Julie and the Phantoms | FF

Kapitel 21 - Die Wahrheit

Völlig sprachlos drückt Julie ihr Handy fest gegen ihr Ohr. Wie konnte sie nur vergessen was morgen war? Sie wollten immerhin schon früh los um zum Grab ihrer Mutter zu gehen. Sie schämte sich, so selbstsüchtig gewesen zu sein.

„Tut mir leid. Du hast recht. Ich komme bald nach Hause." Anschließend legte sie auf.

„Was ist los?" Flynn sah sie verwirrt an.

„Ich habe auf Moms Todestag vergessen. Ich muss nach Hause." Julie bindet ihre Haare zu einem Zopf zusammen.

„Shit! Das hab ich auch total vergessen! Das tut mir so, so leid!" entschuldigt sie sich.

„Was soll ich denn jetzt machen, wenn ich ihn sehe?" Sie weiß nicht ob sie sich in seiner Gegenwart beherrschen kann. Vorhin rannte sie zwar davon aber sie konnte auch auf völlige Konfrontation gehen.

„Verhalte dich distanziert. Lass ihn nicht zu nahe an dich heran! Hörst du?" Flynn sieht sie eindringlich an wodurch Julie leicht nickt. Anschließend verabschieden sie sich und Julie eilt wieder zurück nach Hause.

Die kühle Nachtluft wehte um ihre immerhin schon rote Nase. Sie musste sich zusammen reißen! Es war nur ein Junge, der es nicht wert war von ihr geliebt zu werden! Doch die Zeit die sie mit ihm verbrachte und die Gefühle die sie für ihn fühlte, vermittelten ihr ein gänzlich anderes Gefühl.

„Hey Julie."

Sofort blickt sie auf und ist wie erstarrt. Luke geht direkt auf sie zu. Sollte das ein Scherz sein? Was bildete er sich eigentlich ein?

„Stopp!" Ihre Stimme ist laut und deutlich. Abrupt bleibt er stehen. Sein Gesicht wirkt verwirrt zu sein. Als hätte er keinen blassen Schimmer was genau abging.

„Ich wollte mit dir reden. Wegen dem K-" Sofort schneidet Julie ihm das Wort ab. Eine Frechheit, dass er es überhaupt wagte davon anzufangen.

„Nein! Lass es. Ich will nichts damit zu tun haben. Also machen wir es so, ich gehe hoch in mein Zimmer und du verpisst dich." Ihm in die Augen zu blicken war ein ekelhaftes Gefühl. Wie gerne würde sie ihn wenigstens umarmen um seine Nähe zu spüren und um seinen Duft einzuatmen, doch es blieb ihr verwehrt. Sie musste stark bleiben.

„Was? Aber Julie. Wenn es darum geht, dass ich danach verschwunden bin, dass lag daran, dass ich-." Erneut hält Julie ihn auf.

„Ich will es gar nicht hören. Spar es dir einfach." Mit den Worten geht sie an ihm vorbei und hinein in das Haus. Innerlich war sie ein wenig stolz auf sich selbst. Sie hatte ihn erfolgreich auf Distanz gehalten.

Der nächste Tag beginnt. Ein bedeutsamer Tag für die Familie Molina. Julie schleift sich selbst in schwarz gekleidet die Treppen hinunter. Ihr Vater war bereits auf und machte Frühstück.

„Morgen." Sie reibt sich sachte ihre müden Augen. Sie hatte die Nacht nicht viel Schlaf bekommen, denn alleine der Gedanke, Luke wäre nebenan machte sie verrückt. Er hätte jederzeit auftauchen können doch er akzeptierte ihre Privatsphäre – zum Glück.

„Morgen." Auch ihr Dad war bereits in schwarz gekleidet. Carlos kommt die Treppen hinab, seine Nase in der Höhe.

„Mh. Das riecht gut." Meldet er sich zu Wort. Es gab selten ein so gut duftendes Frühstück.

„Kommt, setzt euch." Selbstverständlich folgten wir alle seinen Worten. Julie steckte sich gerade eine Gabel voll Pfannkuchen in ihren Mund, da gleitet Luke durch die Haustüre.

Sofort versucht sie ohne zu kauen die riesige Menge an Teig hinunterzuwürgen. Sie klopft sich gegen die Brust in der Hoffnung es würde ein wenig helfen.

„Oh. Hallo Luke." Begrüßt mein Vater ihn. Er hatte ihn aber schnell bemerkt. Auch Carlos begrüßt den nicht eingeladenen Gast.

„Hey Ray. Tut mir leid für die Störung. Ich wollte nur kurz etwas mit Julie besprechen bevor ihr aufbrecht. Ist das in Ordnung?" Luke reibt sich nervös seine Hände. Er hatte etwas auf dem Herzen, doch wollte Julie es tatsächlich wissen?