Kapitel 30 - Vorläufiger Abschied

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Peter und ich erreichten wenig später mein Haus. Ich parkte mein Auto in der Einfahrt und sah zu Peter. Dieser sah das Haus gerade zum ersten Mal. Er wollte zwar herkommen, als ich im Krankenhaus lag, jedoch wollte ich nicht das er mich sah. Diesen Wunsch hatte er glücklicherweise berücksichtigt.

"Hübsch hast du es hier." Grinste er dann. "Und das Haus hast du von Jeremy..." Ich seufzte. "Geschenkt bekommen... ja... auch wenn mir das überhaupt nicht passt." Peter begann zu lachen. "Ja das überrascht mich nicht... na los zeig es mir von innen." Mit diesen Worten stiegen wir aus und gingen ins Haus. Dort würden wir natürlich erstmal von den Hunden begrüßt.

"Hey ihr Süßen..." murmelte ich und kraulte alle nacheinander kurz. "Wie konntest du eigentlich so lange weg bleiben?" fragte Peter mich mit Blick auf die Hund. Ich schmunzelte. Normalerweise hätten die Hunde zwischendurch raus gemusst. Ich deutete Peter an mir zu folgen und brachte ihn ins Wohnzimmer. Dort hatte Jeremy schon vor einigen Wochen etwas sehr praktisches eingebaut.

"Eine Hundeklappe? Ist das nicht ziemlich gefährlich, dass fremde hier rein kommen?" fragte Peter mich schon fast erschrocken und bracht mich zum lachen. "Dann versuch mal durchzukommen." schlug ich ihm vor. Peter trat auf die Klappe zu und versuchte sie zu öffnen, scheiterte jedoch kläglich bis Kiara zu ihm lief und direkt vor der Klappe stand. Als diese dann plötzlich ganz leicht nachgab, sah ich die Erkenntnis in seinen Augen aufblitzen, ich erklärte es ihm dennoch noch einmal. "Die Klappe ist auf die Chips in den Hunden programmiert, so dass sie rein und rausgehen können wie sie wollen. So wie sie es früher konnten.."

Peter drehte sich wieder zu mir und sah mich nun ernst an. "Wie wäre es wenn du mir erstmal erzählst, was hier alles passiert ist, bevor du mir das Haus zeigst." Ich nickte und wir gingen zusammen in die Küche. Dort machte ich uns beiden einen Kaffee und wir setzten uns an den Küchentisch. Dort begann ich dann alles zu erzählen. Alles was mit Miles geschah, die Wochen danach mit Jeremy und Hailee. Ebenso erzählte ich ihm, dass Jeremy und ich miteinander geschlafen haben und was danach passierte.

Irgendwann stiegen mir immer mehr Tränen in die Augen, die ich auch nicht mehr zurückhalten konnte. Peter setzte sich daraufhin neben mich und zog mich einfach in seine Arme. In diesem Moment merkte ich, wie sehr ich eigentlich meinen großen Bruder gebraucht hätte und wie falsch es war ihm zu sagen er soll nicht kommen. Ich schluchzte leise und kuschelte mich in seine schützende Umarmung, in der ich mich einfach komplett fallen lassen konnte.

Wir schwiegen eine Weile, in der ich einfach nur immer weiter weinte und Peter mich fest hielt. Als ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte, ergriff er dann als erstes wieder das Wort. "Jeremy meinte vorhin er hätte nichts gemacht.. was meinte er damit?" Mit einem leichten Lächeln löste ich mich von Peter und begann ihm alles zu erklären.

"Ich hatte in den letzten Tagen gemerkt, dass ich mich wirklich schlecht gefühlt habe, dass sowohl Jeremy als auch Hailee nicht wussten, weshalb alles so gelaufen ist, wie es war... gestern hatte ich einen Termin zur Nachuntersuchung im Krankenhaus und wollte danach so oder so zu Jeremy.. allerdings kam bei der Untersuchung noch etwas anderes raus." Ich zögerte einen kurzen Moment.

"Ich.. bin schwanger, Peter:" flüsterte ich schließlich. Für mich war es noch immer unwirklich, aber es wurde tatsächlich mehrfach überprüft, bevor man es mir mitteilte, da die Ärzte zuerst dachten, dass Miles mich vergewaltigt hätte. Allerdings konnte ich ihnen diese Sorge direkt nehmen.

"Von Jeremy?" fragte Peter nach und als ich nickte, zog er mich direkt wieder in eine feste Umarmung. "Herzlichen Glückwunsch, Kleines! Ich gehe davon aus er weiß es auch schon?" Ich nickte. "Ja er weiß es.. ich hab es ihm direkt gestern Abend gesagt und wir haben uns ausgesprochen.." Ich seufzte leise, bevor ich weitersprach.

"Er sagte mir, dass er mich liebt..." erklärte ich ihm schließlich. Peter lachte daraufhin leise. "Ja.. das ist nicht zu übersehen, so wie er dich ansieht und mit dir umgeht... auch wenn ich glaube heute Abend noch ein Wörtchen mit ihm reden muss." Er grinste mich vielsagend an und bekam dafür von mir einen kleinen Schlag gegen die Schulter. "Hey! Sei lieb zu ihm! Er ist mir wirklich wichtig..."

Er grinste mich verschlagen an. "Ich weiß. Und ich bin froh, dass du ihn gefunden hast.. du hast es verdient glücklich zu werden und deine Träume erfüllt zu bekommen." Wieder stiegen mir die Tränen die Augen. "Okay, genug geheult, lass uns ein bisschen was für heute Abend vorbereiten." Mit diesen Worten beendete ich schließlich dieses Gespräch und stellten ersteinmal fest, dass wir einkaufen mussten.

Ein paar Stunden später kamen Hailee und Jeremy dazu. Mit Hailee unterhielt ich mich noch einen kurzen Moment alleine, aber auch sie konnte mir glücklicherweise verzeihen, sodass wir zu Viert schließlich einen wunderschönen Abend hatten. Leider erfuhr ich an dem Abend allerdings auch, dass die Dreharbeiten von Jer und Hailee fast abgeschlossen waren und er dann zumindest kurzzeitig zurück nach Nevada musste.

Dafür genossen wir die nächsten Tage zusammen. Bereits am nächsten Tag holte Jer alle seine Sachen und blieb dann für die letzten Nächte direkt bei mir. Wir nutzten diese Tage vor allem dafür über vieles zu reden, was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist. Ich war dabei jedes mal aufs neue überrascht, wie verständnisvoll Jeremy zu meinem Verhalten war.

Sobald wir in der Öffentlichkeit unterwegs waren, waren wir uns im Moment allerdings einig darüber nicht mehr Körperkontakt zuzulassen als bereits vorher, damit die Presse uns zumindest noch eine Weile fernblieb.

Am Tag von Jeremys Abreise stand ich früh in der Küche und trank meinen Kaffee, während ich die Hunde im Garten beobachtete. Ich spürte wie jemand hinter mich trat und seine Hände vorsichtig auf meiner Hüfte ablegte. Mit einem leisen Seufzen lehnte ich mich zurück. "Hast du alles gepackt?" fragte ich leise. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab bevor er mir antwortete. "Jop. Alles schon im Wagen. Nur die Hunde fehlen noch. Das Auto bleibt dann nachher einfach am Flughafen stehen, dort holt es sich die Leihfirma ab." erklärte er mir.

Ich stellte die Tasse vor mir ab und drehte mich in seinen Armen um ihn noch einmal ansehen zu können. Meine Hände legten sich in seinen Nacken und begannen dort ihn ein wenig zu kraulen. "Ich will nicht das du fährst..." murmelte ich leise. Es bildete sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen. "Ich will auch nicht fahren... aber ich muss ein paar Dinge erledigen.. wir finden dafür noch eine Lösung versprochen...außerdem bin ich doch in einer Woche wieder da." vergewisserte er mir wieder, wie schon so oft die letzten Tage.

Immerhin war unsere Wohnsituation aktuell absolut nicht zufriedenstellend. Ich wohnte hier in New York, er in Nevada. Mal eben sechs Flugstunden und eine mehrstündige Autofahrt von einander entfernt. Allerdings war mein Plan eigentlich gewesen, sobald ich die Mittel gehabt hätte wieder zurück in die Nähe von Los Angeles zu meiner Familie zu ziehen. Durch die geänderten Umstände war allerdings klar, dass wir eine Lösung finden mussten, die uns beiden gefällt und die auch Ava berücksichtigt.

Ich zog Jeremy leicht zu mir runter und küsste ihn noch ein mal. Sein Griff um meine Hüften verstärkte sich dabei leicht und entlockte mir ein kleines Schmunzeln. Er löste sich leider jedoch schnell wieder von mir. "Ich muss langsam..." murmelte er und ich nickte nur. Wir hatten entschieden, dass wir uns schon hier verabschieden und er alleine zum Flughafen fahren würde.

Auch wenn ich dagegen ankämpfte, spürte ich wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Jeremy legte seine Hände an meine Wange und strich diese weg. "Alles wird gut Kitty.. In einer Woche bin ich wieder bei euch und dann gehen wir alles Schritt für Schritt an... " Er küsste mich noch einmal, dabei löste er eine Hand von meinem Gesicht und legte diese auf meinen Bauch. "Pass so lange gut auf unsere Bohne auf ja?"

"Das mach ich, versprochen." antwortete ich ihm und legte ebenfalls eine Hand zu seiner. Wir küssten uns noch ein letztes Mal, bevor er schließlich seine Hunde holte und sich auf den Weg machte. Ich sah ihm noch hinterher, bis sein Auto um die Ecke verschwand. Ich freute mich jetzt schon darauf, wenn er in einer Woche wieder hier sein würde.

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ENDE

Love is a WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt