Familie Evans

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Chris

„Du hast ihnen wirklich Präsente mitgebracht?" „Natürlich, deine Mutter ist so freundlich und lädt mich ein, da kann ich nicht mit leeren Händen da stehen." Sie sah aufgeregt aus, auch wenn sie es nicht aussprach wusste ich, dass sie es war. „Sie hätte dich auch ohne Geschenke rein gelassen." Sie verdrehte die Augen und stieg aus. Die Sonne schien und der Sommer würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es waren jetzt fast drei Jahre die wir uns kannten und doch lernte ich immer wieder neue Fasseten an ihr kennen. Meine Mutter riss schon von weitem die Tür auf, zum einen weil sie ungeduldig war und zum anderen weil ich Dodger endlich wieder in die Arme nehmen konnte. Er schoss aus dem Haus und kam wie ein Irrer auf mich zu gerannt. „Mein Junge." Er sprang vor mir auf und ab, wir hatten uns die letzten Wochen nicht sehen können, da am Set genug Trouble war und ich einfach keine Zeit für ihn hatte. Er riss sich mit seinem Gewicht zu Boden und leckte mir über mein Gesicht. Er war einfach nicht zu stoppen.

Ava

„Wir haben schon auf euch gewartet, besonders er." Ich drehte mich um und sah wie Chris am Boden lag. Dodger hatte ihn voll für sich eingenommen, beide freuten sich ungemein den anderen wieder zu sehen. Was nach der langen Trennung auch verständlich war. „Meine Liebe, ich freue mich das es endlich geklappt hat." Sie zog mich in eine liebevolle Umarmung und führte mich ins Haus. Es war wunderschön eingerichtet und sehr gemütlich. „Ich muss mich für diese Einladung bedanken, zumal ich in ein Familientreffen hinein platze." „Das ist kein Problem, es wird alle freuen dich endlich kennen zu lernen." Es war trotzdem ungewohnt, hätte nicht Alice an meiner Stelle hier stehen sollen und nicht ich. „Hast du Durst?" „Sehr sogar, die Fahrt war anstrengend." Chris bestand darauf, dass wir gemeinsam fahren würden, obwohl der Flieger viel schneller gehen würde. „Ist sie das?" Ein junger Mann sah mich prüfend an. Das muss sein Bruder sein. „Hallo, ich bin Ava." Ich streckte ihn die Hand entgegen die er bereitwillig annahm. Doch and der Hand zog er mich in eine Umarmung. „Das weiß ich schon Liebling, das weiß jeder von uns. Lass dich ansehen, ich will endlich wissen was Chris so besonders an dir findet. Ich bin übrigens Scott." Sein Gesicht war sehr sympathisch und er hatte große Ähnlichkeit mit Chris. „Scott, lass sie doch erst mal ankommen." Was sollte man auch darauf antworten, was an einem besonders ist. Lisa elite mit mit einem Getränk in der Hand zur Seite und mahnte ihren Sohn mit einem Blick ab. Ich nahm ihr dankend das Glas aus der Hand und zog meine Jacke aus. Gerade kam Chris mit Dodger zur Tür herein als ein lauter Schrei von Scott ausging. „Bruderherz." „Scotti." Sie fielen sich in die Arme und klopften sich anerkennend auf die Schultern. „Bist du gewachsen?" Scott führte seine Arme vor, als Chris ihn über den Kopf wuschelte. Obwohl es beide stattliche Männer waren verhielten sie sich wie die Kinder von damals. Nun begrüßte mich auch Dodger. Ich hatte extra ein paar Leckereien von Curie eingepackt und verfütterte sie gerade an ihn. „Na mein Hübscher, hast du mich vermisst." Er wedelte mit dem Schwanz und leckte mir über die Handfläche.

Wir saßen alle gemeinsam am Tisch und unterhielten uns als Scott eine peinliche Geschichte nach der anderen über Chris auspackte. „Das eine mal war ich auf einem Baum geklettert, weil Chris meinte ich würde es mich eh nicht trauen, als ich dann oben war bemerkte ich, dass ich Höhenangst habe und kam nicht wieder runter. Er hat mich dort oben gelassen und ist nach Hause gegangen." „Und dann?" „Hat Mum mich abends gesucht und im Garten unserer Nachbarn auf dem großen Baum gefunden, sie hat die Feuerwehr gerufen, weil ich mich gesträubt habe runter zu kommen." „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut, dass du gegenüber deinen Bruder so gemein bist." Chris saß die gesamte Zeit schon schweigend mit roten Kopf am Tisch und ließ diese Prozedur über sich ergehen. „Wir waren Kinder." „Sehr freche um genau zu sein." Mischte sich nun Lisa ein. Nach dem Essen setzten sich Scott und Chris zusammen und unterhielten sich über die Geschehnisse in letzter Zeit, während ich Lisa half das Essen abzuräumen. „Du musst wirklich nicht helfen." „Nein, ich mache das wirklich gerne." Sie seufzte bevor sie sprach. „Warum kann er nicht mal eine Frau wie dich mitbringen und nicht immer diese Püppchen wie Alice." Sie war der Ansicht, dass ich ihn gut tun könnte, diese schmeichele ließ mich verlegen rot werden. „Alice hat sicher auch ihre Vorzüge." „Hatte ihre Vorzüge." Ich stellte den Teller in die Spüle und hackte neugierig nach. „Soll das heißen Alice und Chris sind..." „Schon lange Liebling, hat er dir das nicht erzählt?" Ich setzte mich bedrückt, meine Gedanken überschlugen sich. Warum hatte er es mir nicht gesagt, hielt er es nicht für wichtig. Bei einem war ich mir sicher, würde er mich mögen, hätte er mir davon erzählt, spielte er nur mit mir? Sein Mädchen zur Belustigung, Enttäuschung vermischte sich mit Wut. „Nein, er hat mir nichts davon erzählt." „Was macht er nur, da kann man endlich beruhigt sein, dass er dieses blonde Dummerchen in den Wind geschossen hat und dann vertut er seine Chance. Wir dachten alle, er würde dich endlich als seine feste Partnerin vorstellen." „Was?" „Nun schau mich nicht so entsetzt an Mädchen. Jeder der 1 und 1 zusammen zählen kann, hat spätestens bei den Oscars bemerkt, wie vertraut ihr miteinander umgeht." „Wir sind wirklich nur freundschaftlich verbunden." Sie sah mich wie eine wissende Mutter an „Ach Ava, ich dachte wenigstens eine würde es sich nicht einreden. Mein Sohn ist schon schwierig genug, da dachte ich wenigstens du würdest den ersten Schritt machen können." „Würde Chris Interesse zeigen, hätte er mir nicht verheimlicht, dass er von Alice getrennt ist." „Er ist kompliziert, wenn ich wüsste was in ihm vorgeht würde ich es dir sagen. Eins weiß ich jedoch, er mag dich und das weit über freundschaftliche Gefühle hinaus." Ich grinste sie an." Und du auch, das sieht man." „Ich bin eine schlechte Schauspielerin." „Das bist du nicht, ganz im Gegenteil man sollte seine Gefühle niemals überspielen." „Ava, hast du Lust mit uns noch was zu spielen?" Chris steckte seinen Kopf zur Tür herein und sah uns freudig an. „Ich bin müde, vielleicht morgen. Ich werde ins Bett gehen." Er erntete einen bösen Blick von seiner Mutter und wusste, dass er was falsch gemacht hatte. Ich entschuldigte mich und ging auf mein Zimmer, im Flur begegnete mir Scott. „Kommst du noch mit runter, wir wollen gemeinsam was spielen." Ich grinste ihn an und lehnte ab. „Was hat er angestellt?" Wirklich, warum sah mir jeder das direkt an. „Nichts, ich bin nur müde." „Er nahm mich bei den Schultern und drückte mich. „Ich werde ihn zurecht weißen, mach dir keine Sorgen." „Schon gut, ich nehme ihn einfach das was er liebt." Ich pfiff kurz und Dodger kam vom Ende des Flurs mit seinem Löwen an. „Komm mit, wir machen es uns gemütlich." „Jetzt verstehe ich warum er dich mag."

Chris

Sie ging aus der Küche und ich sah ihr nach. „Wie lange willst du ihr hinter her sehen, bis sie endgültig geht?" Mum lehnte am Waschbecken und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Was ist passiert?" „Du bist passiert, du verheimlichst ihr, dass du und Alice getrennt seid." Ich ging in die Küche und schloss die Tür hinter mir. „Was machst du nur Junge?" „Du hast es ihr erzählt?" „Natürlich, ich konnte ja nicht wissen, dass du es noch immer nicht getan hast. Warum überhaupt nicht?" „Ich wollte es ihr sagen, so oft schon aber es war nie der richtige Zeitpunkt." „Christopher, wenn du immer auf den richtigen Zeitpunkt warten willst, dann wirst du niemals an dein Ziel kommen." „Ich habe Angst. Sie ist anders." „Vor was? Hast du sie dir mal angesehen. Junge, das ist eine Frau die dich wirklich liebt und nicht nur weil du der Star bist das hat sie gar nicht nötig." „Was wenn sie nicht so fühlt?" „Christopher Robert Evans, sie ist womöglich die Einzige die dich aufrichtig lieben wird." „Hab ich es versaut?" „Mein Lieber, du hast es ganz schön vor den Baum gesetzt. Geh zu ihr bevor es zu spät ist." Ich ging auf sie zu und umarmte sie. „Was würde ich nur ohne dich tun." „Nichts, du wärst auf geschmissen und jetzt sag ihr das." Bevor ich gehen konnte, hielt sie mich zurück. „Chris?" „Ja Mum." „Liebst du sie?" Das war eine große Frage, schon immer sträubte ich mich sie klar zu beantworten. „Das tue ich." Sie grinste mich an und ich lief die Treppen hinauf. Vor ihrer Tür blieb ich nervös stehen, eben klang alles noch so leicht, doch jetzt war es wie die Besteigung des Everest. Ich klopfte zögernd, doch niemand machte mir auf. „Ava?" Es blieb noch immer still auf der anderen Seite der Tür. „Ich wollte es dir sagen, ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet, der kam nur nie. Ich hab noch an dem selben Abend mit ihr Schluss gemacht, als wir uns aufs Neue bei Downeys Party gefunden haben. Du sahst so ... wundervoll aus. Ava, mach bitte auf, ich komm mir vor wie ein Trottel." Die Klinke wurde langsam herunter gedrückt und Erleichterung machte sich in mir breit. Sie hatte geweint, das verrieten ihre geröteten Augen. „Du hättest es mir noch den Abend sagen können oder zu jedem anderen Zeitpunkt, aber es von deiner Mutter zu erfahren war schmerzhaft." „Ich wollte dich damit nicht kränken, ich hatte ... Angst. Angst dich zu verlieren." „Ach und deswegen täuscht du eine Beziehung mit einer andere vor um mich nicht zu verlieren." Ihr Gesicht war mit Hass gefühlt, Mum hatte Recht. Ich könnte sie dadurch verlieren. „Ava, ich hatte Angst das sich was zwischen uns ändert. Das wir uns verändern." „Ich versteh, du willst, dass alles beim Alten bleibt. Dann sag das doch einfach, ich werde dir keine Schwierigkeiten mehr machen. Ich habe morgen früh einen Termin in Boston, ich werde abreisen." „Nein, du sollst nicht gehen. Das ist das Letzte." „Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir uns eine Weile nicht sehen um uns beiden klar zu machen was wir fühlen." „Ich brauche keine Zeit, ich weiß das ich dich will." Ich wollte ihre Hand berühren, doch sie ließ es nicht zu. „Ja genau und das hättest du nicht schon früher wissen können, wer hat dir auf die Sprünge geholfen, deine Mum." Ich sah an ihr vorbei zu Dodger der mit großen Augen hinter ihr saß. Komm schon Kumpel hilf mir. „War ja klar. Wir sehen uns dann spätestens zu dem Konzert wieder." Und schloss die Tür.

Ich ging alleine in mein Zimmer, selbst Dodger hatte mich verlassen. Ich hätte es ihr sagen sollen. Ich hatte nur noch eine Chance und ich würde sie nutzen müssen.

Time goes by and still I am stuck on youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt