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»𝐌 𝐈   𝐕 𝐈 𝐃 𝐀«

Ich knalle die Tür von Miguels Wohnung zu und renne sofort ins Wohnzimmer, wo die anderen sind. "Was ist passiert?", frage ich außer Atem. Die 4 sehen mich nur an und ich weiß sofort das etwas nicht stimmt.

"Hört auf, mich anzuschweigen. Was. Ist. Passiert?", frage ich sie wieder und mein bester Freund sieht mich an, bis er mir Miguels Handy gibt.

Miguel?-Victoria
Was ist los?-Miguel
Kannst du die Jungs fragen, ob sie irgendwelche Handwerker bestellt haben?-Victoria
Haben sie nicht, warum?-Miguel
Fuck, er kommt hoch-Victoria
Wir kommen sofort-Miguel
Tori?-Miguel
Antworte mir verdammt-Miguel
Victoria-Miguel
Es ist Dad-Victoria

Meine Augen lesen die Nachrichten auf dem Bildschirm, bis mir bei der letzten Nachricht das Herz stehen bleibt. "Euer Vater ist wieder hier? Wo ist Victoria?", frage ich und sehe von dem Handy auf.

"Er hat sie Adrian, sie ist weg", sagt Sofiá zu mir und ich sehe sie an. "Nein, wir müssen sie finden, verdammt. Was denkt ihr, was er ihr antun wird?", frage ich aufgebracht und fahre mir durch die Haare während ich Miguel sein Handy gebe.

"Die Polizei sucht schon nach ihnen, aber -", Lorenzo unterbricht seinen Satz und mein Blick schießt zu ihm. "Was aber?", frage ich ihn und er sieht mich an, mit Panik in seinen Augen, die ich nur gesehen habe, als er Victoria fast verloren hat, als wir Victoria fast verloren haben.

"Es wurden Fingerabdrücke gefunden", sagt Willow und ich sehe zu ihr, die neben Lorenzo sitzt und seine Hand festhält, die auf ihrem Schoß liegt. "Und? Redet mit mir, ich habe keine Ahnung wovon ihr redet", sage ich und Miguels Stimme hebt sich als er mir antwortet.

"Die Fingerabdrücke von Marcos, Mariá, Leonardo und Ricardo Fernández, eurem Vater Adrian", sagt Miguel und mein Herz setzt einen Schlag aus. "Was?", hauche ich und meine Stimme ist so leise, dass ich sie kaum hören kann.

Seine Stimme, die mich früher gefoltert, angeschrien und verletzt hat, findet ihren Weg in meinen Kopf. Sie wird lauter, ich starre ins Leere und höre gar nicht, was meine Schwester zu mir sagt. Sie steht vor mir und wendet meinen Kopf zu ihr, sodass ich sie ansehen muss.

Ich sehe in die Augen, die mir, ihr und meinem Vater gehören. Doch ich sehe nicht in die Kalten meines Vaters. Ich sehe in die warmen, liebevollen, am Rande der Tränen gefüllten Augen, ich sehe sie an und die Stimme wird leise bis ich endlich verstehe, was sie zu mir sagt.

"Es wird alles gut, wir werden sie finden und niemand wird ihr wehtun, solange wir es verhindern können", sagt sie und ihr Daumen kreist auf meiner Wange. "Komm her", hauche ich und umarme sie, sie schlingt ihre Arme um mich und ich vergrabe mein Gesicht an ihrem Hals.

Ich merke gar nicht, dass ich angefangen habe zu weinen, aber ich kann es nicht verhindern. Die Angst sie zu verlieren ist zu groß, ich weiß, was mein Vater tun kann. Ich habe mitbekommen, was er seiner eigenen Tochter angetan hat, wenn er so etwas Scheußliches seiner eigenen Tochter antut?

Thousand Pieces | We broke eachother ✔︎Where stories live. Discover now