Kapitel 28: Das beste Geschenk

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Pov. Peter: Wer hätte gedacht, dass das Essen wirklich harmonisch ablaufen könnte? Nach dem Luna die Kerzen auspustete schienen alle am Esstisch, wie ausgewechselt zu sein. Hat denn dieser Brauch sich etwas zu wünschen so eine hohe Bedeutung? Selbst, als ich mit Tante May zusammenlebte, habe ich mir nie wirklich etwas gewünscht. Nicht einmal als Kind. Natürlich tat ich immer so, weil Tante May immer begeistert vom kleinen Peter war, der einfach.. Kind sein konnte. Doch ab den Punkt, wo meine Eltern mich zurückließen und ich es langsam verstand, dass sie nicht zurück kommen werden, glaubte ich an sowas wie Wünsche einfach nicht mehr.
Kein Weihnachtsmann, kein Osterhase oder sonstiges. Das war für mich, als Kind, bereits klar, dass es nicht real war. Dennoch gab Tante May immer ihr Bestes, um mir als Kind ein paar magische Momente zu geben.
"Peter.. hast du Weihnachten etwas vor?", erfragte Laura sofort und ich konnte mir denken worauf das hinaus sollte. Irgendwie spürte ich den drohenden Blick von der Seite, den Clint mir zuwarf. Doch Luna übernahm die Antwort bereits: "Ich hatte so oder so vor ihn mitzunehmen, keine Sorge Mum.", hatte sie das? Erstaunt sah ich sie an. Schnell schmiegte sie sich an meinen Arm und nickte zufrieden. Dann.. bin ich wohl zum Weihnachtsessen offiziell eingeladen nehme ich an? Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig. Auf eine gute Art und Weise. Denn ich war durch sie wieder voller Glück.
"Das freut uns dann natürlich sehr!", bestätigte ihre Mutter erneut und haute ihrem Mann in die Seite.
"Jaja. Freut uns sehr..", wiederholte er mürrisch ihre Worte. Ich glaube auch, wenn wir das Kriegsbeil eigentlich niedergelegt haben, war er mir gegenüber immer noch skeptisch. Ich kannte sowas bisher aus Filmen eigentlich größtenteils nur. So viele Freundinnen hatte ich nämlich nun auch wieder nicht. Väter wurden jedoch immer als die beschützenden Oberhäupter symbolisiert. Dies bewahrheitete sich nun auch für mich in der Realität. Das was mich am meisten an ihm beunruhigte, war die Tatsache, dass er sehr gut mit Pfeil und Bogen umgehen konnte.
"Was magst du denn so Peter?", Nathaniel unterbrach meine Gedanken und schaute mich erwartungsvoll an. Jedoch wusste ich nicht so ganz, was er meinte.
"Er meint als Weihnachtsgeschenk.", half mir Cooper dann auf die Sprünge.
"Oh.", eigentlich will ich ja nicht wirklich etwas, ich wüsste auch nicht was. Was ich denn so mag? Ich kann ja schlecht sagen, dass ich es mag Spider-Man zu sein. "Ehm.. ich weißt nicht so recht."
„Hast du denn gar keine Interessen, Junge?"
„Clint.", unterbrach ihn Laura sofort: „Bis Weihnachten ist noch soo viel Zeit. Das müssen wir nun wirklich nicht hier und jetzt besprechen."
„Außerdem würde es sämtliche Überraschungen verderben."
„Ganz genau. Kate hat recht.", dankbar nickte Laura ihr zu: „Außerdem geht es heute um jemanden ganz anderen. Und diese Person wird jetzt auch reichlich beschenkt! Wer möchte anfangen?"
„Ich!", sofort stürmte Nathaniel los ins Wohnzimmer.
Langsam folgten wir nacheinander. Ich hatte gar keine Zeit mein Geschenk einzupacken wirklich. Ich hatte auch nicht erwartet, dass sie es gleich vor ihrer ganzen Familie sehen wird. Ein Glück übernahm Nathaniel den Start, so rückte ich ein wenig erstmal in den Hintergrund: „Oh. Das wirkt aber ziemlich groß.", Luna ließ ihn nicht lange warten und packte es sofort aus. Eine große bemalte Leinwand trat hervor.
„Die kannst du bei dir im Zimmer aufhängen! Wenn du uns alle bei dir hast, vermisst du uns vielleicht nicht so sehr.", verkündete Nathaniel stolz und zeigte die Figuren auf dem Bild: „Das ist Mama.. der mit dem Bogen ist Papa, daneben sind Kate und Lucky. Hier drüben sind Cooper und Lila. Oh und da auf Coopers Kopf bin ich, weil er mich Huckepack trägt. Und hier in der Mitte sind du und Peter. Ich wusste nicht, dass Peter braune Haare hat, deswegen sind sie gelb."
Dafür das er gerade Mal fünf Jahre alt fahr, hatte er wirklich ein künstlerisches Talent. Die Figuren, sahen trotz kindlichem Stil, sehr detailliert aus.
„Das mit den blonden Haaren ist nicht schlimm.", versicherte ich ihm zu: „Ich könnte sie ja blond färben."
Luna musste lachen, damit hatte ich meinen Zweck bereits erfüllt. Sofort legte sie vorsichtig das Gemälde zur Seite, um Nathaniel zu umarmen: „Das Bild ist wirklich gut geworden! Peter wird mir sicher helfen, es in meinem Zimmer über meinem Bett aufzuhängen."
„Natürlich."
„Momentmal.. wer sagt, dass er in dein Zimmer darf?"
„Dad.", schimpft Lila ihn sofort: "Hier das ist mein Geschenk.", freudig wartete Lila gespannt auf Lunas Reaktion. Unter dem Geschenkpapier verbarg sich nochmals ein größeres Paket, dass geöffnet werden musste und darin verschiedene Dekoartikel, wie flauschige Decken und Kissen, passend zum baldigen Winter.
"Das ist perfekt, Lila. Ich hätte mir das sonst alles noch besorgen müssen für den Winter. Ich komme kaum dazu während des Unterrichts tiefer in die Innenstadt zu kommen.", stimmt. Denn meistens half sie mir als Partnerin nachmittags und Abends, da gab es kaum Zeit zum shoppen. Los Angeles war nämlich nicht ganz Verbrecherfrei. Tatsächlich war ich jedoch ganz froh darum, dass ich immer eine Rückendeckung dadurch hatte. Solange sie nicht mitten ins Gefecht kam, war es für mich vollkommen in Ordnung, sie an meiner Seite zu wissen.
"Mein Geschenk ist besser.", Cooper reicht Luna einen kleinen Umschlag. Je mehr Geschenke sie bekam, desto eher hatte ich das Gefühl, das meins wahrscheinlich gar nicht mal mehr so besonders oder nützlich ist.
"Oh.. ein Gutschein für einen...?", Luna schien dem Laden nichts zu sagen, auch ich zuckte bloß verwirrt mit den Schultern, als sie mich fragend ansah.
"Schminke oder so. Kate hat den in Los Angeles besorgt für mich, damit du denn direkt dort einlösen kannst. Dann kannst du dich auch mal schminken."
"Wow.. Cooper..", Lila schlug sich gegen die Stirn: "Das klingt so, als hätte Luna es nötig sich zu schminken."
"Tun das die Mädchen auf einem Collage nicht andauernd?", hakte er verwirrt nach.
"Naja.. ich schminke mich nicht wirklich oft, aber falls, kann ich den Gutschein ja dann jetzt nutzen, also danke, Cooper.", Luna zeigte sich dennoch dankbar. Vielleicht mag sie also auch mein Geschenk, selbst wenn es nicht so toll sein wird. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauerte, bis ich dran wäre.
"Dein Dad wird mich umbringen, deswegen öffne mein Geschenk erst in deinem Zimmer.", Luna schaute bloß kurz in die Geschenktüte hinein und fing an zu lächeln. Scheint so als hätte Kate ihr auch etwas gutes Geschenkt. Doch bloß was?
"Was hast du ihr geschenkt, Kate?", hakte Clint sofort nach, doch Kate versiegelte ihre Lippen.
Etwas für ihren Anzug? Bogen? Pfeile? Auf jeden Fall etwas nach ihrem Geschmack, doch nichts, was ihrem Vater gefallen könnte.
"Von uns hast du dein Geschenk ja bekommen. Fährt sich dein Auto gut?", fragte ihre Mutter nach.
"Ja, natürlich.", Luna schaute jedoch kurz verstimmt: "Denkt ihr aber nicht, dass es ein etwas zu großes Geschenk ist? Ich meine.. Es freut mich wirklich, aber ein neuwertiges Auto.. das war bestimmt sehr teuer."
"Dafür ist dieses Modell jedoch sehr sicher und darum ging es mir ausschließlich.", erklärte Clint sofort: "Du bist erwachsen. Mit einem Auto kommst du besser um die Runden, gerade in einer großen Stadt wie Los Angeles. Es wäre also so oder so darauf hinausgelaufen, dass du früher oder später eins gebraucht hättest. So muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, dass dir etwas mit einem alten gebrauchtem Auto passiert. Das Auto ist hoch modernisiert und auf den neusten und intelligentesten Sicherheitsstandards."
"Außerdem ist keines unserer Kinder irgendwelches Geld zu schade. Wir würden bei deinen Geschwistern genau das Selbe machen, wenn es soweit ist. Aber auch wenn es sicher und gut ist, pass bitte dennoch beim Fahren auf. Vorsicht ist die beste Sicht im Straßenverkehr."
"Danke. Wirklich. Ich werde gut aufpassen."
Erwartungsvoll schauten plötzlich mich alle an. "Peter hat mir schon den Urlaub geschenkt.", versuchte mich Luna herauszureden, als sie wohl merkte, wie unangenehm das für mich war.
Erstaunt staunte Laura nicht schlecht: "Du hast den ganzen Urlaub selbst finanziert? Peter, als Collage Student ist das doch bestimmt sehr teuer gewesen.", sie wirkte etwas besorgt.
Doch ich verneinte es sofort: "Oh nein! Das war wirklich in Ordnung. Ich wollte sowieso schon länger Mal in einen richtigen Urlaub fliegen. Deswegen war es wirklich okay. Jedoch..", ich holte aus meiner Jackentasche mein Geschenk heraus: "Habe ich trotz Urlaub.. noch etwas für dich."
"Peter..", Luna seufzte auf.
Wären wir jetzt nicht vor versammelter Mannschaft, würde ich sie küssen, um ihr das Wort zu verbieten, stattdessen nahm ich ihre Hand.
"Scheiße.. was..", fluchte Clint sofort und fing sich ein Seitenboxen von seiner Frau ein. Auch Lunas Blick wirkte sofort entgeistert.
Sofort wusste ich, was er denken musste: "Oh nein! Es ist nicht das!", schnell öffnete ich meine Hand und man sah das goldene schichte Armband, dass ich um ihr Handgelenk festmachen wollte.
Erleichtert atmete ihr Vater dann doch aus, als es sich nur um ein Armband handelte.
"Ist da irgendwas graviert?", hakte Lila verwirrt nach, da es sich wirklich nur um ein schlichtes goldenes Armband handelte.
"Nicht ganz.", eines der Beiden Sachen konnte ich ihr jetzt gerade nicht geben, doch ich holte schon einmal einen Anhänger heraus. Eine goldene Palme: "Das ist ein Bettelarmband, jedes Mal, wenn wir etwas besonderes machen.. können wir eine Erinnerung dafür holen. Die Palme ist für unseren ersten Urlaub in Miami."
Ich habe jede Reaktion erwartet, aber nicht das sie anfangen würde zu weinen. Waren das Freudentränen? Doch meine Frage beantwortete sich schnell. Sie fiel mir um den Hals und küsste mich regelrecht stürmisch. Auch wenn es irgendwie überraschend und unangenehm vor ihrer Familie war, erwiderte ich ihren Kuss.
"Ih!", unterbrach uns Nathaniel sofort.
"Genau.. Ih..", stimmte Clint zu und räusperte sich lautstark.
Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf: "Tut uns wirklich leid, Mr. Barton."
"Mir nicht.", grinste Luna. Sie legt es wirklich darauf an, dass ich gleich aus dem Haus fliege.
Schnell wechselte ich das Thema: "Also gefällt es dir?"
"Natürlich! Auch wenn es wirklich nicht nötig gewesen wäre, gefällt es mir sehr."
Eine Zeit lang betrachtete sie noch ihren ersten Anhänger, doch dann wurden wir schnell zum Filmabend entführt. Drei Filme hielt sie durch, doch fing dann an zu gähnen neben mir und fiel mir leicht auf die Schulter.
"Wird wohl Zeit zu schlafen.", stellte Laura fest und hob den bereits eingeschlafenen Nathaniel nach oben.
"Ich hol eben die Schlafsachen für die Couch.", Clint wollte gerade aufbrechen, doch wurde von Laura gestoppt. "Auf gar keinen Fall.", erwiderte er schon sofort, bevor sie überhaupt etwas sagen könnte.
"Clint. Schatz. Luna ist alt genug."
"Gerade, dass ist es ja, was mir sorgen bereitet."
"Okaaaay.", Kate fing an Clint aus dem Raum zu zerren: "Was du nicht sehen kannst, kann dich nicht stören.
"Sicher, dass das okay ist?", hakte ich vorsichtig nach, als Luna meine Hand nahm.
"Alles gut. Geht nun nach oben. Ich hab euch sowieso eine paar mehr Kissen und Decken hinauf in Lunas Zimmer gebracht.", beruhigte mich Laura.
"Gute Nacht.", verabschiedete ich mich noch freundlich, ehe ich Luna in ihr Zimmer folgte. Erstaunt sah ich mich um. Das Zimmer wirkte sehr mädchenhaft, als hätte es lange keine Veränderung gehabt.
"Ich hab es das letzte Mal vor dem Blip eingerichtet gehabt, also lass das amüsierte Grinsen."
"Ich finde es irgendwie.. süß. So in deinem alten Kinderzimmer zu sein.", lachte ich leicht und kassierte ein Kissen in mein Gesicht.
"Ich war ja auch ein Kind, als alle verschwunden sind. Tante Nat hat sich die Jahre dann um mich gekümmert. Im Hauptquartier. Deswegen kam ich hier nicht mehr rein. Als ich wieder da war.. wollte ich irgendwie nichts ändern.. keine Ahnung, warum. Klingt bescheuert."
"Nein. Gar nichts klingt bescheuert.", ich setzte mich neben sie auf das Bett hin und holte den zweiten Anhänger heraus: "Ich habe noch einen zweiten Anhänger im Laden gefunden."
"Peter!", sie haute mich erneut mit dem Kissen: "Warum so viel?"
"Schau ihn dir wenigstens an, bevor du mich nochmal schlagen willst.", schlug ich lachend vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Augenrollend streckte sie mir ihr Handgelenk entgegen. Ich machte den Anhänger dran, sofort stockte ihr Atem, als sie ihn sah. "Und?", ein goldener Spider-Man Kopf. Für manche ein Merchandise, für sie hatte es jedoch bestimmt eine Bedeutung.
"Ich akzeptiere dieses Geschenk wohl doch ein wenig. Aber jetzt war es wirklich alles?"
Ich nickte: "Versprochen.", sie glücklich zu sehen, brachte mich ebenfalls zum Lächeln.
"Aber das beste Geschenk ist weder das Armband, noch das Auto. Sondern du selbst, Peter."
Sanft strich ich über ihre Hand: "Kann ich nur zurück geben.", liebevoll küsste ich sie kurz und schubste sie dann nach hinten in die Kissen: "Jetzt aber wirklich ab ins Bett."

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Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMYmWN8aV/

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