Kapitel 21 - Rettung

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Ich hätte auf Jeremy hören sollen. Ein Satz der die Zeit nach meiner Rückkehr aus Atlanta am besten beschrieb. Die ersten Tage verbrachte ich ausschließlich im Gästezimmer und mit gelegentlichen Besuchen im Badezimmer. Auf meien Frage, wer sich um die Hude kümmern würde, teilte Miles mir nur mit, dass ich mir darum keine Gedanken machen solle.

Nach über einer Woche holte er mich nach unten ins Wohnzimmer und ich verstand nun, wer sich in der Zwischenzeit um die Hunde gekümmert hatte. Auf der Couch saß Natalie mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht. Miles erklärte mir, dass sie sich in meiner Abwesenheit nicht nur um die Hunde sondern auch um ihn gekümmert hätte. Irgendwie ironisch, dass er sich mit jemand anderem vergnügt, während ich mich schon wegen einem Kuss schlecht fühlte, dachte ich mir dazu lediglich.

Sie erklärten mir, dass sie sich hier nicht viel ändern müsste, wenn ich kooperiere. Miles würde weiter arbeiten, allerdings vorerst nur noch von zu Hause und ich sollte mich um den Haushalt kümmern. Natalie würde die Hunde versorgen und uns gelegentlich Gesellschaft leisten. So lange ich meinen Aufgaben nachgehen würde, würde es allen, vor allem den Hunden, gut gehen. Da ich sowieso keine Wahl hatte stimmte ich dem zu.

Die nächsten Wochen wurden nur noch schlimmer, als die Zeit alleine im Gästezimmer. So durfte ich von dem Essen, dass ich meist unter Beobachtung von Natalie zuzubereiten hatte, nichts oder nur sehr wenig essen. Wenn einer der beiden der Meinung war, ich hätte meine Aufgaben nicht ordnungsgemäß erfüllt, endete es meistens mit Schlägen, entweder für mich oder für einen der Hunde. Das war jedoch noch nicht alles.

Irgendwann kamen sie auf die Idee, wie schön es doch wäre, wenn ihnen jemand beim Sex zuschauen würde. So zwangen sie mich genau dazu. Immerhin Jeden Abend wenn ich ins Bett ging zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich irgendwem Bescheid sagen könnte, was hier vorging, aber ich kam einfach zu keinem Ergebnis. Zumindest nicht ohne ein zu großes Risiko für die Hunde.

Miles hatte natürlich mein Handy behalten. Ebenso hatte er sämtliche anderen Kommunikationsmittel die sich im Haus befanden weggesperrt, wenn ich außerhalb des Gästezimmers unterwegs war. Ich hoffte, dass zumindest Hailee und Jer Verdacht schöpfen würde, wenn sie so lange nichts von mir hört. Dabei hätte ich es vermutlich Jeremy nicht einmal übel nehmen können, sollte er sich keine Sorgen machen, schließlich wusste ich immer noch nicht, was Miles ihm geschrieben hatte.

Zwei Wochen nach meiner Rückkehr sollten beide eigentlich wieder in New York sein. Jedoch meldete sich keiner von beiden. Hatten sie mich etwa vergessen? Noch gab ich die Hoffnung nicht auf, allerdings wurde sie mit jedem Tag weniger. Bis zu dem Tag an dem es plötzlich an unserer Tür klingelte. Miles, der gerade in der Küche stand und aus dem Fenster sah, fluchte leise. "Nat, du bleibst bei Izzy, nicht das sie noch auf dumme Ideen kommt." rief er noch schnell ins Wohnzimmer, wo wir gerade saßen.

Ich sah verwirrt ihm verwirrt hinterher, als ich hörte wie er an der Tür zu jemandem sprach. Als ich Hailees Stimme hörte, hob ich erstaunt den Kopf. Sie hatten mich doch nicht vergessen? Ich versuchte zu hören worüber sie sprachen und konnte tatsächlich ein paar Worte aufschnappen. "...wir aus Atlanta zurück sind. Leider haben die Dreharbeiten länger gedauert, sodass wir erst jetzt da sind." Sie waren so lange noch Atlanta gewesen? Dann hätten sie noch gar nicht eher herkommen können.

"Denk nicht mal daran irgendwas zu sagen." stellte Natalie, die mich die ganze Zeit beobachtete direkt klar. Ich seufzte leise. Kurz darauf hörte ich neben Hailees Stimme auch noch die von Jeremy, die mein Herz sofort höher schlagen lies. "Das wollen wir natürlich nicht. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal." erwiderte dieser, nachdem Miles ihm mit einer Anzeige gedroht hatte. Allerdings konnte jeder raushören, dass er sich noch nicht geschlagen gab.

Kurze Zeit später wurde die Tür geschlossen und Miles kam zu uns mit einem merklich genervten Gesichtsausdruck. "Wir haben ein Problem. Dieser Idiot wird uns vermutlich noch ordentlich Stress machen." Natalie schüttelte ebenfalls genervt den Kopf. "Was machen wir jetzt?" Sie stand auf und ging zu ihm, um ihre Arme um seinen Hals zu legen. Ich wandte den Blick ab. Auch wenn ich mich dazu entschieden hatte mich von ihm scheiden zu lassen, tat es weh zu sehen, wie sehr er mittlerweile unsere Ehe mit Füßen trat.

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