Kapitel 8 - Verwirrung

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Julie schlichtet ihre Bücher in den Spint und kramt nach dem letzten Buch das sie heute noch brauchen würde. Sobald sie den Schrank schloss sieht sie nur das grinsende und aufgeregte Gesicht von Luke.

„Luke? Was machst du da?" fragt sie verwirrt.

„Ich möchte etwas mit dir besprechen." Seine Hand stützt er an den anderen Spinten ab während er sich leicht zu ihr hinunter lehnt. Augenblicklich spürt Julie ein wenig röte in ihren Wangen.

„O-Okay. Was denn?" Ihre Nervosität lässt ihr das Herz höherschlagen. Er sieht sich um als würde jemand hören können was er zu sagen hatte.

„Komm mal mit." Er packt sie am Arm und schleift sie den Flur entlang bis sie sich in einer Besenkammer wiederfinden. Nun konnte ihre Aufregung nicht schlimmer sein.

„Was willst du denn jetzt? Ich muss gleich zum Unterricht." Nervös spielt sie mit ihren Fingern.

„Okay. Ich dachte mir eines." Erneut lehnt er sich näher zu ihr. Würde er sie etwa hier küssen? Nein! Das wollte sie nicht! Aber ihn von seiner Tat aufhalten, konnte sie ebenfalls nicht. Er war so nahe an ihr dran, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte.

„Ich möchte mit meinen Eltern sprechen. Und zwar so richtig. Ihnen etwas Freude spenden. Ich bin oft bei ihnen aber." Er schüttelt den Kopf und entfernt sich wieder ein Stückchen wodurch Julies Herz in die Hose rutscht. Oh nein. Sie hatte die ganze Situation falsch aufgefasst. Wie konnte ihr so etwas nur passieren?

„Du willst mit ihnen sprechen? Aber Luke. Was sollen wir ihnen denn sagen?" fragt sie sofort nach.

„Die Wahrheit?" schlägt er vor.

„Die Wahrheit? Ehm Entschuldigen Sie Frau und Herr Patterson. Kennen Sie mich noch? Julie Molina. Ja genau. Ehm. Ihr Sohn ist zwar tot aber er ist immer noch hier auf Erden und ich kann ihn sichtbar machen, dann könnt ihr ein bisschen quatschen." Stellt sie die Situation vor.

„Nein. Nicht so. Schon einfühlsamer. Aber ja. Ich möchte ihnen die Wahrheit erzählen. Was sollen sie schon machen? Dich als verrückt abstempeln? Ja, schön und gut. Aber sobald sie mich sehen. Sobald ich mit ihnen sprechen kann." Er blickt zu Boden.

„Julie, dass würde mir die Welt bedeuten. Könntest du nicht diese eine Sache für mich machen?" Sein intensiver Blick bedrängt Julie ein wenig.

„Ehm. Ich. Also." Stottert sie.

„Bitte. Du bist die einzige die das zu Stande bringt. Ich denke ich kann nichts Anderes mehr machen geschweige denn über etwas anderes nachdenken, solange ich diese eine Sache nicht geklärt habe." Sein bestimmender Blick ließ Julie nun endgültig schwach werden.

„Nah gut! Okay. Du hast mich. Ich werde dir helfen mit deinen Eltern zu sprechen. Aber sei dir bitte auch bewusst, dass es für sie nicht leicht wird, dich wiederzusehen. Die Gefühle die hochkommen könnten. Die vielen Fragen die sie haben werden die du und ich nicht beantworten können." Julie greift Luke freundschaftlich auf die Schulter.

„Wir schaffen das. Da bin ich mir sicher! Können wir das heute nach der Schule erledigen?" Er zuckt fragend mit den Achseln.

„Okay. Aber jetzt muss ich wirklich los." Sie schnappt sich ihre Sachen und eilt in den Klassenraum. In dem Moment wo sie die Türschwelle übertritt, ertönt die Schulklingel. Schnell sitzt sie sich an ihren Platz. Plötzlich spürt sie, wie jemand sich neben sie hinsetzt. Erschrocken blickt sie auf.

„Caleb?"

„Ich heiße Nick, Julie. Was ist denn in letzter Zeit mit dir los?" Mit fragendem Blick widmet er sich seinem Buch. War es tatsächlich Nick? Hatte Caleb seinen Körper verlassen? Wusste Nick was alles passiert war in der Zeit wo er besessen war? Oder steckt Caleb noch immer in ihm und spielt mir nur etwas vor.

Julie and the Phantoms | FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt