Kapitel 35: Lunas Zustand

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Pov. Luna: Es vergingen einige Wochen. Bewusst wurde ich krank geschrieben und musste meine Klausuren online ablegen, da ich mich Zuhause auf der Range befand. Peter rief meinen Vater direkt nach dem alles passierte an und mein Zustand schien sich wirklich nun deutlich drastischer zu verstecken.
Ich habe ihn solange nicht mehr gesehen.. wir facetimten bloß Abends, dann noch nicht einmal jeden Abend, weil er sich nach dem Unterricht mit Bruno zusammen setzte, um aus der Laborspinne ein Gegengift zu reproduzieren und Nacht machte er sich auf die Suche nach Harry Osborn, der spurlos einfach verschwand. Vielleicht war er auch auf der Suche nach mir und zeigte sich nicht, bereitet er sich auf etwas vor? Oder.. oder hat ihm das Gift doch zu sehr zugesetzt und er liegt im Sterben? So oder so ließ Peter mich vorerst nicht zurück auf die Caltech. Er und mein Vater waren sich da mal einer Meinung. Doch es änderte nichts daran, dass ich ihn so sehr vermisste.. Traurig setzte ich mich im Bett auf und sah aus dem Fenster hinaus. Der erste Schnee fiel. Bald würde der Winterball stattfinden von dem Kamala bereits schwärmte. Ob Peter mich vielleicht doch zu sich holen wird.. oder wird er da nicht hingehen? Das Schlimmste wäre natürlich, wenn er mit einem anderen Mädchen dahin gehen würde.. Es verbreitet sich bereits das Gerücht, dass wir nicht mehr zusammen wären. Flash hat es stolz in die Welt gesetzt in seinem Versuch coole Storys zu machen.
„Guten Morgen, Prinzessin.", Dads Kopf guckte durch den Türspalt: „Ich hab Frühstück für dich."
„Ich hab kein Hunger..", das Gift setzte mir wirklich zu. Immer wenn ich was aß, dauerte es nicht lange, bis ich es wieder hinaus würgte. Mein Körper nahm kaum Nährstoffe mehr zu sich, sodass ich Nachts eine Infusion bekommen musste. Es hielt mich zwar am Leben, aber ich konnte mich noch nicht einmal mehr selbst im Spiegel ansehen.. deswegen deckte ich ihn ab. Ich bin so unfassbar dünner geworden.. gut war das überhaupt nicht, weil es zu dünn war, ich sah bereits meine eigenen Rippen.
„Du musst aber etwas essen.", sofort schaute ich blitzartig zu Tür hinüber, als Peter dort stand. Einerseits müsste ich mich freuen, doch ich schämte mich, wegen meinem Aussehen.
„Was.. was machst du hier?"
„Ich hab mich die Woche krank schreiben lassen, um dich Besuchen zu kommen.", dass mein Dad sogar das guthieß, wunderte mich am meisten. „Ich übernehme das, Sir.", Peter nahm ihm das Tablet mit dem Frühstück ab und mein Dad nickte ihm bloß dankbar zu.
„Ich lass euch zwei dann mal allein.. die Tür bleibt offen!", rief er beim hinausgehen hinterher.
„Er vertraut mir wohl immer noch nicht ganz.", Peter setzte sich zu mir aufs Bett. Schnell wickelte ich die Decke um mich herum.
„Nicht verstecken..", traurig blickte er zu mir rüber.
„Ich seh fürchterlich aus."
Er schüttelte den Kopf und legte seine Hand auf meine Wange: „Nur erschöpft.. nicht fürchterlich. Du bist immer noch meine wunderschöne Luna.", er beugte sich vor und legte sanft seine Lippen auf meine: „Ich hab dich so vermisst..", hauchte er leise gegen meine Lippen und mir kamen die Tränen. Sofort wischte er sie mit seinen Daumen weg: „Wir sind kurz vor dem Durchbruch.", zuversichtlich nahm er meine Hände: „Deinem Dad hab ich es bereits erzählt. Bruno macht ein paar letzte Tests und dann könnten wir dir das Heilmittel mit Erfolg verabreichen. Dann kannst du wieder ganz normal zur Caltech."
Doch das zweifelte ich an. Die Leute werden mich anstarren, aufgrund des Gewichtsverlusts. Selbst wenn ich erst zurück komme, wenn ich halbwegs normals aussehe, werden sie über mich reden, ich habe so lange gefehlt, das bringt die Leute zum Reden.
„Ich weiß nicht, ob ich dorthin zurück will.."
Verwundert sah er mich an. „Die Leute reden doch bereits jetzt ununterbrochen über mich, dass wird sich mit meiner Wiederkehr bestimmt nicht ändern."
„Du musst aber zurückkommen.. sonst habe ich diese Ansteckblume für mein Date zum Winterball ganz umsonst gekauft.", er holte eine kleine Schachtel aus seiner Sweatshirttasche heraus.
„Du willst mit mir zum Winterball?"
„Natürlich. Du bist schließlich meine Freundin. Entweder mit dir oder gar nicht."
Ich nahm die Decke von mir hinunter. Statt meinen Körper anzuschauen, schaute er mir weiterhin in die Augen: „Also.. hab ich ein Date?"
„Vielleicht. Ich schätze davon hast du meinem Vater jedoch noch nicht erzählt, was?"
„Ich wollte dich doch lebend erreichen."
Ich musste lachen. Zum ersten Mal seit langem konnte ich wieder lachen und das brachte auch Peter sofort zum Lächeln.
„Er wird mich niemals zum Winterball lassen.. nicht in diesem Zustand.", seufzte ich auf. Nicht einmal, wenn ich versuche ihn mit aller Kraft zu überreden.
„Dann müssen wir ihn vom Gegenteil überzeugen.", er schon das Tablett mit meinem Frühstück näher zu mir heran.
Ich schluckte: „Peter ich.."
„Ich weiß.. ich seh es ja.. aber wenn wir es zusammen langsam angehen.. schaffen wir das. Wir essen jetzt erstmal die Hälfte nur und in einer Stunde den Rest."
„Denkst du wirklich, dass das etwas bringen wird?", skeptisch stocherte ich in den Pancakes herum.
„Es ist zumindest ein Versuch wert. Ansonsten überlegen wir uns andere Taktiken. Vielleicht ist es einfach Zuviel auf einmal für deinen Körper und er schafft es nicht, dass so schnell zu verarbeiten."
Ich nickte leicht und wir probierten es aus.
Auch wenn mein Magen etwas wummerte behielt ich das Essen fürs Erste drinnen. Und auch beim zweiten Anlauf, blieb das Essen im Magen. Es scheint zu funktionieren. Vielleicht lag es auch daran, dass er jetzt hier ist und ich mich mit ihm, um Einiges besser fühlte.
Zum ersten Mal seit langem konnte ich endlich wieder mit meinem Peter kuscheln.
Ich lag nach dem Essen in seinen Armen, während wir uns beide unter die kuschelweiche Decke zueinander schmiegten.
Er atmete entspannt aus: „Ich hab diesen Geruch echt vermisst..", seine Nase schmiegte sich in meine Haare. Automatisch drückte ich mich ein weniger enger in seine Seite.
„Die offene Tür stört mich..", schmollte ich leicht.
„Tja.. das war die Bedingung von deinem Vater. Ich darf nur mit offener Tür dein Zimmer betreten. Achja und.."
„Und?", was hat mein Vater ihm noch befohlen?
„Kleidung bleibt an und meine Hände da, wo er sie jederzeit sehen kann."
Ich verdrehte die Augen. Selbst Volljährig wurde ich immer noch, wie ein kleines Mädchen behandelt. Bloß keine Jungs. War er nur zu mir so streng oder musste Lila eigentlich durch diese Regeln genauso durch? Ich flippe aus, wenn er nur mit mir so streng ist.
„Und.. du hörst auf meinen Dad?"
„Da ich lieber in seiner Gunst, als auf seiner schwarzen Liste stehen will... nehme ich seine Warnungen lieber ernst.", wenn ich daran denke, dass er Ende der Woche wieder gehen muss und es fraglich ist, ob ich überhaupt mit darf.. dann wird mir sehr schwer ums Herz.
„Woran denkst du?", hakte er nach, als ich mich noch enger an ihn kuschelte. Sanft strich er mir über den Rücken.
„Ich will nicht, dass du wieder gehst.."
Er seufzte auf: „Das will ich genauso wenig, aber Bruno braucht meine Hilfe. Er braucht mein Blut, um es zu testen."
Verwirrt schaute ich auf: „Bist du verrückt? Du willst deine Kraft aufgeben? Du liebst es Spiderman zu sein."
„Nein, so meinte ich das nicht. Bruno nimmt mein Blut ab und mischt es mit dem Gegenmittel zusammen, um zu sehen, ob es sich normalisiert. Die Spinne, die mich damals biss,war deutlich stärker als diese neue Variante.. wenn wir also mein Blut normalisieren können, dann deins erst recht mit dem vielen Gift."
„Wäre es dann nicht besser mein Blut zu nehmen?"
Er schwieg. „Es wäre besser, Peter. So könnt ihr direkt sehen, ob es etwas bringt."
„Ja, aber..", er schluckte: „Luna, dein Körper ist bereits am Limit.. wir können da kein Blut abnehmen."
„Können oder wollen?"
Entrüstet starrte er zu mir hinunter: „Was?"
„Willst du nicht, dass ich zurück zur Caltech komme?"
„Was?! Das hat doch nichts damit zu tun!"
Ich hielt mir die Tränen zurück: „Nicht? Jeder redet darüber, dass wir nicht mehr zusammen wären."
„Ja, aber das sind nur dumme Gerüchte, es stimmt doch gar nicht."
„Warum stellst du es dann nicht klar?"
Er schwieg erneut. Dieses Schweigen gefiel mir nicht. „Ich glaube mir wird schlecht..", sofort setzte ich mich auf.
„Das ist nur, weil du dich gerade aufregst.. ich habe einfach nur nicht daran gedacht es klar zu stellen. Ich habe so viel um die Ohren.. Dich, die Caltech, meinen Job, das Gegenmittel, Verbrechen in der Stadt, Harry zu finden... ich bekomme noch nicht einmal genügend Schlaf in letzter Zeit. Wie soll ich mich da noch um irgendein dummes Gerücht kümmern?"
Ich bin so doof. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, wie viel Ballast er im Moment mit sich tragen musste: „Tut mir leid..", entschuldigte ich mich schnell kleinlaut.
„Luna. Ich liebe dich. Es muss dir nicht leid tun, weil ich das deinetwegen immer machen würde und das ganz allein von mir aus. Ich hab sogar Mj deinetwegen abserviert."
„Wie bitte?"
Sofort merkte man ihn an, dass er das nicht hätte lieber sagen wollen.
„Was meinst du damit, du hast Mj abserviert? Wollte sie etwa etwas von dir?"
„Ich dachte.. Kamala hätte es dir vielleicht schon erzählt..", er räusperte sich kurz.
„Nein, warum sollte sie mir das erzählen? Du bist ja schließlich mein Freund, nicht sie. Also?", wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust.
Beruhigend hob er seine Hände: „Ganz ruhig, reg dich nicht auf. Das war keine große Sache. Sie hat mich nur gefragt, ob ich mit ihr zum Winterball gehe."
„Sie hat was getan?!", was ist wenn sie sich an ihn wieder erinnert und ihn versucht zurück zu gewinnen. Offiziell, haben sie nie Schluss gemacht, sie hat ihn einfach nur vergessen.
„Luna! Etwas leiser.. sonst denkt dein Dad, dass wir streiten."
„Das ist mir doch egal! Vielleicht tun wir das ja auch gerade? Warum wollte sie dich, als ihr Date für den Winterball?"
„Keine Ahnung! Vielleicht weil sie dachte, dass wir Schluss gemacht hätten und sie nicht wollte, dass ich dort allein auftauche."
„Allein auftauchen?! Wie war das eben bitte mit entweder mit mir oder gar nicht? Huh?"
Er stöhnte genervt auf: „Jaha! Das mein ich doch auch so!"
Plötzlich wurde die Tür vom Spalt aus komplett aufgerissen und mein Dad stand im Raum: „Was ist hier denn bitte los?"
„Ich will zum Winterball.", fest entschlossen hatte ich mich entschieden, gegen aller anderen Willen.
„Luna..", Peter versuchte mich zu beruhigen.
„Lass mich.", zickte ich ihn an: „Ich will zurück zur Caltech."
„Das kannst du vergessen, junge Dame. Solange du nicht ordentlich isst, gehst du nirgends wo hin.", sauer schaute mein Dad zu Peter: „Was hast du ihr für Flausen in den Kopf gesetzt?!"
Peter starrt ihn bloß verdutzt mit offenen Mund an und wusste nicht, was er sagen sollte.
Ich will zur Caltech zurück, nicht er. Ich habe das entschieden, nicht er.", ich kniff meine Augen zu einer schmalen Linie zusammen.
Dad sah mich bloß entgeistert an und holte Verstärkung. Die Verstärkung von Mum: „Laura. Unsere Tochter hat den Verstand verloren. Sie will in ihren Zustand zurück zur Caltech."
Wie ich es mir jedoch dachte, brachte ihm das nicht viel: „Schatz, wenn Luna zurück möchte, ist sie alt genug das selbst zu entscheiden."
„Laura. Sieh sie dir an.", ungläubig schüttelte Dad seinen Kopf. Wieder fühlte ich mich unwohl. Einerseits, will ich zurück, allein schon damit jeder sieht, dass zwischen uns absolut gar nichts beendet ist, andererseits fürchtete ich die Reaktionen, die auf mich zukommen werden. Mit Make-up kann ich mich vielleicht ein bisschen frischer aussehen lassen, wie meine blasse Haut über schminken, aber den Gewichtsverlust? Wie soll ich den kaschieren können?
„Das tu ich.", Mum sah zu mir hinüber: „Sieh doch, seit dem Peter da ist, geht es ihr deutlich besser, sie hat wie es aussieht auch endlich mal etwas essen und in sich behalten können. Außerdem hast du mir doch vorhin zuversichtlich erzählt, dass sie Sie ganz nah am Heilmittel dran sind. Vielleicht wird es Zeit ganz langsam zurück zur Normalität zu kehren.", Dad schien nicht sonderlich begeistert davon zu sein, aber gegen Mum hatte er keine Chance. Widerwillig ließ er mich ziehen: „Wenn es unbedingt sein muss. Aber ich werde auch dort sein."
„Clint.", Mum sah ihn empört an: „Das ist ein Schülerball."
„Dann trage ich mich eben als Aufsicht ein. Sie wird dort nicht allein hingehen. Das ist die Bedingung."

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Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZGJHAj51b/

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