Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, stand ich vorm Spiegel und legte die Kette um meinen Hals. Das rote Plektrum reflektierte das Licht in meinem Zimmer und schimmerte in einem leichten graurötlichen Ton. Es war wunderschön, perfekt. Wie der Mann, der es mir geschenkt hatte. Um kurz vor acht saß ich in meinem Wagen und machte mich auf den Weg zu Libby. Als wir bei der Bar eintrafen, war ich völlig perplex. An der Tür hing ein Schild. 'Geschlossen' stand dort in dicken Buchstaben. Auch Eddies Van oder Waynes Auto waren nirgends zu sehen. „Bist du sicher, dass es heute Abend ist?" fragte Libby mich. „Ganz sicher. Eddie hat es mir ja heute Mittag erzählt. Vielleicht sind sie in einer anderen Bar." erwiderte ich. Libby verdrehte die Augen. „Vielleicht einfach mal anklopfen?" sagte sie genervt. „Das Licht ist aus und es steht geschlossen an der Tür. Was soll ich da klopfen?" erneut verdrehte sie über meine Antwort die Augen. „Versuch es doch einfach." drängte sie mich. Nun war ich die genervte von uns beiden. Ich klopfte und wie erwartet passierte nichts.
Einige Sekunden später jedoch, öffnete sich die Tür tatsächlich. Doch niemand stand dahinter, innen war es stockduster. Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Libby und ich nahmen uns bei der Hand und gingen gemeinsam langsam hinein. Plötzlich ging das Licht an und aus allen Ecken sprangen Leute hervor. Ich bring ihn um, war das Erste, was ich in diesem Moment dachte. Alle waren da. Dustin, Wayne, Keith, Garret, selbst meine Eltern und Eddie. Eddie, den ich wütend ansah, während er mich spöttisch angrinste. Der Hauptraum der Bar, war mit Girlanden, Lichtern und Ballons geschmückt, die Tische an der Seite, waren vollgestopft mit leckerem Essen und auf der Theke, standen mehrere Tabletts mit Getränken. Alle kamen auf mich zu und gratulierten mir. Als letztes Eddie, dem ich noch immer finstere Blicke zu warf, doch eigentlich war das, was er hier für mich tat, wunderschön.
„Happy Birthday, Mylady." sagte er zuckersüß und wirklich wütend, konnte ich auf ihn nicht sein. Doch ich wollte ihn mit meinem Blick noch etwas quälen. Ich boxte ihm leicht auf die Schulter, während er mich in eine Umarmung zog und mich leidenschaftlich küsste. Alle Blicke schienen auf uns zu ruhen. Als wir uns voneinander lösten und ich mich umsah, begannen auch alle anderen ihre Blicke in andere Richtungen zu lenken. „Ich sagte doch ich will nicht feiern." sagte ich in Eddies Richtung, „Oops." lautete seine knappe Antwort, begleitet von einem Schulterzucken und schelmischem Lächeln. „Ich hasse dich." sagte ich augenrollend. „Tust du nicht." antwortete er lachend und zog mich Richtung Theke, wo er mir ein Bier reichte.
Meine Eltern schienen sich gut zu amüsieren, denn es schien ihnen vollkommen egal zu sein, dass ich Bier trank. Sie unterhielten sich angeregt mit Wayne und das gefiel mir ehrlich gesagt sehr. Libby und Dustin tanzten zur Musik aus der Anlage, zusammen mit Keith und Garreth und auch Eddie zog mich in die Mitte des Raumes und begann mit mir zu tanzen. Ich kam mir albern vor, doch in seinen Armen vergaß ich schnell all die anderen um uns herum. Wir küssten uns, als wir uns rhythmisch zur Musik bewegten. „Es tut mir leid." sagte Eddie kleinlaut. „Ich weiß, dass du nicht feiern wolltest. Aber ich dachte es tut dir ganz gut, bei all dem Mist." und vermutlich hatte er recht, ich hatte tatsächlich Spaß. Zwischen all den Menschen, die mir so viel bedeuteten. Einfach mal einen Abend nicht an den Ärger denken und sich gehen lassen. Das könnte mir ganz guttun. Uns allen.
„Danke." flüsterte ich Eddie ins und Ohr und küsste zeitgleich seine Wange. „Wofür? Das ich gegen deinen Willen Partys schmeiße?" erneut verdrehte ich die Augen, doch ich lachte ihn an. „Das du das tust, weil du weißt, dass mir das gut tut. Auch wenn ich mich wehre und dich das bitterlich bereuen lasse." gespielte Angst, spiegelte sich auf Eddies Gesicht wider. „Du wirst mir doch wohl nichts antun, oder?" „Mal sehen." antworte ich, während ich ihn diesmal dunkel angrinste. Wir lachten beide laut los. „Du trägst die Kette." bemerkte er mit einem sanften Lächeln. „Natürlich." antwortete ich und wurde mit einem zärtlichen Kuss belohnt. Es fühlte sich gut an, richtig und leicht. Spaß haben, ohne düstere und beängstigende Gedanken. Das hatte mir so gefehlt.
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Freaks like us
Fanfiction"...und hey, ich kann gar nicht sterben, ich bin wie eine Katze. Elegant, flauschiges Fell..." er warf seine braunen Locken über die Schulter zurück, „...und ich hab' sieben Leben. Also keine Sorge." Ava ist 17, als sie mit ihrer Familie in die kle...