Kapitel 11: Schwierigkeiten

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Pov. Peter: Mitten in der Unterhaltung mit Mj, wollte ich Luna mit einbinden, doch bemerkte dann, dass sie nicht mehr neben mir saß. Verwirrt blickte ich um mich herum.
"Falls du Luna suchst, sie ist vor fünf ganzen Minuten schon abgehauen.", Kamala klang sauer. Seit fünf Minuten schon und ich habe es noch nicht einmal bemerkt? Ich will nicht wissen, wie sauer sie auf mich ist. Ich hab mich von Mj und Ned zu sehr ablenken lassen, dass ich ganz vergessen hatte, dass es nicht mehr Mj ist, die an meiner Seite nun ist, sondern sie. Ich muss sie dringend finden und mich umgehend bei ihr entschuldigen. Ich habe zu spät bemerkt, dass mein Handeln nicht richtig war und sie wahrscheinlich sehr verletzt hatte.
"Du gehst schon?", hakte Mj nach, als ich aufbrechen wollte.
"Ja. Ich muss zu meiner.. zu meiner Freundin.", gab ich offen zu. Wenn es sie ist, die ich will, sollte ich es auch nicht vor der Öffentlichkeit geheim halten. Bevor ich noch mehr aufgehalten werde, machte ich kehrt und sprintete zur Bushaltestelle. Keine Spur von Luna, obwohl der Bus erst in einer Viertelstunde kommen sollte. Eine Nachricht war auch vergebens, der Empfang war hier regelrecht einfach nicht vorhanden.
Mir bleibt wohl keine andere Wahl, als meine Spinnensinne zu spitzen und die Umgebung nach ihr abzusuchen, weit kann sie zu Fuß bestimmt noch nicht sein.

Pov. Luna: Irgendwie tat mit der kleine Spaziergang wirklich gut. Ich konnte meine Gedanken etwas ordnen und auch frei kriegen. Mein Körper war deutlich entspannter. Vielleicht kann es mit Peter und mir nichts werden, möglicherweise spielt Mj immer noch eine zu große Rolle in seinem Leben. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn mal etwas funktionieren würde. Ich meine ständig läuft irgendwann etwas schief. Keiner bleibt wirklich bei mir, ich könnte behaupten, dass ich Enttäuschungen wirklich gewohnt bin.
Kurz vor der nächsten Haltestelle wurde ich von etwas geblendet, etwas was sich wohl in den Büschen des Waldes befand. Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee von mir war, aber ich ging von der Straße ab, um im Gebüsch nachzusehen.
Weiter im Wald drinnen wurde, hörte ich ein Knistern direkt hinter mir. Gerade als ich mich umdrehen wollte, wurde ich ins tiefe Dickicht gezogen. Mir wurde der Mund zu gehalten, sodass ich keinen Schrei von mir geben konnte: "Pscht! Still!", sofort erkannte ich die Stimme und mein Schrecken war vorbei. Es war Kate. Sie ließ mich los, doch zeigte mir weiterhin an leise zu sein. In Deckung sah ich in die Richtung, wo sie hinblickte. Männer in Kleidung, wie beim Gangangriff streiften bewaffnet durch den Wald. Fragend blickte ich zu ihr, doch sie konzentrierte sich auf die Männer.
"Ich muss da hinterher.", flüsterte sie leise, ich stoppte sie.
"Was machst du hier, Kate? Die Typen sind gefährlich, sie haben letztens die Stadt angegriffen."
Sie nickte: "Das weiß ich doch, deswegen hat dein Dad mich hier her geschickt um die Lage abzuchecken."
Enttäuscht seufzte ich auf. Er hat dafür extra Kate her geschickt? Er hätte auch mir darum bitten können, ich bin genauso gut, wie Kate es ist. Vielleicht sogar noch besser und dennoch vertraut er mir weniger an.
Kate schien meine Enttäuschung wohl zu bemerken: "Dein Dad wird mich zwar umbringen, wenn er das erfährt, aber willst du mir helfen?"
"Natürlich will ich das, aber ich habe meinen Bogen nicht dabei."
"Du hast doch gelernt zu kämpfen wie Natasha oder? Das ist immerhin etwas. Aber bleib bloß immer in meiner Deckung. Verstanden?", ich nickte ihr zu.
Leise schlichen wir uns der Gang hinterher. Ich bemerkte einen russischen Akzent, als sie miteinander sprachen. Wir stoppten vor einer Lagerhalle, worin die Männer verschwanden. Sie sah alt und heruntergekommen aus.
"Ich wusste es. Sie gehören zu Fisk. Sie haben sich hier einen Unterschlupf gebaut. Fernab von New York. Sie haben die Geschäfte umgesiedelt.", Kate machte mit ihrem Handy ein Foto und schien es an jemanden zu schicken. Bestimmt an meinen Dad.
Aber etwas erschien mir komisch. Letzte Weihnachten ist in New York doch etwas vorgefallen, da hat Dad auch Kate kennengelernt: "Fisk? Ich dachte der wäre tot?"
"Ist er wahrscheinlich auch. Also es ist eigentlich bestätigt worden, aber es scheint wohl größer zu sein, als wir dachten."
"Oh ja, das ist es.", bei dem russischen Akzent hinter uns drehten wir uns sofort um. Die Männer zielten bewaffnet direkt auf uns: "Hallo, Kate Bishop! Schön dich wieder zu sehen. Runter mit dem Bogen."
Kate nahm ihren Bogen runter und versuchte das ganze mit Smalltalk zu lockern: "Hi Ivan. Tomas wie geht es deiner Freundin?"
"Oh, ihr geht es gut.", Tomas bekam von Ivan eine in die Seite gehauen: "Tschuldigung.."
"Jungs, ich bin mir sicher, wir finden einen Lösung für uns alle."
"Halt die Klappe, Kate Bishop. Du redest wieder zu viel. Nehmt die beiden mit nach drinnen, der Boss freut sich bestimmt über diesen Fang.", im gleichen Moment wurden unsere Hände hinter Rücken festgebunden und wir wurden in das Lagerhaus geführt.
"Oh wie ich sehe, habt ihr die Schaukelpferde behalten und aus eurem alten Versteck mitgenommen...", halt doch endlich die Klappe Kate. Unsere Situation sieht gerade nicht wirklich gut aus, da helfen uns deine Späße nicht weiter. Wir wurden fest an den Reitautomaten festgebunden.
"Jungs, hört zu. Ich verstehe ja, dass ihr mich festhalten wollt. Ich meine wir sind beim letzten Mal wirklich nicht gut auseinander gegangen. Aber dieses Mädchen. Sie hat rein gar nichts mit der Sache zu tun, sie ist es nicht, die ihr oder euer Boss will."
Ivan begann zu lachen: "Also ist sie nicht Luna Barton? Tochter von Hawkeye?"
"Scheiße.", Kate sah zu mir rüber: "Die wissen wer du bist."
"Weißt du Kate.. wenn ich könnte, würde ich dir jetzt den Mittelfinger zeigen.", seufzte ich auf.
"Hab dich auch lieb."
Tomas kam zu uns und setzte sich in Kates nähe: "Weißt du, meine Freundin und ich wollten sogar den nächsten Schritt wagen."
"Oh wirklich. Das ist echt toll."
"Kate, was wird das?", hakte ich nach, als sie sich mit dem Feind unterhielt.
"Alles gut. Tomas ist ganz nett. Ich meine am Ende werde ich ihn sowieso den Hintern vermöbeln, aber er ist ein toller Gesprächspartner."
"Ich kann nicht glauben, dass mein Dad dich losgeschickt hat, statt mich...", seufzte ich auf.
Kate hingegen grinste leicht und fuhr ihr Gespräch mit Tomas fort: "Also, was ist denn euer nächster Schritt."
"Ich will um ihre Hand anhalten."
"Ohhh! Das ist wirklich toll, nein ehrlich. Das erfordert sehr viel Liebe."
"Hättest du mir damals nicht die ganzen Ratschläge gegeben, hätte sie mich wahrscheinlich für Kyle, ihren Masseur, verlassen.", ach du scheiße. Der Kerl klingt wirklich wie ein armes Würstchen.
"Ja gut.. das ist auch eine Art von Liebe, dass sie dich dann doch nicht verlassen hat.. für ihren Masseur.", ich fing an zu lachen. Gekränkt ging Tomas weg: "Hey, du hast seine Gefühle verletzt."
"Kate, keine Ahnung, ob du es gecheckt hast, aber wir haben weitaus größere Probleme als die Gefühle von Tomas! Wir sind hier gefangen, falls du das noch nicht realisiert hast.", wütend warf ich ihr einen bösen Blick zu: "Wäre ich bloß am See geblieben. Da ist meinem Freund beim flirten mit seiner Ex deutlich angenehmer."
"Du hast einen Freund? Und er hat mir seiner Ex geflirtet?! Vor deinen Augen?!"
"Wow, das klingt nach einem ziemlichen Arschloch.", mischte sich Tomas ein.
Sofort bereute ich es. So war das Ganze nicht wirklich: "Nein.. er hat nicht mit ihr geflirtet.. das ist zu übertrieben. Er war eigentlich nur nett zu ihr, aber ich habe mich total überflüssig gefühlt, als wäre ich.. nicht seine Freundin."
"Wenn du magst, können wir ihn auch entführen.", schlug Tomas vor.
Verwirrt starrte ich ihn an. Er hob unschuldig die Hände empor.
"Es ist noch ziemlich frisch.. behalt es bitte für dich, Kate. Dad soll sich nicht unnötig sorgen.", Kate nickte mir zu und lächelte mich aufmunternd an.
"Dein Geheimnis ist bei mir sicher, versprochen."
"Bei mir auch.", bestätigte Tomas. Warum war er eigentlich noch hier?
"Tomas! Geh von den Geiseln endlich weg.", pfiff ihn Ivan an. Sofort gehorchte Tomas ihm. Er hat also das Co-Sagen hier? Wer ist dann der Boss? Vor allem, wenn Fisk eigentlich tot ist? Gab es jemanden da drüber? Jemanden der noch gefährlicheres im Schilde vor hat? Wieso die Umsiedlung von New York hier her? Irgendwas ist hier noch in Planung.
Vorsichtig flüsterte ich zu Kate hinüber: "Kannst du die Fesseln mit irgendetwas lösen?"
"Wenn mir dein Dad gezeigt hätte wie er es damals gemacht hat, bestimmt. Nur leider sitzen wir gerade wirklich fest. Naja im Moment.", fragend schaute ich sie an: "Clint und ich hatten eine Abmachung. Wenn ich ihm bis heute Abend nicht schreibe, dass alles in Ordnung ist, wird er mein Handy mit der Bishop Security App orten."
"Was ist... wenn wir es bis heute Abend jedoch nicht mehr.."
"Nein. Denk sowas gar nicht erst.", beruhigte mich Kate sofort: "Sie wissen wer du bist, heißt sie wollen dich als Druckmittel einsetzen. Wahrscheinlich ist der Oberboss vom letzten Kampf noch ziemlich angepisst, daher will er etwas gegen Hawkeye haben. Mich kann er nicht erpressen. Meine Mum ist bereits hinter Gitter und mehr habe ich nicht. Außer euch... weswegen ich dich auch um jeden Preis beschützen werde."
"Okay.", ich atmete tief durch und sah mich um. Irgendwie müssen wir es doch schaffen sie abzulenken und uns zu befreien. Einer der Männer ging alleine den Gang hinunter, er war aus dem Sichtfeld aller, als er dann von Spinnenähnlichen Fäden nach oben gezogen wurde und an die Decke des Lagerhauses befestigt wurde. Ich schaute vorsichtig und kurz nach oben. Es war Peter! Er hatte seinen Anzug an und krabbelte die Decke entlang. Nacheinander schaltete er die Männer aus, auf die nicht geachtet wurde. Es bemerkte noch nicht einmal jemand etwas.
"Was zum.. da hinten waren doch noch eben Wachen.", bemerkte Kate leise. Ich wies sie sofort an still zu sein. Irgendwann drehte sich auch Ivan um und bemerkte wie all seine Männer fort waren.
"Was zum?! Was soll der Scheiß?!", er drehte sich zu uns und richtete die Waffe auf mich: "Was für ein Scheiß läuft hier ab?!"
Peter sprang leise hinunter direkt hinter ihn und zog ihm die Waffe mit seinen Fäden aus der Hand: "Das würde ich an Ihrer Stelle lieber lassen.", als Ivan sich zu Peter drehte und mit der Faust ausholte, stoppte Peter diese mit der bloßen Hand: „Das war auch eine ziemlich dumme Idee."
Im nächsten Moment warf er Ivan mit Leichtigkeit zu Boden und spann ihn dort fest.
„Geht es dir gut?", fragte er sofort nach, als er meine Fesseln löste: „Ich meine euch, geht es euch gut?"
Kate rieb sich ihre Handgelenk, als die Fesseln sich lösten: „Den Umständen entsprechend. Danke Spiderman, für die Hilfe. Dachte eigentlich du wärst immer in New York."
„Naja. Ich bin auch nur ein normaler Mensch unter meiner Maske, der ein normales Leben führt."
„Wir sollten von hier verschwinden, bevor noch mehr von Ihnen eintreffen.", schlug ich vor.
„Ja, geht schon Mal vor.", Kate sah sich um: „Ich muss noch etwas über diesen Boss herausfinden."
„Spinnst du? Ich lasse dich sicherlich nicht zurück. Wonach suchst du?", ich fing an mich ebenfalls umzuschauen.
„Dokumente, Nachrichten, irgendetwas, was uns zum eigentlichen Übeltäter führen könnte.", ich fand einen Laptop und brachte ihn zu Kate. Sofort startete sie ihn, wenn, dann würden dort Dateien sein.
Doch Kate fluchte auf: „Er ist verschlüsselt. Das könnte ewig dauern."
„Darf ich? Ich kenn mich mit Technik aus.", sofort ließ Kate, Peter an den Laptop. Keine Ahnung was er da machte, aber es schien zu funktionieren. Innerhalb von Sekunden, war der Laptop geknackt.
„Gute Arbeit, Spidey.", lobte ihn Kate und sah sich durch die Dateien durch: „Haufenweise Kontoaktivitäten. Möglicherweise führt uns irgendetwas zum Ziel.", Kate schloss einen USB Stick an den Laptop und ließ sämtliche Daten übertragen: „Alles klar, lasst uns von hier verschwinden."
„Was ist mit den eingesponnenen Männern?", hakte ich nach.
Kate aktivierte einen Feueralarm: „ Das Gebäude ist zwar alt, aber noch im Takt. Die Feuerwehr und die Polizei wird bald da sein. Los kommt, verschwinden wir besser von hier."
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und suchten schnell das Weite.
„Kate, was hast du jetzt vor?", fragte ich nach, als wir an ihrem Van angekommen sind.
„Ich gehe erstmal wieder nach Hause und berichte Clint alles. Außer die Tatsache, dass ich dich mitgenommen habe. Ich habe übrigens etwas für dich, das war auch der Grund, warum ich unbedingt die Mission selbst abschließen wollte.", sie holte etwas aus ihrem Van hervor und übergab mir ein Päckchen: „Ich habe dir auch einen Anzug wie bei uns machen lassen. Und einen zusammen klappbarem Bogen."
„Wow. Das ist hammer, Danke. Aber ein Bogen ohne Pfeile wird mir nichts bringen."
„Ich weiß, deswegen das hier noch.", sie übergab mir zwei Fläschchen mit pulverartiger Substanz: „Pimp Partikel. Damit kannst du deinen vollen Pfeilköcher immer minimiert überall mitnehmen und wieder vergrößern, wenn du sie brauchst. Sie kennen dich und deinen Namen, Luna. Sie könnten es jederzeit wieder auf dich absehen, also ist es mir lieber, wenn du all das bei dir hast. Außerdem scheint Spiderman auch noch da zu sein."
„Danke, Kate. Ich werde schon auf mich aufpassen, keine Sorge. Wenn es etwas Größeres sein sollte, informiere ich dich.", sie nahm mich in den Arm. Es ist knapp eine Woche erst her, aber es fühlte sich viel länger an. Es hat sich nunmal viel verändert seit dem ich hier auf das Collage gehe. Wirklich, sehr viel mehr, als ich je erwartet hätte.

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Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMFqmYgHC/

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Lost Kid (Peter Parker FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt