Pov. Luna: Jedes mal, wenn wir versuchten Kamala Richtung Bruno zu lenken, lies sie sich ablenken oder er bekam Panik. So wird dieser Nachmittag rein gar nichts bringen. Seufzend gab ich es auf und setzte mich zu Peter auf das ausgebreitete Badetuch: „So wird das nichts bringen."
„Das kannst du laut sagen. Die zwei laufen komplett einander vorbei. Aber was denkst du? Mag sie ihn auch?"
Kurz überlegte ich. Es ist wirklich schwer zu deuten. Mögen tut sie ihn auf jeden Fall, die Frage ist eher, auf welche Art. Mir kommt das ganze so vor, als hätte sie Bruno nie in einem anderen Licht betrachtet, aber so schnell wie sie sich von anderen Jungs beeindrucken ließ, merkte ich mehr, dass sie das vielleicht auch gar nicht wollte. „Ich denke.. Kamala wollte Bruno nie in diesem Licht betrachten, dass es mehr als Freundschaft sein könnte. Sieh doch, wie schnell sie den anderen Jungs hinterher schwärmt. Bruno sieht top aus und sie hat ihm mit einem Scherz nur einen Blick gewürdigt."
„Sag das bloß nicht ihm. Das wird ihn vollkommen runter ziehen. Er gibt wirklich sein Bestes, um Eindruck bei ihr zu erwecken. Vielleicht sollte er sie einfach küssen, möglicherweise erweckt das ja mehr, als nur Freundschaft.", grinsend sah er dabei mich an. Ich verdrehte sofort die Augen: „Nur weil mein überfallender Kuss etwas gebracht hast, glaubst du doch nicht wirklich, dass das bei jedem so funktionieren kann?"
Er drückte mich nach hinten in das Tuch hinein. Ich spürte direkt die weiche Wiese darunter. Links und rechts mit seinen Armen neben meinem Kopf abgestützt, beugte er sich zu mir hinunter. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern: „Bei mir hat es sogar sehr gut funktioniert, so gut, dass ich dich immer küssen will. Egal wann und egal wo."
Sein Gesicht kam Meinem näher, bis sich seine Lippen sanft auf meine legten.
„Wow.. ihr seid schon ziemlich süß.", wir richteten uns beide auf. Grinsend beobachtete uns Kamala.
„Kamala.. das ist wirklich merkwürdig, dass du uns beim Knutschen beobachtest.", räusperte ich mich sofort.
„Sorry! Ich wäre nur auch am liebsten in einer Beziehung.. mit einem süßen Jungen, der mir jeden Wunsch von den Lippen abliest.", ist das möglicherweise die Gelegenheit? Ich nutzte sofort die Chance, um sie indirekt auszufragen und tarnte es mit Sarkasmus: „Nimm doch Bruno."
Geschockt sahen Peter, sowohl Bruno mich an. Ich war mir jedoch sehr sicher, dass Kamalas Wangen leicht rosig wurden. „Ich meine er ist doch auch ziemlich niedlich und erfüllt dir fast jeden Wunsch.", zwinkerte ich ihr zu.
Im Hintergrund verschluckte sich Bruno beinahe an seinem Trinken.
„Ehm..", Kamala fing an zu stottern. Ist es Verlegenheit? Das würde bedeuten, dass sie einfach nur etwas verpeilt ist und einfach nicht gemerkt hat, dass der Junge, der sie mag, direkt vor ihrer Nase ist. „Also.. ehm.. das geht doch nicht.. Bruno ist mein bester Freund.. schon... sehr.. sehr lange.. mit ihm zusammen zu kommen.. könnte all das riskieren.."
„Also würdest du Bruno nicht als festen Freund sehen können?"
„Das habe ich nie gesagt!", jetzt kommen wir der Sache langsam näher.
„Also würdest du es versuchen, wenn ihr euch beide mehr als nur mögen mögt?", sofort verstummte sie komplett. Auf meine Frage fiel ihr nichts ein. Verdammt, ich dachte, ich hätte sie in der Mangel. Jetzt habe ich es wohl zu weit getrieben.
„Ich.."
„Kamala. Ist schon gut. Luna scherzt doch nur. Ich würde nie etwas für dich empfinden und unsere Freundschaft damit zerstören...", ich schaute Bruno fassungslos an. Bekam er gerade wirklich kalte Füße? Nach dem wir extra die ganze Zeit versuchten die beiden zusammen zu bringen. Enttäuscht atmete ich aus.
Kamala senkte ihren Blick sofort und entschuldigte sich. Ehe sie zum Seeufer verschwand.
Sofort schnappte sich Peter ihn: „Bruno, was sollte das gerade? Ich dachte du willst es ihr endlich sagen!"
Verzweifelt fuhr sich Bruno durchs Haar: „Ihr habt sie doch gerade selbst erlebt. Sie kann sich das noch nicht einmal vorstellen."
„Du hast sie ja auch gar nicht ausreden lassen.", stöhnte ich genervt auf. Ich stand auf und versuchte die Wogen zu glätten: „Ich werde mit ihr unter vier Augen reden und sehen, was sich so machen lässt. Wehe einer von euch beiden Heinis funkt da dazwischen."
Kamala zog sich ziemlich weit in den See zurück. Erstmals war das Wasser etwas zu kalt, als ich einen Schritt hinein wagte, obwohl die Sonne deutlich stark hinunter prallte. Wie hat sie sich bloß so schnell an das kühle Wasser gewöhnen können? In kleinen Schritten ging ich weiter hinein, bis ich in der Lage war, zu ihr zu schwimmen.
„Erstaunlich, dass dir die Kälte wahrscheinlich null ausgemacht hat."
„Naja. Ist schwer die Kälte zu bemerkten, wenn du mich in Verlegenheit bringst und mir dadurch.. ziemlich warm wurde.. da ist die Kälte eher eine gute Abkühlung. Was sollte das eben?"
„Ich habe doch nur gescherzt. Keine Bange. Aber mal im Ernst.. gibt es da eigentlich jemanden für dich?", das ist meine Chance mehr zu erfahren.
„Naja.. ich dachte da gebe es jemanden. Aber seit dem er nach Pakistan musste, hat er sich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Schätze mal, dass es doch nicht so sehr geknistert hat, wie ich dachte."
„Vielleicht solltest du dich an jemanden wagen, der nicht so weit weg. Jemand der immer an deiner Seite sein würde."
„Da gäbe es nur Bruno.", lachte sie sarkastisch und wurde plötzlich still: „Hat es einen Grund, warum ihr die ganze Zeit solche Andeutungen macht?"
„Keine Andeutungen. Ich zieh dich doch nur auf, es sei denn du willst mit mir über etwas reden?", ihr Blick senkte sie. "Kamala. Ich habe wirklich nicht vorgehabt dich in eine unangenehme Lage zu bringen.", aber tatsächlich hatte ich genau das getan: "Ich habe dir von Peter erzählt... und dem Kuss. Du kannst auch ruhig mir vertrauen. Wirklich.. ich hatte nie wirklich die Möglichkeiten gehabt viele Freundschaften zu schließen, daher ist die Freundschaft zu dir.. sie liegt mir natürlich am Herzen.", und das war nicht gelogen.
Steve und Natashas Regeln waren recht simpel, während ich die Highschool besuchte. Komm nach der Schule direkt wieder nach Hause. Keine Umwege, keine unerlaubten Treffen. Natürlich, wollten sie nur meine Sicherheit gewährleisten. Ich war das Avengermädchen, leichte Beute für jede fiese Clique in dieser Schule. Dementsprechend wurde ich jedoch auch als Freak abgestempelt, weil ich immer Mami und Papi nach Erlaubnis fragen sollte. Tatsächlich fehlten mir diese Hänseleien, denn das würde auch bedeuten, dass beide immer noch an meiner Seite wären, aber das waren sie nicht.
"Du hast doch gehört was Bruno eben gesagt hat...", riss mich Kamala aus meinen Gedanken.
"Dass er eure Freundschaft sehr schätzen tut?", sie schüttelte heftig mit dem Kopf.
Sie schien zu überlegen, die richtigen Worte finden, doch am Ende wiederholte sie nur seinen Satz: "Ich würde nie etwas für dich empfinden... nie.. bin ich wirklich so bescheuert, dass sogar mein bester Freund sich nicht mal etwas mit mir vorstellen kann? Vielleicht hat sich deswegen Kamran nie wieder bei mir gemeldet. Weil ich einfach vollkommen verrückt bin."
"Was?!", stieß ich empört aus. Gott, verdammt, Bruno. Ich bring dich um für diesen Satz. Den habe ich eben gar nicht so wirklich wahrgenommen. Denkt Kamala wirklich so schrecklich über sich? Wie kommt das nur zu Stande: "Kamala. Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass Bruno das wirklich nicht so gemeint hat. An dir ist überhaupt nichts falsch. Du bist nicht bescheuert oder merkwürdig. Und wenn dann bist du es positiv! Ich meine keiner will langweilig normal sein oder?", sie fing an zu lachen, da spritze ich sie mit Wasser nass. Im nächsten Moment gaben wir uns regelrecht einer Wasserschlacht zu Opfer. Mit bibbernden Lippen gab ich jedoch auf. See war eine bescheidene Idee, hätten wir doch lieber ein beheiztes Schwimmbad gewählt.
"Oh Mist, du wirst voll blass. Vielleicht bringen wir dich besser zurück zum Ufer.", Kamala wollte mich schon in die Richtung schieben, da stoppte ich sie.
Meine Stimme zitterte: „Wenn du Bruno magst, solltest du ihm das auch zeigen."
„Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Ich schätze seine Freundschaft wirklich sehr, da kann ich kaum das Risiko eingehen, sie zu zerstören."
„Was ist, wenn euch beide genau das davon abhält? Wenn ihr beide das Selbe empfindet, aber nicht zugeben könnt, dass es das ist."
„Okay. Jetzt bringen wir dich erst recht zurück. Du spinnst langsam. Außerdem bibbern deine Lippen beim Sprechen."
Es war so angenehm, als die Sonne draußen auf meinen verkühlten Körper schien. Kamala zwang mich regelrecht dazu, dass ich mich in ein Badetuch einwickelte. Ich war nie wirklich für Kälte geschaffen, mein Körper fror schon immer sehr schnell. Das kalte Wasser tat mir also nicht wirklich gut.
Peter und Bruno kamen zu uns, mit dabei hatten sie größere Äste, trockenes Laub un Steine. Haben sie vor ein Lagerfeuer zu machen? Ob Peter mit ihm gesprochen hat, während ich das Selbe tat? Das würde jedenfalls dieses stille Auftreten von Bruno erklären.
„Du bist ja ganz blass.", Peter kniete sich neben mich auf das Badetuch und befühlte meine Haut: „Wie lange warst du im Wasser, dass du so kalt bist? Komm her.", seine Arme schlangen sich um mich herum. Ich lehnte mich gegen ihn. Seine Körperwärme tat mit gerade wirklich gut. Mir war immer noch recht kühl, aber das Zittern hörte auf.
Kamala sah zu uns rüber, sie wirkte nachdenklich. Aufmunternd gab ich ihr ein leichtes Lächeln. Ihr Blick wendete sich zu Bruno, der gerade tatsächlich einen Steinkreis fürs Lagerfeuer her richtete: „Kann ich dir irgendwie helfen?"
„Ehm klar. Du kannst ja das Holz und das Laub zusammen basteln.", Kamala übernahm diese Aufgabe. Gleich würde es mir viel wärmer werden, direkt an einem Lagerfeuer. Doch Bruno holte noch eine Überraschung aus seinem Rucksack heraus. Würstchen, Teig für Stockbrot und Marshmallows: „Ich habe doch gesagt, ich bereite ebenfalls etwas vor, Peter."
„Stimmt. Da hätte ich aber nicht gedacht, dass du damit Essen vom Lagerfeuer meinst."
Kamala freute sich direkt: „Bruno! Das ist der Wahnsinn! Ich meine die Früchte und die Sandwiches von euch waren auch gut, aber direkt vom Lagerfeuer zu Essen. Ist der hammer! Das erinnert mich daran, als wir das erste Mal campen waren."
„Achja? Daran kannst du dich noch erinnern? Denn genau deswegen habe ich das zurecht gemacht.", verlegen strich sich Bruno am Hinterkopf. Er versucht es wirklich. Hoffentlich bemerkt Kamala seine Mühen nun im richtigen Licht, nach unserem Gespräch. Tatsächlich lächelte sie ebenfalls verlegen: „Es ist einer unserer schönsten Erinnerungen."
Oh wow, machen wir gerade wirklich einen Fortschritt? Ich wusste doch, dass mit ihr darüber zu sprechen mehr bringen wird, als irgendwelche Protzversuche.
Das Holz fing leise an zu Knistern, als Bruno das Feuer entzündete. Es wurde schön warm, sodass ich das Badetuch um mich herum, weglegen konnte, aber Peters Arme verließ ich dabei nicht.
„Es funktioniert.. irgendwie..", flüsterte er mir leise zu, als wir Kamala und Bruno dabei beobachteten, wie sie zusammen miteinander über irgendetwas gemeinsam kicherten.
„Jetzt müssen sie es sich nur noch voreinander eingestehen.", ich schaute zu Peter hoch.
Er musste Lächeln: „Deine Haut nimmt langsam wieder Farbe an. Nochmal springst du besser nicht in den kalten See.", er gab mir einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze.
„Oh hey! Ihr seid auch hier?"
„Mj!", Peter schaffte sofort überraschender Weise Abstand zwischen uns.
Moment Mj? Die Mj, mit der er vor mir zusammen war? Also verletzend war dieser Abstand schon ein wenig. Gerade weil er es nur tat, weil sie hier auftauchte.
„Hi, Peter Parker und Freunde.. und Freundin?"
Peter wirkte überfordert und antwortete nicht auf diese indirekte Frage: „Was macht ihr denn hier?", autsch. Hat sich wie ein Schlag angefühlt und irgendwie wurde ich gerade ziemlich wütend. Nicht nur Bruno hatte hier kalte Füße bekommen.
„Das Selbe wie ihr wahrscheinlich. Am See chillen. Ned kennt ihr wahrscheinlich schon bereits?"
„Setzt euch doch zu uns, wir haben hier genug für alle.", danke Peter, dass du uns noch nicht einmal gefragt hast, ob das okay ist. Das du mich noch nicht einmal gefragt hast. Deine Freundin.
Es tat wirklich weh mit anzusehen, wie er auf den freien Wiesenplatz neben sich klopfte und Mj sich auch noch genau dort hinsetzte. Ganz nah bei Peter und lächelte dabei. Da war wirklich die Grenze bei mir erreicht. Er war nicht über sie Hinweg und ich, seine eigentliche Freundin, die ich war, wie er es gestern selbst bezeichnet hatte, war komplett nebensächlich. Ich fühlte mich wie ein benutztes Taschentuch, dass man nun nicht mehr brauchte.
Wütend stand ich auf und holte meine Sachen zum Anziehen heraus. Nicht einmal da schaute er zu mir rüber. Soll er doch meinen wie er denkt. Zwar wurde meine Kleidung noch etwas nass, durch den leicht feuchten Bikini, aber das störte mich nicht. Er würdigte mich keines Blickes, als er sich in eine Unterhaltung mit Mj und Ned verwickelte. Es ging zwar um das Collage, aber so wie er sie dabei anschaute, wollte ich mir das nicht länger geben. Verwirrt starrten mich Kamala und Bruno an, doch ich drehte mich weg und lief einfach zurück zur Bushaltestelle. Ich war einfach nur niedergeschlagen. Er hat nie mit ihr wirklich abschließen können und das bekam ich natürlich jetzt ab. Ich mag ihn eigentlich wirklich sehr gerne, vielleicht tut es deswegen auch so weh.
Er hat noch nicht einmal mein Weggehen bemerkt. Eine Träne kullerte über meine Wange, die ich sofort weg strich. Bis der nächste Bus kam, würde noch eine Weile dauern, daher lief ich die Straße bis zu den nächsten Haltestellen hoch, um etwas Zeit zu vertreiben. Verzweifelt rief ich bei Kate an, doch leider vergeblich. Ich wollte mit jemanden reden, doch hatte hier am Waldrand kein Empfang. Ich war komplett allein mit meinen erdrückenden Gedanken.——————
Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMFQgxEu5/
Lasst gerne ein Kommentar da! Darauf freue ich mich immer wieder sehr!
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Lost Kid (Peter Parker FF)
Fanfiction2012 fand der erschütternde Angriff Ultrons auf Sokovia statt. Überall fielen Schüsse und Explosionen. Es war ein fürchterliches Gemetzel, das viele Opfer mit sich brachte. Clint Barton hörte in den Gassen plötzlich das Weinen eines kleinen Kindes...