Kapitel 12 - Das Grab

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Fassungslos stehen sich die beiden gegenüber. Steve. Dads Freund ist Reggies kleiner Bruder? Reggie sieht verwirrt zu Julie und dann auf seinen Bruder.

„Er ist ja alt geworden!" Reggie deutet auf seinen Bruder.

„Was machst du denn hier?" Fragt Steve. Mit ihr hatte er eindeutig nicht gerechnet. "Komm doch rein." Er öffnet die Tür ein Stückchen mehr wodurch beide eintreten.

Das Haus war zwar klein aber wirklich süss eingerichtet. Man erkannte deutlich das dort eine Frau und Kinder wohnten.

„Ich war noch nie hier." Stellt Julie fest. Die Wände zierten zahlreiche Bilder von seiner Familie. Plötzlich bleibt sie stehen. Ein Bild ist besonders interessant. Sie betrachtet es genauer. Eindeutig. Das ist Steve mit Reggie.

„Ich bin echt stolz auf ihn. Das er das alles erreicht hat obwohl wir eine blöde Kindheit hatten." Reggie steht mit einem grinsen neben Julie. „An dem Tag hab ich ihm gezeigt wie ich Bass spiele. Er wollte es auch unbedingt ausprobieren doch er war grottenschlecht."

„Das ist mein großer Bruder." Meldet sich nun auch Steve zu Wort.

„Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hast." Ansonsten wäre es einfacher gewesen ihn ausfindig zu machen. Doch wirklich glauben konnte sie es nicht.

„Ja. Er ist leider noch vor seinem 18. Geburtstag verstorben. Doch bis dahin war er der beste große Bruder den man sich vorstellen konnte." Er schwebte eindeutig in schönen Erinnerungen.

„Frag ihn bitte, wie es ihm ergangen ist mit meinen Eltern." Reggie steht seinem Bruder direkt gegenüber.

„War es nicht so, dass sich eure Eltern öfter gestritten haben?" Julie sieht in seine Augen.

„Ja- ja. Das stimmt. Es war nie leicht. Meine Eltern mochten sich einfach nicht. Als mein Bruder dann verstarb ließen sie sich scheiden und es änderte sich etwas und sie sind wirklich zu liebevollen Eltern geworden. Aber...Woher weisst du das?" Seine Stirn legt sich in Falten.

„EHM... Dad hat das mal erwähnt." Lügt sie. Eigentlich hatte er kein sterbenswörtchen darüber verloren.

„Oh. Ja verstehe." Er nickt. Reggies grinsen ist nun breiter und seine Augen funkelten.

„Ich freue mich so für ihn. Schade das wir das nie gemeinsam erleben konnten. Naja. HEY! Ist das nicht meine Jacke?" Er stellt sich direkt neben ihn und zeigt auf sich selbst und dann auf seinen Bruder.

Unfassbar. Sie hatten wirklich exakt die gleiche an. Es war also wirklich Reggies Lederjacke die er bis zu seinem Tode trug. Julie kann sich nicht zurückhalten und fängt an zu kichern.

„Was ist denn so lustig?" Steve sieht sie verwirrt an. Verdammt. Es war schwierig normal auszusehen, wenn man Geister sehen und auch noch mit ihnen sprechen kann.

„Oh ehm. Ich dachte nur, dass es so aussieht als wäre das die gleiche Jacke die du da trägst wie auf dem Bild dahinten." Julie zeigt auf eines hinter ihr.

„Ja, da hast du recht, es ist sogar die selbe. Weißt du. Ich habe schon lange nicht mehr darüber geredet. Mein Bruder war für mich ein Held und ein Rebell zur gleichen Zeit. Schade, dass sich seine Träume nie bis zum Ende erfüllen konnten." Bedrückt sieht er auf die Fotos an der Wand. Das hast du ja toll hinbekommen!

„Tut mir leid, ich wollte nicht lachen. Ich verstehe das. Ich trage immerhin auch Klamotten von meiner Mom." Reggie versucht verzweifelt eine Hand auf seinen Bruder zu legen, doch er gleitet vergebens durch ihn hindurch.

„Ich sollte wohl besser wieder los." Murmelt sie. Es war keineswegs ihre Absicht jemanden zu verletzen. Weder Reggie noch Steve.

„Nein! Wir müssen noch bei ihm bleiben. Rede mit ihm bitte. Ich kann es ja jetzt nicht mehr." Protestiert Reggie auf der Stelle.

Julie and the Phantoms | FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt