Trugbilder

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Yves

Ich saß mit Tom zusammen um an unserem Projekt zu arbeiten. Ich reiste mit ihm mit, derweil waren wir in London da er einige Termine hatte. Es fühlte sich an, als seien wir ziemlich beste Freude geworden. Jetzt wo Ava oft unterwegs war, hatte sie weniger Zeit für mich. Tom leistete mir die nötige Gesellschaft die ich brauchte, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte ich könnte ihn damit nerven. "Wie geht es voran mit dem Seitenlayout?" "Ich bin schon seit Tagen dran, ich hab das Gefühl alles sieht so nach Vogue aus aber nicht nach mir selbst." Tom stand hinter mir und lehnte sich über die Sofalehne, er zeigte auf einige Stellen auf dem Laptop und gab mir ein paar Ideen. "Ich würde die Überschriften etwas geschwungener machen, das wirkt lebendiger, passend zu dem Thema." "Ohne dich wäre ich aufgeschmissen." Er fuhr mir über die Haare wie er es immer tat, wenn er seine Liebe für einen ausdrückte. "Wie war dein Tag?" Er legte gerade seinen Mantel ab und zog die Schuhe aus. "Wären nicht diese ständigen Vorstellungsgespräche, wäre alles einfacher. Menschen die einen an lächeln und hinter dem Rücken über einen reden." Ich öffnete eine neue Datei und schob meine Brille zurecht. "Erzähl mir mehr." Ich sah ihn begierig an, als er sich neben mich auf das beige Sofa setzte. "Was möchtest du hören?" "Einfach alles." "Das ist eine Menge, Darling." Er lehnte sich an und fuhr sich durch sein braunes Haar. Wir saßen länger zusammen als gedacht, er machte Tee und ich schrieb alles auf was er sagte, als eine Nachricht von Ava aufleuchtete. "Hey, wir sind diese Nacht in London, da morgen Premiere ist, hast du Lust dich mit mir zu treffen?" Ich sah zu Tom, der meinen Blick erwiderte. "Hast du Lust heute Abend auszugehen?" "Wie kommst du darauf?" "Ava hat mir gerade geschrieben, sie ist derweil in London." "Die Ava?" "Ja genau die." "Warum nicht, ich möchte sie kennen lernen du hast so viel von ihr erzählt, außerdem schadet es nicht ein bisschen PR zu haben." Er zwinkerte mir dabei beiläufig zu. "Wie meinst du das?" "Jeder weiß, dass wenn jemand wie ich eine neue Frau an seiner Seite hat, diese schnell ins Rampenlicht rückt." "Tom, ich weiß wie das geht, ich bin schließlich eine von denen." "Na dann weißt du ja worauf es ankommt." "Du willst, dass wir." "Eine Liaison für die Presse inszenieren um dein Projekt in aller Munde zu haben, wenn die Zeit gekommen ist." Ich sah ihn unschlüssig an, als er sich wieder neben mich setzte. Es klang verführerisch andere an der Nase herum zu führen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was es für Konsequenzen mit sich bringen würde. Er reichte mir die Hand mit den Worten. "Miss Hiddelston." Ich grinste ihn verschwörerisch an und schlug mit den Worten "Es ist mir ein Vergnügen mit ihnen Geschäfte zu machen, Mr. Hiddelston."

Ava

Endlich nahm mich Seb in seinem Jaguar mit, er war wunderschön, ein richtiges Schmuckstück. "Denkst du sie wird nichts dagegen haben, dass ich mitgekommen bin?" "Ach quatsch, sie wird begeistert sein dich endlich wieder zu sehen." Ich war überzeugt davon, das stimmte, so wie sie immer von ihm erzählte sprach man nicht über einen bloßen Freund. Wir saßen schon an einem Tisch, als sie durch die Tür kam, doch sie war nicht alleine. Tom Hiddelston hielt ihr die Tür auf als sie eintrat. Ich hörte Seb neben mir laut ausatmen, ich griff unter dem Tisch nach seinem Bein und drückte zu, dabei lehnte ich mich an sein Ohr und flüsterte ihm zu. "Ganz ruhig, ich weiß das da nichts läuft. Sie arbeiten nur zusammen." "Seit wann lächelt man sich so an, wenn man nur zusammen arbeitet?" Sie machte es mir nicht leicht noch gute Argumente zu finden, warum konnte sie nicht alleine kommen. Ich stand auf um sie zu begrüßen, dabei nahm ich sie etwas fester in den Arm und sprach mit zusammen gebissenen Zähnen." Was soll das?" " Wirst du noch früh genug raus finden." Sie lächelte mich starr an und stellte mich Tom vor." Ava, das ist Tom. Tom, das ist Ava." " Es freut mich außerordentlich sie kennen zu lernen. Ich konnte mir bereits ein Bild von ihren Darstellungen machen." Verdammt, er war ein Gentleman wie er im Buche stand. "Diese ganzen Schmeichelein kann ich nur zurück geben, ich bin ein begeisterter Fan ihrer Person." "Sie haben wirklich eine reizende Freundin in Yves gefunden." Er rückte ihr den Stuhl zurecht, als sie sich Seb gegenüber setzte. Wenn diese Blicke nicht mal verzweifelt waren, weiß ich nicht was sie dann waren. "Ich hoffe es ist nicht aufdringlich, dass ich mitgekommen bin." "Nein gar nicht, wir freuen uns immer über spontane zusammentreffen." Wenn da mal nichts anderes zusammen trifft bei Seb. "Wie kommt es das ihr überhaupt zusammen seid? Musst du nicht in NYC sein?" wendete ich das Wort an Yves. "Ich bin beurlaubt, da ich mit Tom derweil unterwegs bin." "Was heißt beurlaubt?" "Ich nehme mir eine Auszeit, man hat es mir genehmigt. Mach dir keine Sorgen." Das machte ich mir bereits, seitdem sie mit Tom zusammen ist, erzählte sie mir nicht mehr alles, wie zum Beispiel das sie beurlaubt ist. "Bin ich nicht, nur was fängst du in deiner vielen Freizeit an?" Sie wich meiner Frage aus, indem sie die Karte nahm und so tat als würde sie etwas suchen. "Seb wie läuft es mit The Bronze?" "Wir sind in den finalen Dreharbeiten, doch da ich derweil verhindert bin musste der Dreh pausiert werden." "Ich bin gespannt auf das Endergebnis." Sie nippte an ihrem Getränke als er die nächste triviale Frage stellte. "Wie kam der Artikel an?" "Sehr gut, die Bilder sind großartig geworden." "Ja, ich habe es gesehen." Sie sahen sich wie durch einen Schleier an. Dieser Moment wehrte jedoch nur kurz, denn Tom legte seine Hand auf die ihre. "Sie hat Talent, mein Darling." Mir blieb der Strohhalm im Hals stecken bei diesen Worten. "Wie bitte?" Yves und Tom sahen mich fragend an. "Ihr beide seid..." "Ein Paar." Vollendete Tom meinen Satz. Ich sah Yves ungläubig an, doch diese hatte nur Augen für Seb, der Tom eisig ansah. "Na das muss doch gefeiert werden, findest du nicht auch Yves." Seb grinste sie breit an, worauf hin sie nur bedrückt auf ihr Getränk sah. Das war nicht er, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Wie konnte sie mir das verschweigen, die gesamte Zeit über. Ich dachte ich sei ihre Freundin. Er winkte einen Kellner herbei und bestellte eine Runde Schnaps. Das hieß dann wohl, das ich fahren werde. "Ich freue mich für euch, das sind überraschend gute Nachrichten." "Danke, wir sind genauso glücklich wie ihr." Wäre man ganz still gewesen, hätte man zwei Herzen gleichzeitig brechen hören können, doch so über spielten sie ihre Gefühle füreinander. Von diesem Punkt an war die Stimmung bedrückt, nur Seb versuchte sich die Situation schön zu trinken. " Es ist schon spät, ich muss morgen wieder früh raus. Der Abend war wirklich sehr aufschlussreich und ich bin wirklich sehr erfreut sie endlich kennen gelernt zu haben." So nett wie er auch war, Yves konnte das nicht ernst meinen. Sie würde mir Rede und Antwort stehen, sobald ich wieder zu Hause war. " Es hat uns gefreut euch beide zu sehen, ich freue mich so für euch." Seb umarmte Tom und Yves, bevor sie das Lokal verließen. "Sie haben nichts miteinander?" Seine Fassade fiel und er starrte mich finster an. "Seb, du musst mir glauben ich wusste davon nichts, ich bin genauso überrascht wie du." Ich zahlte, nahm seine Hand und wir gingen zum Auto. "Whoa, was hast du da vor? " Er nahm die Schlüssel und wollte zur Fahrerseite einsteigen. "Ich will fahren." "Ich werde nicht zulassen das du uns beide umbringst. Schlüssel her!" Ich stellte mich vor die Tür und streckte die Hand aus. Er gab ihn mir wieder willig und wechselte die Seite. Nicht nur das es gefährlich war, nein ich wollte auch Jaguar fahren und zwar seinen. " Anschnallen, nicht das dir sonst schlecht wird." Er hing so schon in seinem Sitz und seufzte vor sich hin. "Seb, was ist los?" "Wie kann sie nur mit ihm mitgehen? Sie hat mir die ganze Zeit etwas vorgespielt. Ich hätte es wissen sollen, jedesmal wenn ich jemanden treffe passiert mir das." "Ich dachte sie würde es ernst mit dir meinen, du bist nicht der einzige der sich getäuscht hat." Er schlug seinen Kopf an die Lehne. "Ich will Yves, mehr als alles andere, niemand ist wie sie. Ich fahr sogar einen Jaguar wie die bösen Jungs." "Ich bin auch noch da." "Du bist aber Ava." "Was soll das denn heißen?" Er wendete sich zu mir und fokussierte mich. "Ich könnte niemals was mit dir anfangen, wir sind schließlich Freunde. Außerdem spannt man einem Kumpel niemals sein Mädchen aus." "Merkst du eigentlich was du für Müll von dir gibst?" "Ich sehe alles klarer als du. Wo ist Richard eigentlich?" "Was hat er damit zu tun?" "Sag es mir." "Er wird in Atlanta sein und drehen." "Du weißt es eben nicht genau und warum? Ihr beide seid euch egal, das sieht jeder. Denkst du etwa ich habe nicht mitbekommen wie du seine Nachrichten erst Stunden später beantwortest, wie du zu Silvester weinend auf die Toilette gerannt bist, weil du dachtest niemand würde es mitbekommen." " Hör auf, du bist betrunken. Das stimmt nicht, du bildest dir das alles ein." " Und du bildest dir ein, dass du ihn liebst." " Wie kannst du sowas sagen, ich liebe Richard. Er ist für mich da, ganz egal was kommt. Er versteht mich und liebt mich genauso wie ich ihn, also hör auf das Gegenteil zu behaupten du weißt nicht wovon du sprichst." Mittlerweile war ich wütend auf ihn, was sich auf mein Tempo auswirkte. " Nur weil du nicht so viel Glück mit Yves hast, musst du nicht auch noch meine Beziehung schlecht machen." " Ich mache sie nicht schlecht, ich sehe sie nur ohne die rosa Brille die du trägst." "Jetzt ist ein für alle mal Schluss." "Ich sag ja nur." Nach einer kurzen Pause des Schweigens setzte ich leise wieder an. "Kämpf um sie. Lass sie nicht gehe und mach den selben Fehler wie Millionen andere vor dir, du würdest es nur bereuen." "Du meinst den selben Fehler wie Chris?" "Was meinst du?" "Du wirst es noch früh genug sehen." Das hatte heute schon einmal jemand zu mir gesagt.
Ich brachte ihn noch auf sein Zimmer, bevor ich endlich Zeit zum nachdenken hatte. Was er da sagte war nicht wahr, niemals. Ich liebte Richard. Im öffnete den Chat mit ihm und schrieb ihn das, doch wem bewies ich damit etwas, mir oder Seb.

Yves

Ich saß im Wagen und sah auf die Straße. "Das lief ausgezeichnet, ich bin gespannt wann die ersten Bilder erscheinen." "Ja, war es." "Was ist los? Dich bedrückt doch was." "Es ist nichts." "Oh Darling, Gebot Nr. 1 auch in einer Scheinbeziehung ist die Ehrlichkeit." Ich sah ihn an, warum sollte ich ihn das zumuten. "Ich möchte dir damit nicht zur Last fallen." "Das würdest du niemals." Ich atmete schwer ein. "Ich habe sie angelogen, meine beste Freundin und Sebastian." "Erkläre ihr das Dilemma, sie wird es verstehen." "Aber ob sie es mir glauben wird ist eine andere Sache." "Wenn sie deine Freundin ist wird sie es." Ich sah auf die roten Lichter draußen, es schien als würden sie mein inneres wieder spiegeln. Es brannte in mir, ein Feuer welches ich selber entfacht hatte. "Hier geht es um Sebastian." Ich spielte am meiner Tasche herum. "Du magst ihn." Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass ich Seb wollte und nicht den perfekten Tom neben mir. "Yves, das ist okay. Du bist mir nichts schuldig, schon gar nicht deine Liebe, erst recht nicht wenn dein Herz an jemand anderen hängt." "Er hasst mich eh, was macht es noch für einen Unterschied." "Wenn er so fühlt wie du, kann er dich gar nicht hassen." "Ich weiß nicht wie er fühlt." Er griff nach meinem Oberschenkel und tätschelte ihn. "Manchmal spielen wir unsere eigene Rolle so gut, dass niemand unsere wahren Intentionen sieht."

Time goes by and still I am stuck on youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt