Kapitel 6: Natashas Worte

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Pov. Luna: Letzten Endes verbrachte ich die Zeit gefühlt allein auf der Party mit dieser starken Mische, die man sich in die Becher füllen konnte. Keine Ahnung wo Bruno und Kamala hin sind, aber auch von Peter fehlt jegliche Spur. Langsam wurde mir schwummrig von den paar Bechern. Man schmeckte den Alkohol nicht wirklich raus, aber reingekickt hat es wohl trotzdem.
Ich schlenderte nach einer Weile durch die Menschenmasse und dann über den Campus ins Wohnheim zurück. Was habe ich mir bei dieser bescheuerten Party gedacht? Und überhaupt, was habe ich mir gedacht das ich soviel zu trinken aushalte?
Wozu wollte ich überhaupt soviel trinken. Mir war irgendwie schlecht. In diesen Momenten vermisste ich Onkel Steve, der mich von dem Ganzen abgehalten hätte. Ich stolperte regelrecht ins Zimmer hinein, da viel mein Blick Richtung Schrank. Ich öffnete ihn und kniete mich davor hin. In der kleinen Seitentasche meines Köchers, lag schon einige Zeit ein Brief versteckt. Ich kann mich genau daran erinnern, als ich ihn bekam, aber nie lesen wollte.

Rückblende in die Zeit, nach dem Endgame
Es kehrte allmählich Ruhe in unser Zuhause wieder ein. Selbst ich konnte diesen Ort langsam wieder als ein Zuhause betrachten, weil unsere Familie hier war. Meine Familie.
Es klopfte an der Haustür, kurz pausierte ich den Abwasch mit dem ich gerade beschäftigt war, um die Tür zu öffnen. Dad war mit meinen Geschwistern in New York, Mum bereitete alles für die Familienfeier vor, also half ich im Haushalt mir, wo ich konnte. Ich wollte nicht nach New York und erst recht nicht in dieses blöde Weihnachtsmusical über die Avengers.
"Komme!", rief ich aus und öffnete die Tür kurz darauf. Es war meines Überraschens Pepper.
"Hallo Luna, schön dich zu sehen.", sie nahm mich kurz in den Arm. Neben ihr die kleine Morgan, die ebenfalls mit einen Verlust durch Thanos zu tun hatte. Tony.
"Kommt doch rein.", freundlich trat ich zur Seite: "Soll ich Laura holen?"
"Ehrlich gesagt bin ich hier, um mit dir zu sprechen."
"Oh okay.", mit mir? Warum das? "Hey, Morgan. Laura backt soweit ich weiß gleich einen Kuchen vielleicht willst du ihr helfen?"
"Ohja!", sofort stürmte Morgan in die Küche.
"Möchtest du etwas trinken?"
Sie schüttelte den Kopf: "Vielleicht gehen wir am besten hoch in dein Zimmer für dieses Gespräch."
Ich nickte, auch wenn ich noch nicht wusste, worum es überhaupt gehen wird. Oben angekommen, da sich Pepper ein wenig um, aber nicht zu sehr, um meine Privatsphäre zu stören. Sie nahm eines der Bilderrahmen auf meinem Schreibtisch in die Hand: "Das Bild ist süß. Du, Steve und Natasha zusammen."
"Sie waren meine Familie in der Zeit..", zustimmend nickte sie. Sie wirkte belastet. "Wie du bestimmt weißt, habe ich mir zur Aufgabe gemacht, das Quartier aufzubauen."
"Ja.. ich habe es in den Nachrichten gehört. Wirst du es auch leiten?"
"Ich weiß es noch nicht. Jedenfalls haben wir so gut wie es geht versucht, erhaltende Sachen aus den Trümmern zu bergen. Darunter auch etwas von Natasha. Wir fanden eine kleine Schatulle aus robusten Stahl."
"Woher wisst ihr, dass es von Natasha war?"
"Weil da ein Brief drinnen war, der an dich gewidmet ist...", sofort blieb mir der Atem weg. Ein Brief für mich? Hatte Nat schon eine Ahnung, dass sie es nicht schaffen würde. Ich glaube zu meinen das sich Tränen in meinen Augen sammelten, als Pepper mir den Brief überreichte. Es stimmte. Für Luna von deiner Nat, stand direkt auf dem Umschlag drauf.
"Kleines, du musst das nicht jetzt lesen. Lass dir die Zeit die du brauchst. Wir haben durch diesen Kampf viel verloren.. ich verstehe dich wirklich sehr gut."
"Ich vermisse sie so sehr..", ich schluchzte leise auf, sofort nahm mich Pepper in die Arme.
Ich kann das nicht, nicht jetzt und ich weiß nicht wann ich jemals dazu bereit sein werde. Das sind die Worte die ich als letztes von Natasha jemals mitbekommen werde.

Zurück in der Gegenwart
Vielleicht machte mir der Alkohol gerade Mut, denn ich traute mich nach langem den Brief aus der Köchertasche herauszuholen. Ich wollte gerade jetzt, wo ich mich das noch traue, lesen, was Natasha mir geschrieben hatte. War es wirklich mit der Intuition hinter, das ihr etwas passieren könnte? Behutsam öffnete ich den Brief, bedacht darauf, dass er keinen Riss, keinen Knick abbekam. Beim herausholen aus dem Umschlag fiel etwas vor mir zu Boden. Als ich es hoch hob erkannte ich schnell, dass es sich um eine goldene Kette mit einem kleinen goldenen Herzanhänger und einen kleinen goldenen Pfeilanhänger daran. Ist es wirkliche in Abschiedsbrief? Ich atmete tief durch, ehe ich den Brief auffaltete und zu lesen begann.

Lost Kid (Peter Parker FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt