Skype

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Ava

„Hervorragend Leute, wir werten erstmal das Material aus bevor wir noch einige nach Shots machen.“ Mackie hatte recht, der Tag machte sich bemerkbar in meinen Knochen. Als ich endlich aus den Klamotten konnte, freute ich mich über eine heiße Dusche und ein Bett, doch zuvor hatte ich noch etwas zu erledigen.
„ Hey, wie geht es meinen Mädels?“ Ich hatte meinen Laptop auf dem Schoß und skypte mit Yvey. „Uns geht es gut, wir sind erst vor ein paar Minuten von unserer letzten Runde gekommen.“ Yves lag mit Curie auf ihrem Sofa. „Sie hat es also schon bis auf die Couch geschafft.“ Curie wedelte mit dem Schwanz und fippte vor sich hin als sie mich sah. „Wie geht es dir?“ „Mir tut alles weh, wir haben heute einige sehr aufwendige Kampfszenen gedreht die es in sich hatten, aber es hat so viel Spaß gemacht.“  „Hast du dich gut eingelebt?“  „Mehr als das, ich hätte nicht gedacht hier so viele Freunde zu finden. Die Crew ist mega lieb und witzig, man kann immer mit jemanden lachen.“ Gerade klopfte es an der Tür, ich hatte ihn extra herbestellt. Er steckte seinen Kopf durch die Tür und grinste mich an, ich winkte ihn zu mir und machte Platz. „ Wem hast du da gerade zugewunken?“ Er setzte sich neben mich und winkte Yves zu. „ Das war dann wohl ich.“ Yves wich das Blut aus dem Gesicht und sie rappelte sich auf. Sie konnte so gelassen bleiben, wenn es drauf ankam, doch gerade warf sie all ihre Vorsätze über Bord. „ Ava hat so viel von dir erzählt, da wollte ich mir ein Bild von der Yves machen.“  „Hat sie das? Ich bin Yves.“ Sie grinste verlegen und griff in Curies Fell. „Sebastian Stan.“  „Hi, ich bin gerade etwas überrumpelt, hätte ich das gewusst, hätte ich mich vorbereiten können.“ Sie sah so gut aus wie immer, ihre Frisur saß und auch so war sie immer top gekleidet, was man von meiner derzeitigen Gammel Hose nicht behaupten konnte. „Nein, ich wollte nicht das du etwas davon weißt, es sollte eine Überraschung sein.“ Sagte ich. „Genau, ich hatte darauf bestanden, dass Ava nichts sagt.“  Als die ersten Unbehaglichkeiten verflogen waren, konnten sich alle entspannen und ein kleines Gespräch aufbauen. „Wann kommt ihr beide mich mal besuchen?“  „Zur Zeit sieht es schlecht aus, ich hab viel zu tun.“  „Dann möchte ich mein tägliches Bild, wie die letzten Wochen auch.“  „Bekommst du, versprochen. Und ich möchte ein tägliches Bild vom Set.“ „Dafür sorge ich.“ Spannte sich Seb ins Gespräch ein. Sie sah auf die Uhr und musste sich verabschieden. „Ich muss morgen früh raus, ich habe ein Shoot mit Saoirse Ronan.“  „O mein Gott, ich würde liebend gerne mit dir tauschen. Bitte sag ihr wie sehr ich ihre Arbeit liebe.“  „Wird erledigt. Es war schön, besonderer Dank geht an dich Sebastian das du dir Zeit genommen hast um mir eine Freude zu machen.“ Er grinste sie breit an und sprach. „Ich hoffe das war nicht das letzte Mal das wir uns gesehen haben.“  „Das hoffe ich auch, falls ein Interview bei der Vogue ansteht, dann nur mit mir.“  „Darauf bestehe ich.“

Nachdem ich den Laptop zu geklappt hatte, saßen wir noch eine Weile zusammen. Ich hatte extra für ihn Bier besorgen lassen, es war komisch das andere für jemanden selber Aufgaben erledigten, doch Marie bestand darauf mir den Rücken frei zu halten. „Kommst du mit allen klar?“  „Ja die Crew ist fabelhaft, es sind alle so nett zu mir, generell zu allen.“  „Wirklich alle?“  „Er hat es dir also erzählt.“ Was hatte ich anderes erwartet, die beiden kennen sich länger, außerdem hätte ich es ebenfalls erzählt. „Ja, euer unglückliches Zusammentreffen kam mir zu Ohren. Chris war super angepisst.“  „Ich kann es ihm nicht verübeln. Es ist ja auch alles geklärt.“  „Habt ihr das?“  „Ja, solange ich meine Rolle überzeugend spiele ist ihm der Rest egal.“  „Oh nein, das hat er sicher nicht so gemeint, er kann manchmal sehr impulsiv und vorschnell sein.“  „Das ist mir egal, ich bin nicht hier um ihn alles recht zu machen, ich will meinen Traum leben und er wird mir dabei nicht im Wege stehen.“  „Ava, es verlangt auch niemand von euch das ihr euch um den Hals fallt, wenn ihr euch seht, solange ihr respektvoll vor und hinter der Kamera miteinander umgeht.“  „Hat er nochmal was angedeutet wegen mir?“  „Indirekt, er hat deine Rolle gelobt und wie gut sie ausgearbeitet ist. Einige der intensiveren Szenen kommen ja noch mit ihm.“ „So schlimm kann es nicht werden.“ „Das wirst du auch schaffen, denk einfach daran was ich dir gesagt habe. Respekt ist alles.“  Ich nickte ihm zu, dankbar das er für mich da war.

Die nächsten Wochen verliefen ereignislos, ich war so geschafft vom Dreh, dass ich danach nur noch ins Bett fiel. An manchen Tagen drehten wir 16 Stunden lang, danach konnte man nichts anderes mehr als ins Bett zu fallen.
Heute würden wir die Szene drehen, die mir seitdem ich die Auseinandersetzung mit Evans hatte, ein Dorn im Auge war. Nur eine Szene mehr nicht, denk an Sebs Worte.
Endlich mal in normaler Kleidung für eine Szene machte ich mich zum Set. Ich war vertraut mit allen hinter der Kamera, des öfteren vergaß ich sogar, dass überhaupt eine Kamera da war, doch heute würde es mir schwer fallen, dass spürte ich von Anfang an.
„Guten Morgen, gut geschlafen?“ Andrew war einer der Kameramänner mit denen ich in letzter Zeit sehr viel gedreht hatte. „Wir beide wissen, wie kurz die Nacht war.“  „Sieht man dir wie immer nicht an.“  „Was sagt Linda immer, der Concealer ist alles.“ Man konnte immer einen Spaß machen, das tat besonders gut an Tagen wie diesen. Ich machte ein paar Dehnungen und wärmte meine Stimme auf. Er kam gerade ans Set, begrüßte einige Bekannte bevor er noch letzte Details besprach. „ Hallo.“ „ Hey. Alles gut?"  „Ja, bei dir?“ „Sehr gut.“ Dieser falsche Smalltalk war wirklich ätzend, gut das ich es nicht jeden Tag tun musste. Einer der Regisseure klatschte in die Hände „Guten Morgen an alle. Wir wollen los legen, also Positionen.“

Time goes by and still I am stuck on youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt