Kapitel 10

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Am nächsten Morgen
POV Rosalie

Als mein Handy klingelt kann ich gar nicht richtig glauben, dass die Nacht schon um sein soll. Es fühlt sich an als hätte ich gerade mal eine Stunde geschlafen. Ich stelle den Wecker aus und höre Terra neben mir immer noch schnarchen. Ihre Ruhe hätte ich gerne weg. Heute beginnt der Unterricht und ich bin einfach so nervös. Die erste Stunde des Jahres ist wie immer bei Mum am Steinkreis mit dem Kessel. Oft hat Mum mit mir diese Übung schon gemacht aber es ist etwas anderes, wenn dich fremde Menschen anstarren. Ich spüre wie meine Hände kribbeln und wie meine Körpertemperatur etwas ansteigt. Vielleicht wäre eine Runde meditieren das beste. So wie ich mich jetzt fühle kann ich meine erste Schulstunde nicht starten. Meditation war ein Tipp von Saul und es hilft mir immer wieder mich zu entspannen und abzuschalten. Schon komisch das so ein Tipp gerade von Saul gekommen ist. Mum zieht ihn oft damit auf, weil das so untypisch für ihn ist. Immer wieder witzig das mit anzusehen. Ich stehe auf und gönne mir eine kurze Dusche. Gleich fühle ich mich etwas wacher. Heute Abend gehe ich definitiv früher ins Bett. Leise ziehe ich mich an und schreibe Terra einen Zettel. Nicht das sie sich Sorgen macht und ein Suchtrupp losschickt. Klingt lustig ist aber genauso schon vorgekommen. Ich drapiere den Zettel neben ihr und stelle den Wecker nochmal ein. Eine halbe Stunde sollte genügen. So hat sie genug Zeit sich fertig zumachen ohne in Stress zu geraten. Zufrieden mit meiner Arbeit mache ich mich auf den Weg. Entspannung ich komme.

Kurze Zeit später
Ich betrete den Wald und fühle mich sofort entspannt. Klingt komisch, da ja Feuer mein Geburtselement ist aber ich fühle mich der Natur irgendwie immer verbunden. Nichts beruhigt mich so schnell wie ein Ausflug in den Wald oder ein Spaziergang durch die Felder. Es dauert nicht lange und ich komme auf der kleinen Lichtung an. Die ersten Sonnenstrahlen dringen durch die Baumkronen und lassen die Lichtung magisch erstrahlen. Motiviert breite ich meine Yogamatte aus und setze mich im Schneidersitz darauf. Mit leichten Atemübungen beginne ich und steigere mich dann etwas. Mit jeder Übung die ich erfolgreich absolviere merke ich, wie entspannter ich werde. Meine Magie beruhigt sich und fließt wieder im Einklang durch mich. Eine wohlige Wärme die mich einhüllt. Vielleicht ist das auch etwas, was ich Bloom beibringen kann. So lernt sie ihren Körper besser zu verstehen. Ein Versuch wäre es wert. Als ich so meine letzten Übungen mache spüre ich, dass sich die Stimmung ändert. Etwas ist anders. Ich habe wieder dieses komische Gefühl. Das vom Trainingsplatz und das von der Party. Ich fühle mich beobachtet. Schnell öffne ich meine Augen aber wieder ist niemand zu sehen. Merkwürdig. Was ist das nur. Ich bilde mir das doch nicht ein, da bin ich mir mittlerweile sicher. Ist die Person vielleicht unsichtbar. Aus Erfahrung weiß ich, dass Lichtfeen so eine Fähigkeit entwickeln können. Gerade als ich wieder meine Augen schließen will höre ich Äste knacken und sehe einen Schatten in meinem Augenwinkel. Also ist da doch jemand. Ich stehe auf und lasse eine kleine Flamme in meiner Hand erscheinen, das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit. "Komm raus wer immer du auch bist. Ich weiß, dass du da bist." Erst passiert nichts aber dann tritt der Schatten hervor und ich kann nicht glauben, wer sich da zu erkennen gibt. "Du?" frage ich schockiert. Es ist der Typ von der Party. Sein Blick fällt auf meine Flamme. "Ganz langsam Prinzessin. Mit der Flamme könntest du jemand Unschuldiges verletzen." "Unschuldig würde ich dich nicht nennen, immerhin hast du dich hinter den Bäumen versteckt und mich beobachtet, oder. Wieso?" will ich von ihm wissen. "Da hast du mich erwischt. Unschuldig bin ich ganz sicher nicht" grinst er mich anzüglich an. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich mache einen Schritt nach hinten aber rutsche auf dem Moos aus. Mist. Ich fühle, wie ich falle aber der Typ kommt auf mich zu und hält mich fest. Er bremst meinen Fall. Als sich unsere Hände berühren kribbelt es. Wie kleine Stromschläge, die von seinen Händen ausgehen. "Entschuldige manchmal macht meine Magie was sie will in der Gegenwart einer schönen Dame." Ich löse mich von ihm und gehe etwas auf Abstand. Das entgeht ihm nicht und er hebt beschwichtigend die Hände. "Ich will dir nichts Böses. Wirklich. Ich bin übrigens Mattheo, eine Luftfee wie du bestimmt gemerkt hast." "Ich bin Rosalie" stelle ich mich kurz vor. "Ich weiß die hübsche Tochter der Direktorin, obwohl du ja nicht ihre leibliche Tochter bist." "Woher weißt du das?" "Entschuldige aber ich habe die Angewohnheit mich immer gut über alles zu informieren." Das ist unheimlich. Was er wohl noch weiß. "Wieso beobachtest du mich?" "Wieso sollte ich nicht?" Das beantwortet nicht meine Frage. Er mustert mich wieder so eindringlich wie auf der Party. Was will er damit nur bezwecken. "Du faszinierst mich Rosie." "Nur meine Freunde nennen mich so." woher kennt er meinen Spitznamen. "Ich hoffe, wir werden gute Freunde." Ist das sein Ernst. "Wir kennen uns kaum wie kann ich dich faszinieren." "Manchmal reicht ein einziger Blick. Du bist stark und wunderschön. Ich kann deine Magie fühlen und sie zieht mich magisch an. Du ziehst mich in den Bann Prinzessin. Etwas verbindet uns das musst du doch auch fühlen." "Erstes nenn mich nicht so und zweitens, wenn du so viel über mich zu wissen scheints, solltest du wissen, dass ich einen Freund habe, den ich sehr liebe." "Gewiss. Du meinst Professor Harveys Sohn, Sam ist sein Name, oder?" grinst er mich siegessicher an. Gruselig. Er scheint wirklich alles zu wissen. "Wie gesagt ich bin gerne über die wichtigen Dinge informiert. "Ich denke, ich muss das hier beenden. Keine Ahnung, was er damit bezwecken will aber mich möchte nicht länger mit ihm allein im Wald sein. Ich höre wieder das Knacken von Ästen. Was kommt den jetzt. Sofort spanne ich mich an. "Rosie da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht. Der Unterricht fängt bald an und du willst doch sicher nicht zu spät kommen." erleichtert atme ich auf als ich Terra auf mich zulaufen sehe. Sie schickt echt der Himmel. Terra meine Lebensretterin. "Hier ich habe dir gleich deine Sachen mitgebracht." als sie bei mir ankommt bemerkt sie Mattheo. "Danke Terra du bist ein Schatz. Am besten machen wir uns gleich auf den Weg. Du weißt ja die guten Plätze sind schnell weg" ich schnappe mir meine Yogamatte und ziehe Terra hinter mir her. Ich will einfach nur hier weg. "Wir sehen uns dann im Unterricht Prinzessin" ruft mir Mattheo lachend hinterher. Hab ich nicht gesagt er soll das lassen. "Wer oder was war das bitte? Die Situation wirkte wirklich komisch." fragt mich Terra und ich sehe an ihrem Blick, dass sie auch kein gutes Gefühl bei Mattheo hat. "Erkläre ich dir später versprochen aber erst Mal will ich nur hier weg. Danke das du mich gesucht hast" "Kein Problem dafür hat man Freunde" gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Steinkreis. So viel zu einfach etwas meditieren. Gut das Terra vorbeigekommen ist. Mattheo war echt seltsam. Am besten halte ich mich von ihm fern.

Flamme des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt