Kapitel 9

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POV Farah
Die Ereignisse der vergangenen Stunden steckt uns allen noch in den Knochen. Erst finden wir eine verkohlte Leiche außerhalb der Barriere und dann wurde eben eine Schülerin von einem Verbrannten angegriffen. Mehr kann nicht schiefgehen an einem Tag. Ein Verbrannter. Also war Bens Vermutung von Anfang an richtig. Ich habe so sehr gehofft, er würde falsch liegen. Nicht auszudenken, was hätte alles passieren können. Meine Bürotür öffnet sich und ich sehe in das besorgte Gesicht von Saul. "Ich dachte mir, dass du kommen würdest" begrüße ich ihn. "Ben hatte also recht es ist ein Verbrannter." "Ja leider. Ich habe ihn außerhalb der Barriere in den alten Schuppen gesperrt." "Wieso das? Du hättest ihn töten sollen. Er ist eine Gefahr. Nicht nur für die Schüler." regt sich Saul auf kaum habe ich meinen Satz beendet aber ich habe keine andere Reaktion erwartet. "Und was dann. Hätte ich seine Überreste in der ersten Welt lassen sollen." "Natürlich nicht Farah. Du hättest ihn herbringen können und wir hätten ihn hier zusammen getötet." Ich sehe wie er mich von oben bis unten mustert und ich kann seine Gedanken erahnen. "Hat er dich gekratzt? Bist du verletzt?" "Nein alles gut. Du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe ihn ausgeknockt bevor er mich kratzen konnte. Als ich zurückkam hat Ben mir Zanbaq gebracht. Der Verbrannte wird Dank des Gemischs ein paar Stunden bewusstlos sein. Das gibt uns Zeit die nächsten Schritte zu planen." "Ein Verbrannter ich kann es immer noch nicht begreifen." "Frag mich mal Saul. Ich bin nur froh, dass niemanden etwas passiert ist." "Was meinst du mit nächsten Schritten?" "Ich muss seine Gedanken lesen Saul um ruhig schlafen zu können. Ich muss wissen, ob das ein Einzelfall war oder ob da noch mehr kommt." "Du glaubst, es sind mehrere?" "Ich weiß es nicht aber wir haben doch nie einen Verbrannten allein getroffen." "Ich hoffe du hast Unrecht." das hoffe ich auch. Mein Blick geht zum Kamin. Dort steht ein Bild von mir und Rosie. Es ist letzten Sommer entstanden als wir in der ersten Welt waren. Ob es ein Fehler war sie herzuholen aber ich konnte sie doch nicht dort lassen. "Farah hörst du mir zu?" Saul berührt mich am Arm und holt mich ins hier und jetzt zurück. "Was?" "Dich beschäftigt doch noch etwas?" wie gut er mich doch kennt. Nichts kann ich ihm verheimlichen. Jedenfalls nicht lange. "Wie kommst du darauf?" "Ich kenne dich halt gut. Ist etwas mit Rosie?" er folgt meinen Blick zum Foto. "Nicht direkt. Es gibt etwas, was ich euch verschwiegen habe. Dir und Ben. Als ich in der ersten Welt war habe ich ein Wechselbalg gefunden." Ich kann beobachten wie ihm alle Gesichtszüge entgleiten. "Das kann nicht sein. Von Wechselbälgern hat man seit Jahrhunderten nichts mehr gehört. Bist du sicher?" "Es ist die Wahrheit. Sie wurde vor 16 Jahren in die erste Welt gebracht. Zu der Zeit als wir die letzten Verbrannten gesehen haben, zu der Zeit als wir uns gegen Rosalind gestellt haben." "Dann muss es eine Verbindung geben, oder?" "Das vermute ich auch Saul. Es ist alles so kompliziert. Rosalind hat uns so viel verschwiegen und all ihre Aufzeichnungen sind verschwunden. Ich habe in ihren Gedanken keinen Hinweis gefunden, wer sie in die erste Welt gebracht hat." "Sie? Zeit den Rest der Wahrheit zu erzählen. "Ja es ist Bloom." gestehe ich ihm. "Warte Bloom wie die Fee, mit der Rosie zusammenwohnt und deren Mentorin sie ist." "Ja die Bloom." "Wieso hast du dann..Farah wir wissen nicht, was das zu bedeuten hat aber vielleicht ist es besser, dass du Rosie von ihrer Aufgabe entbindest. Bloom ist vor 16 Jahren in der ersten Welt aufgetaucht, was wenn sie ihre Finger im Spiel hatte." "Daran habe ich auch schon gedacht glaub mir aber ich kann es nicht mehr ändern. Bloom scheint Vertrauen zu Rosie aufzubauen. Wie sollte ich es Rosie auch erklären. Das würde nur Fragen aufwerfen. Ich kenne doch meine Tochter." "Ich habe kein gutes Gefühl dabei, was wenn Bloom alle in Gefahr bringt. Alles zerstört, was wir mühsam über die Jahre aufgebaut haben." "Was hätte ich den tun sollen. Sie in der ersten Welt lassen. Bloom hätte beinah ihr Zuhause abgefackelt. Ihre Mum wurde verletzt. Ich vertraue Rosie." "Das tue ich auch." lenkt Saul ein. "Wir müssen einfach wachsam sein und versuchen so viel wie möglich über Bloom herauszufinden. Kann ich auf deine Hilfe zählen?" "Das musst du doch nicht fragen. Weißt du worüber ich froh bin?" "Worüber Saul?" "Das Rosie nicht so ist wie sie." "Ich weiß, was du meinst. Rosie kommt immer mehr nach ihrem Dad und ich danke Gott jeden Tag dafür. Ich werde mit Ben reden. Er sollte es wissen . Sechs Augen sind besser als vier." "Mach das." ich bin gespannt wie er reagiert. "Die jetzige Alfeaschule ist so anders als zu unserer Zeit." "Sie ist besser. Dank dir Farah." "Das mag sein aber ich habe trotzdem Angst um unsere Schüler. Es gab so lange Frieden das sie nicht wissen wie sich Chaos anfühlt. Ich weiß wir trainieren sie für den Kampf aber einer realen Gefahr gegenüberzustehen ist doch etwas anderes." "Wir werden sie beschützen. Das ist unsere Aufgabe. Sollte es zu Chaos kommen sind sie bereit. Ich habe Vertrauen in unsere Schüler. Wir kriegen das hin Farah." Ich weiß nicht, was es ist aber ich habe so ein flaues Gefühl im Magen. Ich hoffe, wir sind der Bedrohung gewachsen, denn wenn nicht, will ich gar nicht über die Konsequenzen nachdenken.
Währenddessen außerhalb von Alfea

POV Mattheo
Unbemerkt ist es mir gelungen mich in den Wald und zu der alten Scheune zu schleichen. Ich muss mich beeilen, denn es dämmert schon und die Gefahr entdeckt zu werden ist höher. Das Gespräch mit Riven hat länger gedauert als geplant aber es war erfolgreich und das war es allemal wert. Bei den Gedanken daran, was ich gleich mache kribbelt mein ganzer Körper vor Vorfreude. Ich schaue mich ein letztes Mal um, bevor ich die Scheunentür aufziehe und da sehe ich ihn auch schon. Leise trete ich ein und begutachte Dowlings Werk. Was hat sie nur mit dir gemacht. Ich sehe eine zähflüssige Substanz auf seinem Körper schimmern. Zanbaq. Clever aber nicht clever genug. Warte das haben wir gleich. So bewusstlos nützt er mir gar nichts. Zuerst löse ich die Scharniere etwas damit er nach meinem verschwinden leichter abhauen kann. So das hätten wir nun kommt der spaßige Teil. Zumindest für mich. Ich erzeuge kleine Stromschläge und schaffe es so ihn aufzuwecken. Sofort beginnt er sich zu bewegen und zu schreien. Kein Wunder. Ist sicher kein schönes Gefühl so geweckt zu werden. "Guten Morgen mein kleiner Freund. Es ist Zeit aufzustehen. Die Sonne lacht bald und es wartet viel Arbeit auf dich." Er fixiert mich aber schnell bekomme ich ihn gebändigt. Gut das mir mein Mentor beigebracht hat wie. "Ich weiß, du hast Schmerzen aber deine Wut solltest du gegen die richten, die diese auch verursacht haben. Ich will dir nur helfen." Wie auf Knopfdruck lasse ich ein Foto von Saul Silva fallen. "Das ist der den du suchst. Ich will, dass du ihn angreifst. Er gehört ganz dir." Die Ketten rasseln mehr und für mich ist das das Stichwort zu gehen. "Also mein Freund enttäusch mich nicht." Ich verlasse zügig die Scheune und schleiche mich zurück nach Alfea. Das ist mein erster Streich. Mal sehen, was sie dem entgegenzusetzen haben. Ich hoffe, mein kleiner Freund hat Erfolg und löst schon mal ein Problem für mich.

Flamme des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt