Part 4

345 24 7
                                    

Die Musik in der kleinen Bar ist laut und ich fühle den Bass in meiner Brust wummern. Die Mannschaftskollegen von Marius und auch er selbst,sind gut drauf. Sie haben heute das Spiel gewonnen. Daraufhin hat mich Marius eingeladen mit ihnen eine Runde zu feiern und ich habe zugesagt. Mit einem flauen Gefühl im Magen habe ich darauf gewartet, dass mich Marius an einer Straßenecke aufsammelt. Und schon beim öffnen der Bartür, war mir die Stimmung entgegen geschwappt und hatte mich zumindest teilweise mitgezogen.

Seine Teamkollegen und Freunde lachen viel und ich werde von der ersten Sekunde an mit einbezogen. Es ist, als wäre ich schon immer ein Teil der Truppe. Das ist ein sehr schönes, aber auch ungewohntes, Gefühl und ich muss mich erst an die lockere Art der Jungs gewöhnen. In meiner Welt gibt es so etwas nicht... Wobei... eigentlich schon, aber dann fliest kein Bier, sondern Champus, wir wären niemals in einer Bar sondern in einem Poolhaus oder Restaurant und... ich würde mich niemals so wohl und so willkommen fühlen.

Während Marius sich an die Dartscheibe stellt und bereit macht zu werfen, stelle ich mein Bier auf dem Tresen vor mir ab und entschuldige mich kurz. Auf dem Weg nach draußen merke ich, wie gern ich hier bin. Wie gern ich mit Marius zusammen bin. Er ist... anders. Nicht nur vom Aussehen, denn da fällt er mehr unter die Kategorie „bunter Hund", als unter „Traummann", aber genau das macht ihn aus. Es ist genau das, was ihn für mich so besonders macht. Seine Art, mir gegenüber, ist das komplette Gegenteil von seinem Aussehen. Er ist frech, laut und rebellisch, ja das stimmt. Aber immer wenn wir bisher zusammen waren, kam auch eine Person zum Vorschein die Träume hatte, unglaublich liebenswürdig und charmant sein konnte und dem Familie über alles ging. Und auch wenn ich es nicht will, ich muss so langsam zugeben, dass ich ehrliche und echte Gefühle für ihn entwickele. Ich mag ihn wirklich sehr, bin mir aber nicht sicher, ob es ihm genauso geht. Deshalb habe ich bisher auch noch nichts gesagt. Dazu kommt, dass mir das letzte Gespräch mit Lilly absolut nicht geholfen hat. Sie hasst Marius und wenn es nach ihr geht, würde ich den Kontakt komplettiert abbrechen. Dabei kennt sie ihn nicht mal. Aber ich kann mich auch nicht mehr von ihm fern halten. Egal was sie darüber denkt. Dafür... fühle ich zu viel, auch wenn ich es in ihren Augen nicht sollte.

Wenn ich etwas mehr Mut hätte, dann würde ich ihm sagen, was er mir bedeutet. Aber so... traue ich mich einfach nicht. Was wenn er mich auslacht wie Lilly es getan hatte? Was wenn es ihm nicht genauso geht? Leise seufze ich und lehne mich an die Wand neben der Eingangstür an und hänge meinen Gedanken nach. Zumindest für kurze Zeit, denn ein paar Minuten später, schauen mich Marius Augen durch die offene Tür an. Er wirkt erleichtert, als sein Blick meinen trifft und schiebt sich dann etwas unsicher die Hände in die Hosentaschen. „Hier bist du! Ich hab schon gedacht... also... naja, dass es dir nicht gefallen hat und du gegangen bist..." „Ohne mich zu verabschieden?", frage ich ihn leicht lächelnd und Marius zuckt nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß, dass wir sehr laut und naja... gewöhnungsbedürftig sein können, deshalb..." „Ich bin sehr gern hier bei euch", die Worte verlassen leise meinen Mund und ich kann mein Blut vor Nervosität in meinen Ohren rauschen hören. „Wirklich?", auf Marius Gesicht zeichnet sich ein ehrliches und strahlendes Lächeln ab. Ich nicke nur leicht und schaue erstaunt auf die Hand, die er mir jetzt hin hält. „Kommst du dann wieder mit rein?"

„Es ist wirklich... herzallerliebst, oder? Man könnte meinen wir wären wirklich in einer anderen Welt. Keine Welt in der ich unbedingt heiraten wollen würde, immerhin gibt es immer irgendwo ein Fleckchen was noch besser für eine Hochzeit geeignet ist, aber wirklich süß. Es passt sehr gut zu Nastia und Christian", Iris kann einfach nicht aus ihrer Haut. Die Villa für die Hochzeit ist wunderschön. Man atmet hier regelrecht Italien, aber sie hat immer irgendwas auszusetzen. Das muss auch so sein, denn wenn nicht, würde man den Menschen um sich herum ja etwas gönnen und müsste zugeben, dass sie einen wirklich besonderen Ort, für einen besonderen Moment gefunden hatten. Und das hier, war so einer. Auch wenn meine Schwiegermutter in Spe das niemals zugeben würde.

Forever us?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt