Kapitel 31 - Mrs. Harrison

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Die qualen der ersten Stunde sind vergangen. Man konnte direkt die negativen Gedanken von Luke spüren.

„Komm. Das nächste Fach ist das wichtigste." Ich zerre an seinen Arm.

„Etwa der Musikunterricht?" sofort ändert sich seine Laune. Seine Augenbrauen schießen nach oben und ein grinsen erhellt sein Gesicht.

„Etwa bei Frau Harrison? Kein Problem! Ich bring dich dort hin." Carrie harkt sich an Luke Arm ein wodurch Julie eine innere Wut verspürt. Verwirrt sieht er zu ihr.

„Du bist doch der bessere Sänger in Julies Band oder? Ich bin auch Sängerin und könnte so ein Talent wie dich gut gebrauchen." Sie klimpert mit ihren Wimpern um ihn damit mehr zu überzeugen.

„Eh, Nein Danke. Ich bleib bei Julie." Er schüttelt ihre Hand von sich.

„Was? Warum?" Ihrem Ego tut es überhaupt nicht gut ständig auf Ablehnung zu treffen.

„Weil ich viel lieber bei der Band meiner Freundin bleibe. Also dann." Luke vereint Julies und seine Hand und zieht sie nach draußen. damit hatte keiner der beiden Mädels gerechnet.

„Du hast Freundin gesagt." betont Julie es nochmals.

„Ja. Das bist du ja auch. Also? Wo müssen wir hin?" Er sieht sich im Gang umher bevor Julie die Oberhand ergreift und ihn in den richtigen Raum führt.

„Da ist sie." Subtil zeigt Julie auf ihre Lehrerin, jetzt konnten sie, sie noch nicht konfrontieren, doch nach der Stunde würden sie sie zu Caleb befragen! Das war sicher!

„Hallo. Ich bin Luke Patte- Eh - Peters.", korrigiert er sich schnell als er sich bei ihr vorstellt.

„Hallo Luke. Ich habe dich schon erwartet. Deine Stimme konnte ich immerhin schon mal hören, aber es ist schon wieder zu lange her. Könntest du der Klasse bitte etwas präsentieren? Ein Song deiner Wahl." schlägt sie vor. Er nickt und schnappt sich eine Gitarre. Kurz blickt er zu Julie bevor er anfängt.

„At first I thought we were just strangers
A ghost and only the shadow of yourself
At first I couldn't believe
twenty-five years is a hell long time.
But you were a ray of hope that guided us into free.
Nothing can stop us, cause we are now free."

„Every almost touch pulls at my body
We're so close and yet so far
It's driving me insane
To feel your closeness, is all I want."

...

Luke beendet den Song und hintlässt eine Gänsehaut auf den Leuten die um ihn herum sind. Es war ein Liebessong für Julie. Das verstand sie sofort. Die anderen dachten nur an ein tragisches Liebespaar mit Happy End. Nachdem sie fertig geklatscht haben sieht ihn die Lehrerin in.

„Das war wunderschön Luke. Etwa von dir?", fragt auch Frau Harrison interessiert. Er nickt und grinst über beide Ohren.

„Alle Songs die wir spielen sind von uns geschrieben worden. Luke ist ein klasse Songwriter." meldet sich auch Julie zu Wort. Sie kann es gar nicht fassen, dass er das getan hat. Seit wann hatte er den Text schon im Kopf?

„Danke." Er setzt sich neben Julie und der Musikunterricht kann weitergehen.

Als die Unterrichtsstunde vorbei ist, eilen die beiden sofort zu Frau Harrison um sie zu Rede zu stellen.

„Kann ich euch zwei noch irgendwie helfen?", fragt sie als alle anderen den Raum verlassen hatten.

„Tatsächlich ja." platzt Luke sofort heraus wodurch er einen verwirrten Blick von ihr erntet.

„Es ist so, dass wir ein großes Problem haben und sie sind die einzige die uns helfen kann." Julie schlägt ihre Hände zusammen wobei ihre Augen beinahe flehten.

„Um was geht es denn?" Sie legt ihre Papiere, die sie in den Händen hält auf das Pult.

„Sagt Ihnen der Name, Caleb Covington etwas?" Luke sieh sie eindringlich an. Sobald er den Namen ausgesprochen hatte, konnte man ein kleines zucken in Ihren Augen erkennen.

„Etwa ein Schüler?" Sie wirkt nervöser. Wusste sie doch mehr als sie zugab?

„Bitte. Misses Harrison. Wir brauchen sie wirklich dringend. Kennen Sie Caleb?", versucht es Julie erneut. Sie ist die einzige Hoffnung die die Truppe noch hatten.

„Ja. Der Name ist mir bekannt." Sie sieht zu Boden und atmet tief durch. „Caleb war mein Freund. Damals. Es ist schon ewig her. Ich war bestimmt kaum älter als ihr. Doch er ist schon seit einer langen, langen Zeit verstorben." Traurig schüttelt sie ihren Kopf. Ihre Lippen presst sie aneinander.

„Okay. Hören Sie mir gut zu. Ich kenne Caleb und auch, wenn er tot ist, ist er immer noch hier. Er ist nie zur Gänze verschwunden wie es eigentlich sein sollte. Er ist im Reich der Toten sowas wie der Anführer. Wir sind Feinde, wenn man so will. Aber ich bin mir sicher, dass er so wie er jetzt ist, nicht wahr. Ich habe sein Tagebuch gefunden und was er dort beschreibt ist-." Luke wird von der Lehrerin unterbrochen.

„Sein Tagebuch? Woher habt ihr das?" Sie sieht zwischen beiden hin und her.

„Das ist das einzige, dass sie interessiert?" Julie dreht sich um. Reggie und Alex sind ebenfalls hier. Sie konnten es sich wohl nicht verkneifen.

„Wer hat das gesagt?" Wie eine Irre sieht sie im Raum umher.

„Hören Sie mir bitte gut zu, okay? Ihr Freund, ist ein irrer Geist, der andere Geister heimsucht. Bevor sie jetzt sagen, sowas existiert nicht, irren sie sich. Zwei einhalb von ihnen sind immerhin in dem Raum." Julie weiß, dass sich das verrückt anhört, doch nur die Wahrheit würde ihnen hierbei weiterhelfen.

„Ein Halb? Echt jetzt?" fragt Luke wobei er seine Augenbrauen zweifelnd zusammen schiebt. Naja es stimme ja.

„Was hat das zu bedeuten?" murmelt die Lehrerin, während sie ihre Hand auf ihre Brust legt und sich niedersitzt.

„Tada." Reggie und Alex machen sich für die Lehrerin sichtbar. Calebs Notizen sind gold wert!

„Ich denke wir haben nicht viel Zeit, deswegen hören sie uns bitte zu. Die zwei Jungs hier und ich, wir sind tot. Schon ziemlich lange eigentlich. Fünfundzwanzig Jahre. Wir haben so nen abgefahrenen Hotdog gegessen und sind daran gestorben, dann sind wir bei Julie aufgetaucht und sie konnte uns sehen aber - ach egal. Nicht so wichtig. Aufjedenfall sind wir dann Caleb begegnet, der im Grunde böseste Geist den wir kennen. Wir haben ihn geschwächt und dadurch sein Tagebuch erlangt. Drei Mal dürfen sie raten welchen Namen wir gefunden haben."

Reggie überreicht Luke das Tagebuch, der er wiederrum Misses Harrison gibt. Ihre Hand hat ihren Mund nicht verlassen. Sie ist schockiert - verständlich. Es ist nicht so normal, dass Geister mit Lifer reden.

„Das ist Calebs Tagebuch." Sie streicht über den Band des Buches und blättert durch die zahlreichen Seiten. „Geister?" murmelt sie als würde sie langsam verrückt werden. Julie nimmt ihre Hand.

„Wir brauchen Sie wirklich. Caleb ist auf dem Vormarsch und das einzige, dass ihn aufhalten könnte, sind sie." versichert Julie ihr.

„Aber warum? Was könnte ich schon tun? Es war eine Jugendromanze... Tragischerweise ist er bei einem Amateur Auftritt für Magier verstorben."

„Und dennoch hatte er in all der Zeit nur eine Sache im Kopf. Sie. Ich habe das ganze Tagebuch gelesen. Ich weiß alles. Glauben sie mir-" Seine Stimme wird ein wenig höher„- auch die Dinge die ich besser nicht gewusst hätte." 

„Unfassbar. Aber, wieso ist er mir dann nicht genauso erschienen wir ihr alle es scheinbar tun könnt." Unwissentlich sieht sie in die Runde.

„Laut dem Buch, hatte er es versucht, vielemale. Aber er hat es einfach nie geschafft. Nach der Zeit hat er seinen Frust immer weiter in sich hineingefressen bis er schließlich leicht wahnsinnig wurde. Verstehen Sie jetzt wieso wir sie brauchen?" Alex ist und bleibt der einfühlsamste der Truppe.

„Caleb..." Sie atmet tief durch. „Gut. Was muss ich machen?"


Julie and the Phantoms | FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt