Love is a War

Kapitel 23 - Befragung

"Also Mrs. Garcia zunächst einmal die Formalitäten. Ihr Name ist Isabella Garcia, geborene Steinfeld. Geboren am 15.02.1986 in Los Angeles. Aktuell wohnhaft in New York. Richtig soweit?"

"Ja" erwiderte ich leise. Ich konnte die beiden Polizisten noch immer nicht ansehen. Viel zu sehr schämte ich mich für alles was passiert war. Ich hätte es besser wissen müssen. Schon vor Wochen haben Jeremy und Hailee mich gewarnt. Mir gesagt ich solle aufpassen, aber ich wollte nicht hören. Wollte nicht sehen, was wirklich aus dem Mann geworden war den ich einst geheiratet hatte.

"Nun Mrs. Garcia, können Sie uns erzählen was heute passiert ist? Oder in den letzten Wochen?" fuhr Officer Johnson nun mit wesentlich sanfterer Stimme fort. Ich atmete tief durch. Wo sollte ich anfangen? Würden sie mir überhaupt glauben?

"Kitty?" hörte ich Jeremys leise Stimme neben mir. Jeremy... Ich konnte kaum glauben, dass er noch immer hier war. Seit dem Morgen war er die ganze Zeit bei mir außer es war absolut nicht möglich. Wie würde er wohl von mir denken? Würde er es verstehen? So viele Fragen auf die ich keine Antworten wusste, die mich aber immer nervöser werden ließen.

"Mrs. Garcia, wenn es ihnen heute zu viel ist, können wir auch noch einmal wiederkommen." erklärte mir Officer Johnson schließlich einfühlsam. "Wir sollten ihre Aussage nur so zeitig wie möglich zu Protokoll nehmen... Ich weiß, dass die Situation für sie gerade äußerst schwer ist.."

Ich atmete tief durch. Ich wusste sie hatte Recht. Je eher ich meine Aussage abgebe, desto geringer ist die Gefahr, dass irgendetwas falsch wieder gegeben wird. Außerdem kann das Verfahren gegen Miles dann schneller voran gebracht werden. Ich spürte wie jemand nach meiner Hand griff. Als ich auf diese sah, erkannte ich Jeremys Hand. Seine Finger die sanft und beruhigend über meine Haut strichen und mir scheinbar versuchten Kraft zu schenken.

"Nein... ich .. ich will das hinter mir haben... wird meine Aussage aufgezeichnet?" fragte ich schließlich die Polizisten und zur Antwort hielt Officer Wilson das eingeschaltete Diktiergerät hoch. Noch einmal holte ich tief Luft. "Ich .. ich weiß nicht wo ich anfangen soll..." erklärte ich.

"Nun wir haben vorhin schon mit Ms. Steinfeld gesprochen. Sie sagte, es habe schon in der Vergangenheit verschiedene Vorfälle mit Mr. Garcia gegeben. Ist da etwas dran?" wurde ich nun direkter gefragt. "Ja... sie müssen wissen, Miles wollte immer, dass ich als Hausfrau zu Hause bleibe.. mich um Haus und Kinder kümmer... wobei letzteres nie eintrat... Ende November hatte Hailee mich angerufen und gefragt ob ich nicht Lust auf einen Job hätte. Ich hab schon immer Hunde trainiert und sie bräuchten einen Hund. Also nahm ich diesen Job an." begann ich schließlich zu erzählen.

"Naja.. darüber war er nicht sonderlich erfreut, so dass wir uns oft deswegen gestritten haben. Als er dann noch Jeremy kennen gelernt hat, kam noch seine extreme Eifersucht hinzu... ich weiß nicht mehr genau wann es war... aber an einem Abend, hatte er mich so fest an den Handgelenken gepackt... " Ich schluckte schwer bei den Erinnerungen. "Einige Tage später passierte das gleiche wieder.. nur das er mich an den Armen gepackt hatte..."

Meine Stimme versagte bei den Erinnerungen. Damals hatte ich Miles noch verteidigt. Ich wollte die Wahrheit einfach nicht sehen. Die Wahrheit, die alle anderen vor mir erkannt haben. War ich so naiv gewesen?

"Mrs. Garcia... ohne ihnen zu nahe treten zu wollen.." begann Officer Wilson. der die ganze Zeit zwischen Jeremy und mir hin und her sah. "Aber wenn ich sie und Mr. Renner hier beobachte... gab es vielleicht Gründe dafür, dass die Eifersucht ihres Mannes durchaus berechtigt gewesen ist?"

Während ich vor Schreck nicht wusste was ich sagen solte, ergriff Jeremy neben mir das Wort. "Davon abgesehen, dass nichts, absolut nichts, das Verhalten von Mr. Garcia rechtfertigen könnte, kann ich ihnen versichern, dass wir ihm keinerlei Gründe dafür geliefert haben."