Kapitel Vier

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Schmerz.

Dunkelheit.

Es knisterte. Es zischte. Sirenen waren zu hören. Menschen riefen und trampelten durcheinander. Was war das nur für ein Chaos? Felix versuchte seine Augen zu öffnen aber ihm tat alles weh. Er wollte etwas sagen, auf sich aufmerksam machen. „Felix? Felix! Hey Felix, ganz ruhig! Bleib ganz ruhig. Du bist nicht alleine!" Irgendwie kam ihm diese Stimme bekannt vor. Was ging hier vor sich? „Li.. Lino..", krächzte Felix. Er schaffte es langsam seine Augen zu öffnen. Blendend weißes Licht schien ihm die Linsen zu verbrennen. Jemand drückte seine Hand, doch er spürte es kaum zwischen den Schmerzen.

Er hörte wie mehrere Männer murmelten, sich Befehle zuriefen, dann wieder murmelten.

„Lino..", presste Felix wieder hervor. Der Händedruck ließ nach, jemand streichelte Felix' Kopf. Er versuchte noch einmal seine Augen zu öffnen. Dieses Mal wurde er nicht so geblendet, dennoch nahm der Schmerz in seinem Schädel zu. Sein Sichtfeld war nicht klar, er konnte kaum etwas erkennen, bis sich sein Blick auf leuchtend grüne Augen fokussierte. Dann wurde wieder alles schwarz.

-

Piep.

Piiiep.

Was war das für ein nerviges Geräusch? Es störte in dieser angenehmen Stille. Schritte waren zu hören. Jemand raschelte mit irgendwas herum.. Es klang wie dünnes Papier. Sowas wie Taschentücher. Felix wurde langsam wach. Er wollte die Augen nicht öffnen, er fühlte sich irgendwie nicht gut. Ihm war übel und die Knochen taten ihm weh. 

Piiiieeep. 

Pause. 

Piiiiieep. 

Felix wollte wissen woher dieses Geräusch nun kam. Er blinzelte leicht. Seine Augen fühlten sich verklebt an. Alles war hell und weiß. Er blinzelte stärker, rollte mit den Augen.

Jemand keuchte auf und flüsterte seinen Namen. Es war eine Frau. Sie nahm seine Hand und streichelte sie. „Felix mein Schatz.. hey...", sagte seine Mutter leise und liebevoll. Seine Mutter war da. Er versuchte weiterhin zu blinzeln aber diese Helligkeit störte so sehr, er konnte seinen Blick nicht schärfen. „Warte, ich helfe dir", sagte seine Mutter. Man hörte ihre Schritte, sie ging durch den Raum. Ein Klicken war nur vernehmen und Felix wurde nicht mehr so geblendet. „Ist es so besser?", fragte sie und Felix versuchte zu nicken. Seine Hand wurde wieder gestreichelt.

Ein feuchtes warmes Tuch berührte sein Gesicht. Felix erschrak, beruhigte sich aber schnell als seine Mutter seine Wange streichelte. Sie tupfte sein Gesicht ab, strich vorsichtig über seine Augen, seine Lippen und seine Stirn.

„Ich hoffe es tut nicht weh.. Ich dachte du möchtest vielleicht ein bisschen dein Gesicht gewaschen bekommen", sagte seine Mutter ruhig. Es tat wirklich gut. Die kühle Luft die auf seine feuchte Haut traf, lenkte seine Aufmerksamkeit.

Piiiiep. Pause. Piiiiiiiep.

Er wollte sich räuspern, aber es tat weh. Etwas war im Weg. Es fühlte sich an, als hätte er einen riesigen Kloß im Hals. „Vorsichtig Felix.", hörte er seine Mutter. Sie tupfte ihm mit dem feuchten Lappen die Lippen ab.

Felix blinzelte noch einige Male und öffnete dann langsam seine Augen. Alles war weiß. Nicht mehr so hell, aber immer noch unangenehm. Er konnte erkennen dass er in einem Krankenhausbett lag. Neben ihm saß seine Mutter. Ihr Gesicht war voller Sorge. Ihre langen, dunkelbraunen Haare hatte Sie zu einem Knoten gebunden. Sie lächelte ihn an. „Hey mein Schatz...", sagte sie mit ihrer warmen Stimme. „Mo.." krächzte Felix. „Mom.. Was ist.."

„Mein Schatz. Du hattest einen Autounfall vor drei Tagen. Aber du bist sicher. Und ich bin bei dir!"

Bilder erschienen plötzlich vor seinem inneren Auge.

LOVE will tear us apart. •Hyunlix•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt