Kapitel 43: Ich bleibe bei dir

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Pov. Peter: Luna war nicht da, als ich zurück an ihrem Apartment ankam und mich durch das Fenster schlich. Sicherheitshalber ging ich durch das gesamte Apartment, doch es war wirklich absolut keiner da bis auf Lucky, Kates Hund. Ich kraulte ihn kurz am Kopf, ehe ich mich wieder in Lunas Zimmer niederließ. Alles hier in diesem Raum wirkte so verändert, als hätte sie ihre Art komplett verändert.
Ist sie überhaupt noch die Luna die ich einst kannte? Denn falls nicht, war es allein meine Schuld. Ich habe sie dazu getrieben sich zu verändern, indem ich sie vollkommen allein ließ.
Ich wollte sie für immer an meiner Seite haben, bekam kalte Füße und verlor sie dadurch. Jetzt tat ich es schon wieder. Durch meine unüberlegten Handlungen, verletzte ich sie schon wieder. Niedergeschlagen ließ ich mich auf ihr Bett fallen.
Die Erinnerungen der letzten Nacht waren nahezu perfekt. Am liebsten würde ich sie jetzt sofort wieder bei mir haben. Selbst wenn sie nur still und ruhend in meinen Armen lege, ich würde genau das wollen. Ich würde nur sie wollen und sie nicht mehr los lassen. Ich habe sie oft genug gehen lassen, dass will ich kein Einziges Mal mehr miterleben. Ich will sue an meiner Seite haben und das für immer.
Jetzt war ich mir wirklich sicher, dass ich genau das, ohne Zögern wollen würde. Meine Luna.
Der Geruch von ihr hing mir in der Nase. Sofort entspannten sich alle meine Sinne und ich kuschelte mich in die Kissen hinein.
Schöner wäre es, wenn sie hier neben mir wäre, aber bis sie wohl zurück kommt, muss ich mich damit geduldig zeigen.
Ich schloss meine Augen eine Weile und als ich sie wieder öffnete war einige Zeit vergangen. Mittlerweile war der Himmel wieder dunkel und immer noch keine Spur von Luna oder den anderen. Aber dafür einen traurigen Lucky.
„Du hast bestimmt hunger, Kleiner?", schnell richteten sich seine Ohren auf und er ging voraus Richtung Napf. Kluger Junge. Ich durchsuchte die Schränke nach etwas Essbarem für Hunde.
In einem der unteren Küchenschränke fand ich dann die Nassfutterdosen für Hunde.
Glücklich wedelte Lucky mit seinem Schwanz, als er freudig zu essen begann. Ich spülte die Dose aus und warf sie in den Mülleimer, wo ich auf der Arbeitsplatte der Küche etwas anderes bemerkte. Einen Bauplan von einer alten verlassen Fabrik. Da drüber die Aufschrift „Kingpin???"
Verdammt, waren sie etwa dort? Waren sie Kingpin auf der Spur? Oder noch schlimmer.. was ist, wenn er sie erwischt hat und gefangen hält? Shit, shit, shit!
Schnell holte ich meinen Anzug aus meinem Rucksack und schwang mich durch New York City. Ich muss schnell zu dieser Fabrik hinkommen, doch mittendrin, im Schwung, meldete sich mein Spinnensinn. Menschen, die in Gefahr waren. Was soll ich tun? Den Menschen helfen, die offensichtlich meine Hilfe brauchten oder sicher gehen, dass die Frau, die ich liebe in Sicherheit ist. Was ist wenn es Luna gut geht? Yelena und Kate sind bei ihr.. ich würde es mir nie verzeihen, wenn jemand wegen meiner Gefühle hier zu schaden kommt.
Ich hasste es manchmal ich zu sein, ein Held, denn man braucht. Der Held aus der Nachbarschaft, der immer da war. Ich gestand mir selbst, dass ich hier nach dem rechten gucken muss und ging das Risiko ein, dass jemand den ich nicht verlieren will, etwas passiert sein könnte.
Inständig hoffte ich, dass es nicht so ist, dass es ihr gut geht, dass ich nicht erneut eine Person verliere, die ich liebe und in meinem Leben brauche. Ich habe so viele wichtige Personen im Leben verloren, bitte nicht auch noch Luna.
Schnell schwang ich mich zum Ort des Geschehens, wo mein Sinn mich hinführte und sah wie die Leute bewusst aus der einen Richtung flüchteten, wo offensichtlich ein Kampf statt fand. Dann ein lauter Knall.
Ich sah mich von der Hauswand aus um, es schien bei der Explosion im Laden keiner verletzt worden zu sein.
Jedenfalls konnte ich keine Zivilisten in der Nähe erkennen. Doch dafür jemanden anderen, der in wankenden Schritten auf den Gehweg trat. War sie etwa inmitten dieser Explosion?!
Mein Herz und Atemzug blieb sofort stehen, als sie zu Boden sacke: „LUNA!", schrie ich auf und schwang mich hinunter. Meine Vermutung bestätigte sich. Sie war es.
Es war ein erneutes Dejavu Erlebnis, wie sie reglos in meinen Armen lag. „Luna nein.. bitte bleib wach..."
Ich richtete meinen Kopf auf, als Kingpin sich leicht bewegte und spinnte ihn sofort mit einer freien Hand fest: „Vergiss es. Dafür wirst du auf ewig hinter Gitter verrotten!", schluchzte ich wütend hervor.
Wütend auf ihn, wütend auf mich. Ich konnte sie schließlich mal wieder nicht rechtzeitig beschützen.
Er gab keinen Mucks von sich und schien erneut bewusstlos zu werden.
Die Sirenen aus der Ferne wurden immer Lauter und hielten direkt hinter mir auf offener Straße. Polizisten stürmten schwerbewaffnet auf Fisk zu und nahmen ihn endgültig in Gewahrsam.
Mit besonderen Sicherheitsfesseln wurde der bewusstlose Kingpin, einst Schrecken von New York, endlich abgeführt und würde all seine Tage im Hochsicherheitsgefängnis des Rafts verbringen müssen.
Die Sanitäter hingegen kamen auf mich zu und wollten sich um Luna kümmern, doch ich konnte sie einfach nicht los lassen. Ich wollte sie in meinen Armen behalten.
„Mr.. eh.. Herr Spider-Man..", versuchte der Sanitäter mich vorsichtig zu erreichen und ich schaute verzweifelt, maskiert auf. „Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen, um sie ausreichend zu versorgen."
Traurig schaute ich wieder zu ihr hinab. Sie atmet noch, sie lebt. Sie muss versorgt werden und das war mir sehr wohl bewusst. Ich nickte leicht und löste meine Umarmung um sie herum.
„Wir sorgen dafür, dass sie die bestmögliche medizinische Versorgung bekommt, die sie braucht. Sie können mitkommen.", auch wenn ich ihre Seite nicht verlassen wollte, konnte ich unmöglich, als Spider-Man mit ihr ins Krankenhaus, daher überließ ich sie den Sanitätern und sah zu, wie sie ohne mich wegfuhren. Doch lange verblieb ich nicht an diesem Ort. Schnell schwang ich mich mit Abstand dem Krankenwagen hinterher und verblieb auf eines der Dächer vor dem Krankenhausgebäude. Ich konnte unmöglich als Spider-Man im Krankenhaus erscheinen und zog schnell den Anzug aus, um als Peter Parker dort aufzutauchen. Meinen Anzug versteckte ich auf dem Dach, in der Hoffnung, dass niemand ihn entdecken würde. Dieses Dach hatte nicht einmal einen richtigen Aufgang, also wird es vermutlich keiner hier finden können.
Vorsichtig kletterte ich die hintere Hauswand hinunter, um nicht aufzufallen und bahnte meinen Weg zum Krankenhaus, wo ich nicht einmal beim Überqueren der Straße nach den Verkehr schaute und einfach hinüber stürmte.
Von Luna bereits keine Spur mehr, also musste ich am Empfang nachfragen.
„Sind Sie denn mit der Patientin verwandt, verheiratet oder verschwägert?", hakte sie nach und ich wusste genau, dass sie mich nach meiner Antwort erst recht nicht mehr zu ihr lassen würde.
„Nein.. aber ich bin.. ihr.. ein Freund..", es fühlte sich falsch an zu sagen, dass ich ihr Freund sei, denn das war ich nicht mehr und ich wusste auch nicht, ob sie das wieder wollte. Ob sie mich wieder wollte. Ich wusste nicht einmal, ob wir überhaupt eine freundschaftliche Verbindung noch zueinander hatten. Sie war immer noch einfach alles für mich. Ich konnte sie nicht gehen lassen, aber vielleicht hat sie mich gehen lassen.
„Tut mir leid, aber ich kann Ihnen sonst leider keine Auskunft geben. Aber ich bin mir sich, dass wenn Ihre Eltern da sind, Sie bestimmt auch mit rein dürfen.", dass bezweifle ich sehr stark. Besonders bei Clint. Deswegen musste ich eine andere Möglichkeit finden, um zu meiner Luna zu kommen.
„Ja, bestimmt. Ich danke Ihnen vielmals für die Auskunft.", als sie sich von mir abwendete, holte ich meine Netzshooter heraus. Und sabotierte aus der Ferne das Faxgerät hinter ihr.
Sie drehte sich um und begann zu fluchen, als sie den Grund des Fehlverhalten nicht sofort finden konnte: „Oh dieses verdammte Fax schon wieder.. was druckt es denn jetzt permanent... da ist doch nicht einmal was drauf..", bis sie die Spinnweben auf dem Knopf entdeckt, wird es noch eine Weile dauern. Zügig schlich ich mich an den Rechner und fand schnell ihre baldige Zimmernummer heraus. Im Moment wurde sie wohl noch untersucht, doch das hielt mich nicht davon ab, dass Zimmer bereits heimlich aufzusuchen und mich solange im Badezimmer zu verstecken. Ungeduldig lief ich im dunklen Badezimmer auf und ab, hoffte einfach, dass sie bald endlich ins Zimmer käme, dass es nichts Ernstes ist. Ihr muss es gut gehen. Das betete ich inständig und ich war kurz davor den Verstand zu verlieren.
Bis ich endlich etwas hörte. Ich wartete noch kurz ab, bis es ruhig wurde, dann trat ich heraus. Sie war es tatsächlich. Sie lag seelenruhig in ihrem Krankenbett und war noch nicht bei Bewusstsein. Doch das sie an keinerlei größeren Gerätschaften angeschlossen war, war ein gutes Zeichen. Es ist nichts Ernstes. Ihr geht es gut.
Ich merkte, wie meine Wangen feucht wurden, ich fing an zu weinen und merkte wie die Erleichterung sich in mir breit machte.
Ich zog den Stuhl an der Seite zu ihrem Krankenbett ran und setzte mich direkt neben ihr hin. Ihre Hand in Meine: „Es tut mir alles so leid Luna.. es wäre alles anders gewesen.. wäre ich bloß damals nicht so dumm gewesen und für dich geblieben, wenn ich bloß keine Panik bekommen hätte, dann wäre ich immer noch bei dir, wir wären zusammen auf dieser Mission gewesen und ich hätte dich beschützen können..", ich beugte mich vor und legte meine Stirn gegen ihre Hand.
So verblieb ich eine ganze Weile, als ich den Kopf anhob, um nach der Uhrzeit zu sehen, sah ich, dass wir bereits wieder in der Früh. Ich verbrachte mehrere Stunden an ihrer Seite und bewegte mich kein Stück. Früher oder später wird Clint hier aufkreuzten und dann sollte ich lieber nicht mehr hier sein. Ich kann sie aber nicht hier einfach zurück lassen, ohne zu wissen, ob sie noch aufwacht.. ich muss sie wissen lassen, dass ich da war und dass ich immer bei ihr sein möchte. Ich will dieses Mal alles richtig machen.
Plötzlich merkte ich einen leichten Druck in meiner Hand. Sofort sah ich darauf und merkte, wie sich ihre Hand leicht bewegte. „Luna?", hakte ich leise nach in der Hoffnung, dass wenn sie nun wach ist, sie mich auch bei sich haben wollte.
Ihre Augenlider zuckten leicht, ehe sie sich tatsächlich langsam öffneten. Ihre Augen blickten mich direkt an und eine Mischung aus Panik und Erleichterung loderte in mir auf.
„Peter..", sie erkannte mich und drückte leicht meine Hand. Schnell nickte ich und küsste erneut ihre Hand.
„Ja.. ich bin es. Ich bin hier. Hier bei dir.. Luna ich will dich wirklich nicht mehr verlassen, ich will an deiner Seite bleiben.. und dieses Mal wirklich für immer, das schwöre ich dir. Ich kann nicht zulassen dich nochmal zu verlieren.. ich.."
„Okay..", unterbrach sie mich und drückte erneut leicht meine Hand: „Ich will auch nicht, dass du wieder gehst.."
„Wirklich nicht?", fragte ich voller Hoffnung nach, anstatt mich einfach zu freuen. Doch ich wollte sicher sein, dass sie es auch so von sich aus meinte und sich nicht dazu drängt, mich wieder bei sich zu haben.
„Bevor ich ohnmächtig wurde.. ich habe mir deine Stimme eingebildet.."
Schnell korrigierte ich sie: „Du hast sie nicht eingebildet.. ich war wirklich da. Ich wünschte bloß, dass ich eher da gewesen wäre. Vielleicht hätte ich dir helfen können.. dich beschützen können.."
„Du kennst mich doch.. oder nicht? Ich brauche keinen Beschützer."
Ich lachte leicht bei ihrem Wagemut, den ich mur zu gut von ihr kannte: „Natürlich tu ich das. Und du solltest mich kennen, dass ich dennoch dich auf ewig trotzdem beschützen würde.. egal was kommt.", sanft strich ich mit der freien Hand über ihre Wange: „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben.. es verging kein Tag an den ich nicht an dich denken musste."
„Gut zu wissen..", scherzte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Ich verdrehte verspielt sie Augen und stand auf, um mich über sie zu beugen und ihren Lippen langsam näher zu kommen. Sie stoppte mich nicht, im Gegenteil, sie schloss ihre Augen und wartete auf diesen Kuss, denn ich ihr nur zu gerne gab.
Es waren nur einige Stunden her, seit dem sich unsere Lippen das letzte Mal berührten, doch es fühlte sich so an, als hätte ich sie eine ganze Ewigkeit nicht mehr geküsst.

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Video-Edit zum Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZGJvg31kt/

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Lost Kid (Peter Parker FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt