Kapitel 16 - Lukes Gefühle

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Julies Vater steht mit erneuter finsterer Miene vor beiden.

„Ach du scheiße!" sofort entfernt sich Luke von ihr indem er reflexartig sofort einen Satz auf die Seite macht.

„Was machst du?" Julies Augen sind weit geöffnet. Das sollte nicht passieren. Immerhin konnte ihr Vater den jungen Mann nicht mehr sehen. Das ist alles andere als hilfreich.

„Stell mir diesen jungen Mann doch bitte endlich vor. Hm?" Er kreuzt seine Arme und sieht zwischen beiden hin und her. Augenblicklich kehrt Verwirrung in die Gesichter der beiden ein.

„Halt. Nein. Ich kenne dich doch." Ray fuchtelt mit seinem Finger überlegend in Lukes Richtung. „Ja! Jetzt weiß ich es! Du gehörst zur Band, nicht wahr? Ich wusste ich kenne dich. Julie. Hast du nicht gesagt die Band ist aus Schweden?" Er zieht eine Augenbraue nach oben. Julie hatte den Schock noch nicht überwunden, dass ihr Vater ihren Schwarm sehen konnte obwohl sie sich nicht berührten.

„Ja. Das stimmt. Ich bin Luke. Luke Patterson. Sir." Verwirrt sieht Luke zu Julie. Er weiß nicht was er tun soll und auch Julie ist völlig ratlos.

„Die Band ist hergezogen um näher bei Julie zu sein." Lügt er. Seine Augen gehen immer wieder auf Julie in der Hoffnung sie könne die Situation noch weiter verbessern.

„Hallo Luke. Ich bin Ray." Ihr Vater streckt ihm die Hand entgegen. Zögerlich sieht er auf die Hand ihres Vaters. Würde es funktionieren? Er sollte ihn gar nicht erst sehen können. Luke streckt seine Hand aus. Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn.

„Ich beiße nicht." Kommt es spaßend von Ray der einfach seine Hand packt und kräftig drückt.

„WAS?" Julie ist schockiert. Ihr Vater kann Luke sehen und berühren! Niemals hätte sie das für möglich gehalten. Es ist als hätte er plötzlich sein Leben zurückgewonnen. Würde das mit den anderen Jungs auch funktionieren? Seit wie lange geht es schon bei ihm? Alex war dieser Kraft bei seinem Vater noch nicht mächtig.

„Kommt doch rein. Ich würde dich wirklich gerne kennenlernen." Er strahlt übers ganze Gesicht. Sie war pünktlich zurück, wenn auch mit etwas unangenehmen Beigeschmack. Immerhin war sein kleines Mädchen erst fünfzehn auch, wenn sie bald sechzehn sein würde, daran wird sich nie etwas ändern.

„Oh nein. Dad." Julie schüttelt den Kopf. Sie mussten ein Bandmeeting einberufen. Dringend!

„Nichts da. Ein Nein kommt nicht in Frage." Er eilt in das Innere des Hauses sodass sie keine andere Wahl haben als hinterher zu gehen. Luke geht über den Boden wobei er die leichte kälte auf den Füßen spüren kann. Wie ist das nur möglich?

„Bitte setzt euch." Bietet Ray an. Auch der kleine Carlos eilt zu Tisch.

„Oh. Hi Luke." Begrüßt er ihn. „Was? Du kennst ihn schon?" Ihr Vater war eindeutig nicht vorbereitet.

„Ja. Mich wundert es nur, dass du ihn kennst. Ehm. Ich meine. Schon kennenlernst." Mit einem gefakedem lachen lässt er das Gespräch schnell wieder ruhen. Schnell sieht er auf seinen noch leeren Teller. Carlos ist wirklich ein Witzbold.

„So bitteschön." Julies Dad stellt eine riesige Schüssel - gefüllt mit lecker riechender Pasta – direkt in die Mitte des Tisches. Luke starrt auf das Gericht und nur beim Anblick rinnt ihm der Speichel im Mund zusammen. Nachdem jeder auf seinen Tisch eine ordentliche Portion davon bekommen hatte und das Tischgebet vollendet war, wurde mit einem lauten „Mahlzeit" das Essen eröffnet.

Luke zögerte nur eine einzige Sekunde bevor er die Pasta in seinen Mund stopfte. „Oh mein Gott ist das gut." Sagt er mit vollem Mund. Er war es einfach nicht gewöhnt wieder etwas essen zu können. Der letzte der das schaffte war Caleb. Wie war das Ganze nur möglich?

Julie and the Phantoms | FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt