Kapitel 9 - Missverständnisse mit Folgen

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Die Heimfahrt war dieses mal zum Glück wesentlich entspannter als letztes Mal. Kiara lag die ganze Zeit ruhig auf dem Rücksitz. Da wir keinen Stau hatten waren wir auch nach ca 30 Minuten zu Hause. Wie erwartet, war die Einfahrt noch leer, da Miles ja noch zu Sascha fahren wollte. 

Ich parkte mein Auto ein und ließ dann dennoch zügig Kiara aussteigen. Während ich noch ihre Tasche aus dem Wagen holte, verrichtete sie noch schnell ihr Geschäft im Vorgarten. Als ich soweit war, stand Kiara bereits am Hoftor und wartete auf mich. Dahinter hörte ich bereits wie mindestens einer der anderen angerannt kam um uns zu begrüßen. 

Nachdem ich die Tür hinter uns geschlossen hatte, sah ich, dass Nala zu uns gelaufen gekommen war. Ich wuschelte ihr einmal durchs Fell und lief dann an ihr vorbei. Kurz vor dem Anbau, kamen mir auch die beiden Jungs entgegen und holten sich ihre Streicheleinheiten ab. 

Ich verräumte Kiaras Sachen und machte mich anschließend daran, dass Futter für alle zuzubereiten. Dabei schlich mir die ganze Zeit Kovu u die Beine, bis ich schließlich entschied, ihm erstmal noch ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Kovu war derjenige, der als letzter bei uns eingezogen war. Ihn hatte ich erst vor 3 Jahren aus dem Tierheim hier geholt, nachdem er vom Tierschutz von seinem letzten Besitzer weggeholt wurde. Anfangs hatte Kovu es schwer sich hier einzuleben, aber mit genug Zeit und Geduld, wurde er ein tolles Mitglied dieser Familie. 

Allerdings hatte er manchmal auf Grund seiner Vergangenheit große Verlustängste. Da ich in letzter Zeit oft unterwegs war, schien er nun offenbar mal wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu brauchen, die er natürlich auch bekommen sollte. Ich kniete mich vor ihn hin und musste aufpassen, da er mich beinahe umgeworfen hätte. Wir hockten da eine ganze Weile und kuschelten miteinander. Irgendwann war es im dann aber doch wieder genug und er löste sich von mir und rannte raus zu den anderen. 

Schmunzelnd sah ich ihm kurz hinterher, bevor ich mich dann wieder an das Futter machte. Kurze Zeit später stellte ich ihnen die Näpfe hin und alle kamen direkt angelaufen und stürzten sich auf das Futter. Da Miles wie besprochen später nach Hause kommen sollte, machte ich es mir mit meinem Sitzsack im Lagerraum bequem. 

Nach und nach gesellten sich meine felligen Lieblinge zu mir dazu und leisteten mir Gesellschaft. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem Gespräch mit Jeremy heute. Das war das erste Mal, dass jemand direkt das Thema Scheidung angesprochen hatte. Klar wusste ich, dass ich mich scheiden lassen könnte. Aber nur weil wir aktuell ein paar Probleme hatten, konnte ich doch nicht einfach 15 Jahre Ehe wegwerfen.

Völlig in Gedanken vertieft bekam ich nicht sofort mit, dass ich gerufen wurde. Ich warf einen Blick auf die Uhr und war überrascht, dass Miles scheinbar schon zu Hause war, da es erst 19 Uhr war und er von Sascha meist viel später Heim kam. 

“ISABELLA!” ertönte die wütende Stimme von Miles und ließ mich zusammenzucken. Was war den jetzt los? Ich ging kurz den Tag durch, wusste aber nicht was ihn so aufregen konnte. Seufzend erhob ich mich schließlich, denn wenn ich ihn jetzt ignorierte, würde ich die Situation auch nicht besser machen. 

“Ich komm morgen wieder zu euch meine Süßen.” Ich verstaute meine Sachen wieder, streichelte alle noch einmal und schloss dann die Tür zum Anbau. Nachdem ich wie jeden Abend die Hundeklappe kontrolliert hatte, begab ich mich ins Haus. 

“Hey Liebling.” begrüßte ich Miles, der in der Küche bereits auf mich wartete. “Was ist den los?” 

Er musste sich gerade offensichtlich ziemlich zusammenreißen um nicht auszurasten. Ich sah ihn verwundert an, denn sein Blick erdolchte mich förmlich. “Kannst du mir bitte erklären, warum ich mich bei meinem besten Freund rechtfertigen muss, mit wem ich dich zusammen arbeiten lasse?” 

Love is a WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt