Kapitel 14 - Aussprache und Abschied

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"Können wir reden?" Ich war nervös. Nervöser als ich mir wahrscheinlich eingestehen wollte. Egal was er jetzt antworten würde, ich müsste es akzeptieren. Er musterte mich einen kleinen Moment, bevor er schließlich nickte und ich die Luft, die ich unbemerkt angehalten hatte, ausstieß. "Klar, komm mit." Er führte mich ein bisschen weg von allen zu einer kleinen Sitzecke. Wir setzten uns gegenüber hin und verfielen erstmal in ein kurzes Schweigen.

Die ganzen letzten Tage hatte ich mir immer wieder Worte zu Recht gelegt, die ich zu ihm sagen wollte, jetzt bekam ich jedoch nichts raus. Ich atmete einmal tief durch und versuchte dann irgendwie meine Gedanken auszusprechen: "Es tut mir leid Jeremy.. was ich zu dir gesagt habe... ich weiß, dass es absolut unfair war ... du wolltest mir helfen ... und ich hatte nichts besseres zu tun, als dich zu verletzen..."

Ich konnte ihm während ich sprach nicht ansehen, stattdessen war mein Blick auf meine Hände gerichtet, die ich die ganze Zeit knetete. Zeitgleich stiegen mir die Tränen in die Augen, als ich an diesen Moment zurück dachte. Ich bemerkte dabei nicht, wie Jeremy aufstand und sich neben mich setzte. Erst als er sanft nach meinen Händen griff, sah ich auch und mein Blick traf direkt in seine Augen.

"Erklär es mir." bat er mich schließlich einfach. Ich nickte, den eine Erklärung war ich ihm definitiv schuldig.

"Mir war einfach alles zu viel. Ich.. ich hab dich echt gern... und Miles .. es läuft schon lange nicht mehr wirklich gut bei uns.. und im Moment... " Ich atmete tief durch. "Miles ist wahnsinnig eifersüchtig..." gestand ich ihm schließlich. ".. dazu kommt nocht, dass er grundsätzlich nicht davon begeistert ist, dass ich diesen Job angenommen habe... er hatte da schon immer etwas... naja eigene Ansichten, womit wir aber immer zurecht kamen. Zumindest bis jetzt. In letzter Zeit streiten wir entweder nur noch oder reden nicht miteinander."

Ich strich mir gedankenverloren über meine Handgelenke. "Was du da gesehen hast, hat mich selbst schockiert gehabt und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Miles war früher nie so..." Ich atmete tief durch, bevor ich ihm schließlich den wichtigsten Punkt an alledem überhaupt nannte. "Ich dachte es würde besser werden, wenn ich mich von dir fernhalte.. aber alleine der Gedanke daran hat mich fertig gemacht.. als wir dort saßen.. du hattest dich so gut um mich gekümmert.. ich wusste ich könnte dich nicht einfach ignorieren..."

"Also hast du, dass gesagt um mich auf Abstand zu halten?" fragte er nach und ich nickte. "Hat ja auch funktioniert... irgendwie.. aber ich kann das so nicht, ich bin nicht so.. und ich wünschte ich könnte rückgängig machen, was ich sagte." versuchte ich mich zu erklären. "Das soll weder eine Rechtfertigung oder sonst was sein... ich hoffe nur das du mir verzeihen kannst... irgendwann..."

Er schwieg eine ganze Weile und mit jeder Sekunde, verlor ich mehr und mehr die Hoffnung. "Warum gerade das?" fragte er schließlich und ich sah ihn verwirrt an. "Naja es gibt viel was du hättest sagen können, warum gerade diese Worte?"

"Affekt... schätz ich .. ich war so durcheinander und überfordert... und das war einfach das, was sich in dem Moment einfach angeboten hat..."

"Mh.." brummte er. "Es ergibt ja auch irgendwie Sinn.. ich mein rein faktisch betrachtet hattest du ja recht. Ich weiß nicht wie es ist in einer so langen Beziehung zu sein..."

"Mag sein, dennoch war es nicht in Ordnung." unterbrach ich ihn und schaffte es endlich ihm wieder in die Augen zu sehen. Dabei sah ich auch das leichte Lächeln, dass seine Lippen umspielte. Er legte einen Arm um mich und zog mich an sich. "Es ist okay Kitty.. ich verzeihe dir.." Ich erwiderte seine Umarmung und war für einen Moment einfach nur glücklich.

"Hey ihr beide alles okay bei euch?" hörten wir irgendwann die Stimme von Hailee hinter uns und lösten uns wieder von einander. Ich wischte mir noch die letzten Tränenreste weg, während Jeremy ihr bereits antwortete. "Jop, alles geklärt. Ich nehme an ihr wollt los?" Hailee nickte bereits, als Peter, der neben ihr stand sich zu Wort meldete.

Love is a WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt