POV Jeremy
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Izzy ist verheiratet. Das hatte ich nicht kommen sehen. Ich fuhr zurück in Richtung Innenstadt von New York, während meine Gedanken um die letzte Stunde, die ich bei Kitty verbracht hatte, drehten.
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Mich verwunderte, dass sie in den letzten Tagen, nicht mit einem Wort ihren Mann erwähnt hatte. Auch ihren Ehering hat man nie gesehen. Wobei sie diesen vermutlich wegen den Hunden an einer Kette trug.-
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Ich seufzte leise. Diese Frau hatte schon im ersten Moment in dem ich sie gesehen hatte meine Neugierde geweckt und ich kann nicht einmal sagen, woran das lag. Ihre Ausstrahlung war einfach unglaublich. Davon abgesehen, dass sie wahnsinnig gut aussah und die wohl schönsten grünen Augen besaß, die ich jemals gesehen hatte.
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Ich warf einen Blick auf die Uhr. Bis ich Ava abholen musste, blieb mir noch etwas Zeit, sodass ich entschied erstmal ins Hotel zurückzufahren. Ich sollte mich meinen Training widmen. Ich war zwar nicht der größte Freund von Krafttraining, aber es half mir regelmäßig den Kopf wieder frei zu bekommen. Bei dem was ich heute erfahren hatte, brauchte ich das ganz dringend.
Komplett in Gedanken versunken, betrat ich dann das Hotel und ging direkt zum Fahrstuhl. Dieser brauchte mal wieder ewig lange, aber das waren wir hier schon gewöhnt. Ich stieg ein und drückte den Knopf für meine Etage. Die Tür hatte sich fast geschlossen, als ich jemanden rufen hörte.
"Warten sie bitte!"
Ich griff zwischen die Fahrstuhltüren, sodass sie sich wieder öffneten und sah, dass Hailee scheinbar ebenfalls gerade wieder zurück war. Sie grinste breite, als sie mich sah. Schon unglaublich, diese Frau strahlt immer die pure Freude aus. Sie trat mit in den Fahrstuhl und dieser setze sich nun in Bewegung.
"Danke dir." begann sie. "Du bist schon wieder zurück?" Sie sah ein wenig verwundert darüber aus, was ich allerdings nicht so ganz verstand.
"Jap. Tasche ist bei Izzy angekommen. Wir haben nur noch kurz geredet, bis dein Onkel nach Hause kam." Ich wusste nicht, in wie weit Hailee in die ganze Kinderwunschproblematik eingeweiht war, sodass ich ihr besser nichts davon erzählen würde.
"Ahhh... Miles, der Sonnenschein der Familie. Immer wieder eine Freude mit ihm zusammen zu treffen."
Ich lachte, da Hailee unwissentlich für ihn den gleichen Namen gebraucht hatte wie ich. Gleichzeitig erschreckte mich ihre Aussage aber auch. "Du magst deinen Onkel nicht sonderlich, kann das sein?" fragte ich also vorsichtig nach.
Hailee überlegte lange bevor sie etwas sagte. Ich konnte ihr ansehen, dass sie genau abwägen wollte, wie viel sie mir anvertrauen konnte oder eben nicht. Verständlicherweise immerhin reden wir hier immer noch von ihrer Familie.
"Miles ist... schwierig... nett ausgedrückt. Ich hatte lange überlegt, ob ich Izzy überhaupt frage, ob sie mit Kiara einspringt, da ich wusste, dass ihr das Probleme machen wird. Zumindest hat Dad mir das gesagt und damit hat er Recht gehabt."
"In wie fern Probleme?" fragte ich direkt nach und hoffte, dass Hailee, die Sorge in meiner Stimme nicht hörte. Ich wollte einfach nicht, dass Izzy Probleme bekam, nur weil sie Hailee und damit uns alle unterstützte.
Hailees Schmunzeln verriet jedoch, dass sie es sehr wohl gehört hatte."Naja Miles hat... ziemlich altmodische Vorstellungen, sagen wir es mal so. Er arbeitet als Anwalt und ist ziemlich erfolgreich."
Wir waren mittlerweile auf unserer Etage angekommen und liefen den Flur entlang zu unseren Zimmern, die sich gegenüber lagen. Vor den Türen blieben wir stehen und Hailee sprach weiter.
"Miles bringt eben das Geld nach Haue und Izzy kümmert sich um Haus, Hof und Tiere."
Ich sah sie verwirrt an. "Okay, dass ist ja grundsätzlich erstmal nichts schlimmes, wenn sie beide damit glücklich sind." begann ich und Hailee schüttelte lächelnd den Kopf.
"Ja da hast du Recht, aber ist sie nicht. Auch wenn sie es nie so zugeben würde... weil wenn sie dann, so wie jetzt mal einen Job übernimmt, dann gibt es bei ihr zu Hause dicke Luft. Deswegen war sie gestern früh auch so geknickt, als sie ankam. Da hatten sie sich wider gestritten."
Ich nickte, dabei konnte ich mir fast nicht vorstellen, was Heilee damit meinte. Außer diese Begrüßung vorhin war wirklich nur, weil ich da war. Was irgendwie traurig wäre. Sie sollte jeden Tag von ihrem Mann so begrüßt werden. Damit wäre auch ihre Reaktion auf ihn erklärt. Sie wirkte nämlich eher überrascht über diesen Kuss, als erfreut.
"Aber warum. Du willst mir doch nicht sagen, dass er grundsätzlich ein Problem hat, wenn sie arbeitet oder?" Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Wenn die Partnerin an etwas Spaß hat und das problemlos möglich ist, wieso sollte man dann Probleme damit haben?
"Naja... genau genommen doch...frag mich bitte nicht wieso, dass ist mir auch zu hoch. Und du siehst ja selbst wie sie bei der Arbeit aufgeht. Ich meine genau dafür trainiert sie die Hunde ja. Deswegen war sie auch so kurzfristig überhaupt verfügbar." Hailee seufzte und lehnte sich an ihre Tür. "Ich bin mal auf Weihnachten gespannt. Wir feiern alle zusammen bei ihr.. und Miles scheint zur Zeit dauer schlecht gelaunt zu sein."
Ich nickte und schweifte mit den Gedanken wieder ab. Ich konnte diesen Miles nicht einschätzen, hatte aber kein gutes Gefühl ihn betreffend. Allerdings ging mich das auch eigentlich nichts an.
"Du magst sie oder?" holte mich Hailees Stimme wieder in die Wirklichkeit zurück. Ich musste schmunzeln, da sie mich offensichtlich mehr durchschaut hatte als gedacht.
"Da sie verheiratet ist, ist das nicht relevant." Ich warf einen Blick auf die Uhr. "Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich wollte noch etwas trainieren, bevor ich Ava wieder abhole." Wir verabschiedeten uns von einander und ich ging in mein Zimmer mich fürs Training umziehen.
Glücklicherweise hatte das Hotel einen eigenen Trainingsraum, der nur von Gästen besucht werden durfte. Dadurch hielt sich die Gefahr auf Fans zu treffen ziemlich in Grenzen. Während dem Training versuchte ich wirklich meinen Kopf frei zu bekommen, aber dieser Satz wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Verdammt, wieso beschäftigte mich das Ganze so sehr? Diese Frau ging mir definitiv mehr unter die Haut als jemals jemand zuvor. Selbst Avas Mutter konnte mit Izzy definitiv nicht mithalten und sie hatte ich damals geheiratet.
Ich wohne hier mit meinem Mann.
Ich wusste, dass ich mir meine Kitty aus dem Kopf schlagen sollte. Sie war verheiratet. Aber war sie auch glücklich? Selbst wenn nicht, war das ein berechtigter Grund mich ihr zu nähern, falls sie es überhaupt zuließ? Ich entschied mich einfach abzuwarten, wie die nächsten Monate sich entwickeln würden.
Nach dem Training gönnte ich mir eine schnelle Dusche und machte mich dann erstmal auf den Weg meine Tochter abzuholen. Und versuchte meine Kitty vorerst aus meinen Gedanken zu verbannen.
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Love is a War
FanfictionIsabella "Izzy" Garcia führt zusammen mit ihrem Mann, dem Scheidungsanwalt Miles Garcia, ein einfaches Leben als Hundetrainerin und Hausfrau. Durch einen Zufall hilft sie ihrer Nichte Hailee Steinfield bei deren neuem Projekt und trifft dort auf Jer...