
Niedergeschlagen über den Verlust eines unserer Helden, stürmte ich zum Schiff. Wenigstens die Kleine, wollte ich in Sicherheit wissen. Kurz darauf brachte Cap auch Pietro: „Clint. Flieg bei diesem Schiff mit. Es ist gleich alles soweit.", ich hatte nicht vor dieses Mädchen jetzt zu verlassen, also nickte ich. Ich setzte sie auf einen der Sitze ab und sah, ob sie verletzt war. Ein paar leichte offene Wunden ab Stirn und den Armen. Ich holte eines der Sanitätskoffer, um ihre Wunden entsprechend zu versorgen.
Während ich sie säuberte und verschloss, sprach sie kein Wort, stumm rollten ihre Tränen über die Wangen. Sie war eine Waise durch Ultron... und Wanda verlor ihren Bruder.. weil er mich und das Kind gerettet hat. Er starb als Held und ich werde ihm das nie vergessen. Er hatte dafür gesorgt, das ich nach Hause käme.
Das Schiff löste sich von Sokovia im nächsten Moment, sah ich in der Ferne wie es explodierte. Wir haben es geschafft.
„Můj domov.", flüsterte Luna leise, als sie ebenfalls zum zerstörten Sokovia blickte.
Ich sah mich auf dem Schiff um. Mehrere Kinder, jedoch mit mindestens einer der Eltern, nur sie blieb alleine zurück. Wie sie sich fühlten musste, wollte ich mir gar nicht ausdenken. Ich schätzte sie auf gerade Mal vier oder fünf Jahre alt.
"Clint. Kommst du?", rief mich Natasha nach der Landung des Schiffs von Board. Gerade lief ich auf sie zu, als ich sah, wie die Menschen nacheinander gemeinsam in ihre Gruppierungen ebenfalls das Schiff verließen, um zu den Notunterkünften geleitet zu werden. Außer das kleine Mädchen, sie blieb sitzen. Das fühlt sich falsch an, sie dort sitzen zu lassen. Ein Mann in Uniform kam, um sie mitzunehmen, doch sie machte keine Anstalten mitzugehen. Als er sie einfach packen wollte, fing sie an zu schreien, sofort machte ihr kehrt und ging dazwischen.
"Mr. Barton. Das Mädchen muss mitkommen.", er zeigte hierbei keinerlei Emotionen. Gott verdammt, sie ist noch ein Kind, hab etwas mehr Gefühl in deine Handlungen. Schnell versteckte sich Luna hinter mir und klammerte sich an meiner Hand fest. Ich hörte sie Schluchzen.
"Ihre Eltern sind gestorben. Ich sah ihre Leichen.", versuchte ich zu erklären, doch seine Mimik wurde nicht weicher. Im Gegenteil, sein Tonfall wurde harsch: "Dann werden wir sie im Waisenhaus direkt unterbringen."
"Nein.", erwiderte ich genauso harsch zurück. Dieses Kind würde mit ihm nirgendwo hingehen.
"Sie stellen sich gerade gegen das Gesetz."
"Tja, dann bin ich jetzt das Gesetzt und ich sagte nein. Soll ich es Ihnen buchstabieren?", er machte Anstalten sie von mir wegzerren zu wollen, doch Natasha stellte sich dazwischen.
"Ich bin mir sicher wir können das hier auch klären ohne das jemand gewaltsam irgendwo entrissen wird. Meinen sie nicht auch...", sie schaute auf das Namensschild des Soldaten: "Mr. Wells?"
Er schien sich von Natasha beruhigen zu lassen, denn er ging wieder einen Schritt auf Abstand.
Ich merkte wie die Kleine meine Hand drückte: "Prosím, vezměte mě s sebou."
Ich wusste nicht was sie sagte, aber es fühlte sich so an, als würde sie nicht von meiner Seite weichen wollen, als würde sie nach meiner Sicherheit suchen wollen. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich sie nicht hier einfach zurück lassen, ohne zu wissen, was mit ihr hier geschehen würde.
"Ich werde das Mädchen bei mir aufnehmen.", sprach ich spontan heraus. Ungläubig blickte Nat mich an, doch ich nickte ihr nochmal zur Bestätigung zu.
"Sie können in der Zeit herausfinden, ob sie noch lebende Verwandte hat, solange bleibt das Mädchen bei mir."
Widerwillig ließ er meine Entscheidung durchgehen. Er versprach mir noch, dass ich von der Regierung hören würde, wenn ich diesen Weg einschlug und ich akzeptierte es.
Ich glaube zu meinen ich sah sie kurz Lächeln, als ich mit ihr an der Hand vom Schiff runter ging.
"Hey Barton. Nimmst du ein Souvenir mit nach Hause?", sehr witzig Tony. Er landete als Ironman vor uns.
"Sie ist ein Kind, Tony. Das ist nicht lustig.", Nat schüttelte mit dem Kopf. Tony öffnete seinen Helm und kniete sich zu dem Mädchen nieder. Leicht versteckte sie sich wieder hinter mir.
"Hey Tony. Was bedeutet ..prosim vez..vezmete..ehm..", mir viel der Rest nicht ein. "Prosím, vezměte mě s sebou.", wiederholte, das kleine Mädchen.
"Friday, übersetz das Mal, bitte." - "Das bedeutet: Nimm mich bitte mit. Mr. Stark.", sie wollte, dass ich sie mitnehme. Ob das zu bedeuten hat, dass sie keine Verwandten hatte? Wusste sie schon, dass sie nirgendwo anders hin könne?
"Soll ich dir ein Übersetzungsgerät für das Kind machen? Das ihr beide benutzen könnt?", das ist glaube ich das Netteste, was Tony in den letzten Minuten von sich gegeben hatte.
"Ja, das wäre super."
"Alles klar. Bei der Landung hast du es. Ich bau es während es Rückflugs im S.H.I.E.L.D Raumschiff zusammen.", ich war erstaunt, wie er sowas immer wieder in kürzester Zeit zusammenbasteln konnte.
Ich Schiff drinnen, krabbelte Luna auf meinen Schoss hinauf. Ungläubig schüttelte Natasha immer noch mit dem Kopf: "Laura wird eine ziemliche Überraschung erleben, wenn du sie mitbringst."
"Sie ist in der Hinsicht wie ich. Hätte ich hier oben einen Empfang, würde ich ihr direkt schreiben, dass es nicht so überraschend ist. Wir bekommen doch sowieso ein Baby, ein neues Kind mehr, macht das Ganze auch nicht schlimmer. Wir haben genug Platz im Haus."
"Du solltest nicht davon ausgehen, dass du sie wirklich behalten kannst. Es werden sich bestimmt Verwandte finden."
"Wir werden sehen.", "Clint? Musím čůrat.", flüsterte die kleine dazwischen. Fragend schaute ich sie an. "Curat? Was bedeutet Curat?", ungeduldig wackelte sie auf meinem Schoß hin und her.
"Ich glaube das heißt, dass sie Mal muss.", meinte Nat leicht lachend.
"Oh du musst mal für kleine Mädchen. Na dann, komm schnell. Auf zum Klo!", ich hob sie hoch und trug sie vor die Toilette, wo sie allein hinein ging. Das sie sich nicht erschreckte, wartete ich lieber vor der Tür, sodass ich sie direkt wieder zu mir nahm.
Nat leistete mir wieder Gesellschaft. "Tonys Übersetzungsgerät wird hoffentlich wirklich vor der Landung fertig, dass könnte eine gute Hilfe sein.", seufzte ich erleichtert auf, darüber, dass wir es rechtzeitig bemerkt haben an ihrem Verhalten.
"Ansonsten weißt du jetzt was ich muss mal heißt. Weißt du überhaupt wie sie heißt? Sie wusste wie dein Name war."
"Luna. Ihr Name ist Luna. Ich schätze.. so habe ich ihr vertrauen gewonnen."
"Nein. Du hast ihr vertrauen gewonnen, weil du du bist. Du hättest dein Leben für das eines Kindes geopfert."
"Nur das es stattdessen Pietro war.. wo ist Wanda?", Nat senkte ihren Blick auf meine Frage hin.
"Sie will im Moment allein sein.", verständlich. Sobald sie soweit ist, würde ich mit ihr reden und ihr sagen, wie sehr mir ihr Verlust leid tat. Gerade im Moment würd ein anderes kleines Wesen mich benötigen.Gegen Abend kam ich endlich Zuhause an. "Schatz ich bin wieder Zuhause!", rief ich aus. Luna schaute sich bereits um und erstarrte plötzlich im Essbereich. "Luna, was ist?", ich folgte ihrem Blick und sah Laura, die ebenfalls Luna anschaute.
"Ich habe wen mitgebracht.", lächelte ich leicht, mit der Erwartung eine Standpauke zu bekommen.
"Ich sehe es. Du hättest mir ruhig schreiben können."
"Ich weiß..", ich ging auf sie zu und gab ihr einen kurzen Kuss. "Auf dem Rückflug hatte ich kein Empfang und jetzt ist mein Akku leer. Genau da, als ich dich anrufen wollte."
"Ach, deswegen hatte es nur kurz geklingelt. Ich dachte schon mein Handy würde spinnen. Also Luna, richtig?", Laura ging vorsichtig auf sie zu, doch sie wich erst aus.
"Sie hat ihre Eltern verloren in Sokovia.. ich sah sie bei ihnen.. Den ganzen Rückweg über, hing sie nur bei mir."
"Dann scheint sie dir wohl zu vertrauen. Sie versteht uns nicht, oder?"
"Oh doch! Moment.", ich holte das Gerät aus meiner Reisetasche: "Also wir müssen hier drauf drücken, sprechen rein und es wird in tschechisch übersetzt, genauso anders herum.", während ich es erklärte nahm ich es auf und demonstrierte es sofort. Luna fing an zu Grinsen, als sie mich durch das Gerät verstand.
"Hallo, Luna. Ich bin Laura. Es freut mich dich kennen zu lernen, willkommen bei deinem neuen Zuhause.", nach der Übersetzung schaute Luna uns verwundert an.
"Doma?", wiederholte sie das übersetzte Wort.
Ich kniete mich zu ihr hinunter und nahm ihre Hände: "Doma.", versicherte ich ihr. Sie überfiel mich mit einer Umarmung.
Im Hintergrund hörte ich Laura neben uns schluchzen: "Sorry, die Hormone, das ist nur gerade so rührend."
Luna nutzte nun selbst das Übersetzungsgerät. Danke.
Dabei brauchte sie sich nicht zu bedanken, nicht dafür.Es vergingen einige Wochen bis wir endlich die Bestätigungen hatten, dass keinerlei Verwandten für Luna existierten. Wir beantragten sofort eine offizielle Adoption. Ich saß mit Lila und Luna am Tisch, wo sie seelenruhig gemalt haben. Luna war gerade erst einmal ein paar Wochen bei uns und konnte schon ein paar wichtige Wörter auf amerikanisch. Sie lernte recht schnell, sie ist ein aufgewecktes und liebes Mädchen.
Freudig kam Laura zu uns, ich sah auf und sah den Brief in ihrer Hand, der sie zum Strahlen brachte.
„Ist das..?", fragte ich nach und sie nickte heftig. Die offiziellen Adoptions sind durch. Luna war offiziell eine Barton.
„Lila. Luna wird wie es aussieht bei uns bleiben dürfen.", strahlend blickte sie erst zu mir und dann zu Luna. Luna verstand nicht ganz, weswegen Lila das Übersetzungsgerät benutzte: „Du bist jetzt unsere Schwester, Luna!", Luna fing an zu Kichern, als die Übersetzung ertönte.
Sie ist nun offiziell ein Teil unserer Familie, dabei war sie es bereits bei ihrer Ankunft für uns hier.——————
Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMFjj2VFw/
Lasst gerne ein Kommentar da! Darauf freue ich mich immer wieder sehr!
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Lost Kid (Peter Parker FF)
Fanfiction2012 fand der erschütternde Angriff Ultrons auf Sokovia statt. Überall fielen Schüsse und Explosionen. Es war ein fürchterliches Gemetzel, das viele Opfer mit sich brachte. Clint Barton hörte in den Gassen plötzlich das Weinen eines kleinen Kindes...