Kapitel 23: Unser Ort

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Pov. Peter: Bruce sein Verhalten gefiel mir nicht. Er sah nicht sonderlich zufrieden aus mit den Ergebnissen in seiner Hand.
„Was ist los?", hakte Nat sofort nach, als er verstummt in die Runde blickte.
„Naja. Also es hat dich auf jeden Fall offensichtlich stärker gemacht, vergleichbar mit den Supersoldatenserum, nur nicht ganz so stark. Jedoch.. wer auch immer dort experimentiert hat, war noch nicht fertig, um es auf Menschen anzuwenden. Es scheint jedoch deine bereits vorhandenen Krankheiten zu stoppen. Und das ist überhaupt nicht gut. Der Körper kümmert sich nicht mehr darum dich gesund zu halten, weil das Gift diese Krankheiten unterbieten, was nicht heißt, dass sie weg sind. Sie sind weiterhin beständig."
Verwirrt schaute ich zu Luna. Sie war krank? Aber ihren Blick nach zu urteilen, wusste sie selbst nichts davon.
Erschrocken sah Bruce zu Steve rüber: „Du hast es ihr nicht gesagt?!"
„Du hast damals gesagt, dass es nicht lebensbedrohlich  ist. Warum sollte ich ihr dann unnötig Angst machen. Sie war 12!"
„Und warum hast du es nicht wenigstens mir gesagt?!", Nat war enttäuscht. Er schien es wirklich für sich behalten zu haben.
„Welche.. Krankheit?", fragte ich vorsichtig nach und war beunruhigt.
„Es war eigentlich nur eine ganz normale Stoffwechselerkrankung. Beispielsweise hat dir immer sehr viel Magnesium gefehlt."
„Die Tabletten die du mir gegeben hast..", stellte Luna dann fest.
„Luna.. es tut mir leid.", Steve senkte den Blick: „Ich wollte dich nicht beunruhigen, du warst doch erst 12."
„Jedoch..", fuhr Bruce fort: „Es war nicht lebensbedrohlich. Doch jetzt.. ich meine bisher sehe ich keine Veränderungen, aber mit der Zeit könnte durchaus etwas passieren. Dein Körper wird den Mangel ignorieren, obwohl du ihn hast. Er wird leise im Hintergrund zerstört werden. Wir müssen ein Gegenmittel zu diesem Gift herstellen, um genau das zu vermeiden. Deswegen habe ich bereits Shuri in Wakanda kontaktiert. Ich werde bald aufbrechen."
„Ich komme natürlich mit und helfe, wo ich kann.", dankend nickte Bruce zu Nat.
Luna hingegen stürmte aus dem Raum raus. Sofort folgte ich ihr.
„Luna warte."
„Ich kann es nicht glauben. Mehr Lügen. Als wenn man mich nicht schon genug im Leben belogen hat. Ich habe mich immer gewundert warum ich so kälteempfindlich war. Das war wohl der Grund."
„Bruce ist ein Genie. Er wird dir mit Wakandas Hilfe helfen können."
„Darum geht es nicht.. ich meine natürlich will ich nicht langsam unwissend vielleicht dem Tod näher kommen.. aber mir geht es darum, dass wieder jeder denkt zu wissen, was das Beste für mich ist. Dabei entscheide ich das ganz für mich allein."
„Natürlich.", ich nahm sie in den Arm und strich ihr behutsam über den Rücken: „Ich verstehe es. Es ist immer noch dein Leben, sie machen sich sorgen, aber du allein triffst die Entscheidungen."
„Ich brauch dringend etwas frische Luft. Ich will jetzt wirklich nicht, dass mir noch jemand hinterher läuft und mir versucht zu erklären, wie leid es ihnen doch tut. Ich habe genug Mitleid nun erhalten."
"Na, wenn das so ist. Lust auf einen kleinen Ausflug?", schlug ich direkt vor und schien direkt ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Einen Ausflug? Hier, mitten im Nirgendwo? Was stellst du dir denn vor?"
Sie hatte nicht ganz unrecht. Um das Quartier herum, war rein gar nichts. Die Fahrt hier her dauerte. Doch ich bin mir sicher, dass ich auch daraus, das Beste hinkriegen könnte: "Wir können wandern gehen. Die Natur kann auch bestimmt ziemlich ganz schön und interessant sein."
"Hast du ein Glück, dass mein Vater nicht da ist. Du willst mir mir alleine im Wald wandern gehen. Ich glaube mein Dad hätte dir mit Pfeil und Bogen aufgelauert."
"Ich glaube, das würde er auch tun, wenn ich nicht mit dir alleine in den Wald zum Wandern gehe. Na los. Geh und schnapp deine Jacke. Ich packe schnell einen Rucksack zusammen.", sie gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange und machte sich auf den Weg in ihr Übernachtungszimmer. Jetzt muss ich mir dringend etwas einfallen lassen. Ich habe keine Ahnung von dieser Gegend. Zum Glück war das Quartier, was der Empfang anging, kein Funkloch. Schnell sah ich mir die Umgebung hier in der Nähe an und sah weiter südlich tatsächlich etwas Interessantes. Ein kleiner See mit Wiesenstück wie es scheint davor. So weit ist es auch gar nicht weg. Ich packe einfach eine kleine Decke ein und etwas Proviant. So mache ich das erste Picknick am See wieder gut, dass ich versaut hatte. Dieses Mal ohne jegliche Störung.
Auch wenn das Date auf der Dachterrasse sie bereits beeindruckt hatte, werde ich es nochmal schaffen sie zu beeindrucken. Hoffentlich ist die Landschaft dort wirklich halbwegs akzeptabel und keine Enttäuschung. Ich will sie wirklich aufmuntern. Hoffentlich kann ich sie wirklich ein wenig von all dem ablenken.
Ich hatte nicht viel Zeit, daher dürften ein paar Früchte und Sandwiches vollkommen ausreichen. Da es durch den Herbst nun etwas kühler war, nahm ich nicht nur Wasser, sondern auch aus der Kanne in einem Termobecher etwas Tee zum trinken mit. Als alles halbwegs im Rucksack verstaut war, räusperte sich hinter mir jemand, doch es war eindeutig nicht Luna.
Sondern Steve Rogers, der mich mit kritischen Blick betrachtete: „Was wird das hier?"
„Ein.. kleiner Ausflug.. nur damit sie auf andere Gedanken kommt."
„Nein. Ich meine die Beziehung mit ihr. Was soll das werden? Sie hat gerade erst mit dem Collage angefangen und schon läuft so viel schief. Sie wird von einer giftigen Spinne gebissen, Thanos sein Bruder taucht urplötzlich auf, der uns vor einem möglichen Weltuntergang warnt."
„Und was soll ich mit all dem zu tun haben?", halte ich verwirrt nach. Gut vielleicht bin ich, besser gesagt Spiderman schuld, das jemand die Spinne versucht zu reproduzieren, die mich damals gebissen hat. Aber ich kann doch nichts dafür, dass es ausgerechnet Luna getroffen hat..
„Komischerweise war davor alles in Ordnung und erst seit dem sie einen Freund hat, scheint nicht mehr alles in Ordnung zu sein."
„Wenn hier jemand eine Schuld trägt, dann sind Sie es.", geschockt sah er mich an: „Ich habe wirklich Respekt vor Ihnen, Sir. Sie haben diese Welt mehrmals gerettet und dabei ihr Leben riskiert, aber das macht nicht wieder gut, was sie ihr verheimlicht haben. Sie ist nicht nur etwas enttäuscht, sie fühlt sich von Ihnen verletzt. Sie hat Ihnen vertraut, Sie waren eine Zeit lang ihr Erziehungsberechtigter. Ihre Familie. Alles was ich gerade versuche, ist sie glücklich zu sehen, ihr win Lächeln zu denken. Und genauso sehr würde ich mein Leben für sie riskieren. Ich liebe Luna und könnte sie niemals bewusst in Gefahr bringen. Ich habe weder mit dem Biss, noch mit einem möglichen Weltuntergang zu tun."
„Peter..", im Türrahmen tauchte Luna auf. Wie viel hatte sie wohl schon mitgehört? Sie streckte ihre Hand nach mir aus, sofort ging ich mit dem Rucksack aufgesetzt zu ihr rüber und ergriff ihre Hand.
„Seid bitte vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück..", bat er uns gekränkt.
Stumm nickte ich. Vielleicht hätte ich mich nicht einmischen sollen.
„Das werde, wenn dann ich entscheiden, wann ich zurück komme.", damit zog mich Luna mit sich mit.
„Wie viel hast du gehört?", fragte ich leise nach, als ich neben ihr her gezogen wurde.
„Nicht viel, aber genug, um zu sagen, dass du keinerlei Schuld hast. Im Gegenteil. Du hat mich immer geschützt und dabei selbst eine Verletzung abbekommen."
Zärtlich drückte ich ihre Hand: „Das würde ich immer tun."
"Dann bekommst du irgendwann eine auch von mir verpasst.", ich musste sofort lachen, doch sie haute mich in die Seite: "Das war kein Witz. Ich will nicht das ständig jemand etwas meinetwegen riskiert." 
Der Biss hat sie wirklich etwas stärker gemacht, denn der Schlag tat tatsächlich etwas weh: "Aua. Für mich ist es selbst verständlich, dass ich das beschütze, was mir wichtig ist. Du würdest du es doch genauso machen, oder?"
"Ja, schon. Aber das ist was anderes."
"Inwiefern ist das denn etwas anderes?", grinste ich.
"Wo willst du jetzt eigentlich wandern?", lenkte sie bewusst ab. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Was willst du jetzt von mir hören, Peter? Dass ich endlich mal nicht nur das Opfer bin, sondern auch mal diejenige sein war, die rettet."
Ich verstand sie nicht. Wieso stellt sie sich vor, dass das Heldentum so toll ist? Wenn ich etwas an meiner Vergangenheit ändern könnte, wäre es, dass ich niemals zu Spiderman geworden wäre. Dann wären weder Freunde, noch Familie in Gefahr gekommen und ums Leben gekommen. Dann hätte ich.. dann hätte ich sie niemals kennen gelernt. Scheint so als hätte das Ganze wenigstens etwas Gutes: "Also gut. Wir gehen in diese Richtung.", ich zeigte in die südliche Richtung. Verwirrt schaute sie mich an: "Hast du wirklich überhaupt eine Ahnung von der Gegend hier?"
"Nein... du? Vertrau mir. Wir werden uns schon nicht verlaufen. Wir müssen die ganze Zeit nur geradeaus."
"Das klingt schon wie ein schlechter Horrorfilm."
Ich nahm ihre Hand und zog sie dieses Mal neben mir her: "Nah. Heute habe ich keine Lust Serienmörder zu spielen. Vielleicht ein anderes Mal."
Tiefer gingen wir in den Wald hinein. Ich habe vergessen, wie schön der Herbst eigentlich war. Um uns herum waren alle Blätter bunt. Jeder Baum erstrahlte in verschiedenen herbstlichen Farben. Zwischen den Zweigen schien die Herbstsonnte hindurch und ließ ihre braune Haare wärmer wirken als sonst.
"Gibt es einen Grund, dass du mich so intensiv anschaust?", hakte sie nach, als sie sich zu mir wendete.
"Möglichweise, weil ich dich einfach unglaublich schön finde."
"Oh, ist das so? Wir kennen uns doch erst seit diesem Sommer?"
Tatsächlich liebte ich diese Ironie in Ihrer Stimme: "Also ist unser Kampf gegen Thanos so sehr in Vergessenheit geraten? Wie ich sich vor der Druckwelle schützte und dich sicher in meinen Armen festhielt?"
Sie wollte mir erneut eine reinhauen, doch dieses Mal wich ich lachend aus und rannte voraus. Ich hörte wie sie meinen Namen hinterher rief und mir folgte. Ich blieb plötzlich stehen und schaute mich um. Zum Glück behielt meine Vermutung sich wohl richtig. Wir waren am See angekommen. Das Wasser war relativ klar und die Bäume drum herum, ließen es wie ein Wandgemälde aussehen. Ich habe mir in letzter Zeit so wenig Zeit gelassen, um einfach Mal aus dem Grau der Städte herauszukommen und die Schönheit der eigentlichen Welt zu genießen. Bei dem Anblick, hatte ich ganz vergessen, dass Luna noch hinter mir war. Sie rannte direkt in mich hinein, sodass wir beide umfielen. "Au..", beschwerte ich mich erneut, als sie auf mich drauf landete. 
"Warum bleibst du auch mitten im Weg stehen?", sie stützte sich etwas auf.
Sofort zog ich sie zurück auf meinen Schoß und strich ihr ihre Haare hinter die Ohren: "Sieh dich doch Mal um. Wärst du von dieser Umgebung nicht auch abgelenkt?", sie sah sich tatsächlich um und fing an zu lächeln. 
"Na gut. Du hattest recht. Der Ort ist wirklich schön und wir haben uns nicht verlaufen.", doch statt mir erneut die Natur anzusehen, war mein Blick wieder nur auf sie gerichtet. Ich fragte mich erneut, wie ich das tatsächlich nach all dem verdient habe. Alles was ich durch machen musste, schien weit entfernt zu sein und alles was zählte war sie. 
"Verlass mich bitte nicht.", flehte ich sie regelrecht an. Erstaunt sah sie mich eindringlich an, doch ihr Lächeln verschwand, als die erste Träne über meine Wange floss: "Wieso glaubst du, dass ich dich verlassen würde?"
"Ich habe Angst, dass ich irgendwann aufwache und du nicht mehr da bist. Seit dem du bei mir bist, fühlt sich mein Leben wirklich gut an."
Sanft küsste sie mich: "Davor brauchst du wirklich keine Angst zu haben. Denn du bist die erste Person, bei der ich mich wirklich frei fühle. Weißt du was?"
Ich schüttelte den Kopf und sah ihr in die Augen. Sie sah sich erneut um: "Dieser Ort. Den haben wir beide zusammen jetzt gefunden. Das hier ist ab jetzt unser Ort."
"Unser Ort?", hakte ich lächelnd nach.
"Ja. Unser Ort. Es sei denn du willst das Schlachtfeld von damals gegen Thanos oder die Dachterrasse über einer Bar als unseren Ort zählen. Oder eines unserer Studentenzimmer.."
"Okay, okay. Kannst aufhören. Dieses Mal hast du recht. Im vergleich zu den Orten bisher, wo wir zusammen etwas unternommen haben, ist das hier wohl der schönste und persönlichste. Ja, das hier könnte wirklich unser geheimer Ort werden. Wer weiß... vielleicht heirate ich dich hier mal irgendwann."
Als sie mich starr mit offenen Mund anstarrte, war ich mir ziemlich sicher, dass ich zu weit in die Zukunft dachte.
"Das.. war wohl etwas zu viel in die Zukunft gedacht oder?"
"Naja. Also ich möchte schon gerne mal heiraten.. aber möglicherweise erst nach dem Collage.. mit einem festen Einkommen und einem Wohnsitz."
"Das klingt gut. Ja. Das sollten wir zuerst angehen.", ich räusperte mich, nach dem ich die Situation wirklich unangenehm gestaltet habe.
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange: "Du bist wirklich niedlich, wenn du verlegen wirst."
"Jaja, mach dich ruhig über mich lustig. Dann werde ich das kleine Picknick wohl alleine essen."
"Das kannst du sowas von vergessen. Du hast das erste Picknick noch wieder gut zu machen!"
"Ach hat mein Sternendate es etwa nicht wieder gut gemacht?", hakte ich neckend nach und strich über ihre Wange. Ihr Gesicht schmiegte sich in meine Hand: "Doch, doch. Aber ich habe nichts gegen ein zweites romantisches Date."
"Na dann, worauf warten wir?"

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Video-Edit zu diesem Kapitel: 

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