15. Dezember (Twice ft. Satzu)

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14. Dezember (Tzuyu x Sana, Dahyun x Chaeyoung, Jeongyeon x Nayeon)

"Und warum fahren wir nochmal in ein Skigebiet?", beschwerte sich Jeongyeon. Sie fragte sich das seit gut drei Wochen, als Nayeon und die anderen sich entschieden hatten, wo sie ihren Urlaub verbringen wollten. Jeongyeon hatte als einzige nicht zugestimmt, aber war von acht überstimmt worden. Ein etwas frustrierendes Gefühl, aber immerhin konnte sie jetzt schlechte Laune verbreiten. Sie tat das nicht aus böser Intention, dazu käme sie überhaupt nicht, sie tat es versehentlich. Nayeon konnte allerdings wirklich erschreckend gut mit den Launen ihrer besten Freundin umgehen. Sie kannten sich nun einfach schon eine wahre Ewigkeit und man war sich der Wunder und Fehler, die die andere hatte, bewusst und kannte sie fast auswendig. "Ganz einfach, weil wir das entschieden haben und wir gehen exakt zwei Tage von vierzehn Ski fahren. Du hast keinen Grund dich zu beschweren."
"Wer lieber Ski fährt, als Schlitten zu fahren, ist einfach unnatürlich bereit, Aufwand zu betreiben." In diesem Moment klingelte ihr Handy. Nayeon, die fuhr, bat Jeongyeon dran zu gehen. 'Chaeng' stand auf dem Display, weshalb Jeongyeon es für angebracht hielt ran zugehen, denn traurigerweise, handelte es sich wahrscheinlich um Zugverspätung, Staus oder Schienenersatzverkehr. Doch es kam schlimmer. Auf magische Weise, hatte es das Schicksal geschafft alle drei Fälle auftreten zu lassen. Chaeyoung hatte sich mit Momo und Dahyun am Bahnhof treffen wollen. Momo, die sehr abseits wohnte wollte ein Taxi zum nächsten Bahnhof nehmen. Nun, ihr Taxi war in einen Stau geraten und sie kam zwanzig Minuten zu spät. Dahyun hatte brav auf ihre beste Freundin gewartet, da ihr wegen Schienenersatzverkehr zum Hauptbahnhof, auch nichts anderes übrig blieb. Chaeyoungs Zug indes, hatte vierzig Minuten Verspätung. Zu allem Überfluss waren sie zu dritt in den falschen Bus gestiegen und standen jetzt irgendwo im Nirgendwo, in irgendeinem namenlosen Kaff und versuchten Jeongyeon eine Wegbeschreibung zu geben. Die Verbindung war so schlecht, dass Jeongyeon immer drei mal nach fragen musste und Nayeon wurde zunehmend ungeduldig, da Jeongyeon nicht schnell genug weiterleiten konnte, wo sie hinzufahren hatte.

Jihyo hatte es irgendwie geschafft noch immer bester Dinge zu sein, als Chaeyoung, Momo und Dahyun überhaupt nicht auftauchten und Nayeon und Jeongyeon fast eine halbe Stunde später, mit den dreien im Schlepptau. Sie und Sana, hatten sich bester Dinge in ein Café gesetzt, hatten sehr langsam einen übersüßten Kaffee, mit mehr Milch als Kaffee getrunken und hatten Zimtschnecken gegessen. Nicht mal mehr Chaeyoung schaffte es einen wage positiven Kommentar über die Situation zu machen. Dafür erhellte sich die gesamte Stimmung, als die letzten beiden Erwarteten kamen. Tzuyu und Mina. Sie kamen wie ein Bild des Erfolgs daher. Die zwei waren gemeinsam in Island gewesen und waren am Flughafen gewesen. Tzuyus Mutter hatte sie zum nächsten Bahnhof gefahren, doch als klar war, dass die Züge ausfielen, waren sie bis hierher gefahren worden. Sie kamen ohne Verspätung, bester Dinge, ihr Flug war fabelhaft verlaufen und sie waren sogar früher als erwartet. "Nun, dann können wir wohl jetzt losfahren." War Dahyuns, etwas genervter Kommentar. Denn sie wusste, dass vor ihnen noch drei Stunden Fahrt lagen und die Reise hatte jetzt schon nicht gerade prickelnd begonnen.

Dahyun sollte mit ihrer schlechten Voreinstellung leider recht haben, denn die Fahrt war anstrengend, der Weg rutschig und im Auto war es kalt. Die Laune von allen war im Keller als sie ankamen. "Und was machen wir jetzt?", wagte Tzuyu alle zu fragen, als sie endlich auf dem Sofa saßen, jeder eine Tasse Kakao vor sich während im Kamin ein Feuer brannte. Sie war sich sicher, dass Speere auf sie Flogen, als die anderen sie anblickten. Niemand, ich wiederhole niemand, hätte erwartet, dass auch nur eine im Raum die Dreistigkeit besaß zu erwarten, dass sie nach einer  solchen Höllenfahrt auch noch so etwas wie Spaß haben könnten. Einfach ungeheuerlich, dass Tzuyu es jetzt einfach tat. "Ich meine es ist erst fünf Uhr Nachmittags und wir schmollen jetzt seit einer halben Stunde darüber wie schlecht die Fahr gewesen ist. Ich meine... reicht das nicht?" Die anderen sahen sie mit einem Blick an der hieß, dass das nie im Leben reichen würde. Tzuyu brauchte eine Idee und zwar schnell sonst wäre der gesamte Abend im Eimer und das wollte sie nicht. Sie dachte nach. Etwas, das alle mochten, etwas wofür man nicht raus musste und etwas, das auch die Laune hoch fuhr. Etwas, das alle drei Punkte beinhaltete war schwierig zu finden. Die anderen hätten schon fast ihren erschöpften Blick aufs Feuer gerichtet als... "Plätzchen backen!" Rief Tzuyu laut. Alle starrten wieder zu ihr, doch diesmal mit so etwas wie Interesse in den Augen. "Wie wäre es mit Plätzchen backen?", wiederholte die Taiwanerin ihren Vorschlag etwas langsamer. Schweigen. "Wisst ihr", begann Mina zu sprechen, "eigentlich wäre das eine gute Idee." Wie ein Echo hallte ihre Stimme im Raum wieder. Alle erstarrten. Ihre Blicke wandten sich geschockt zu Mina. "Sprich, oh fremdes Wesen, welches auch immer du sein magst. Wer bist du und was hast du mit Myoi Mina gemacht?", rief Momo in einem übertrieben dramatischen Stimme, " Du würdest immer nur im letzten Moment etwas zu einem Vorschlag sagen oder sogar zustimmen. Wo ist unsere Minamaus geblieben?" Mina blickte Momo in die Augen. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, gefolgt von einem Grinsen und schließlich landeten sie und Momo aufeinander und lachten. Alle anderen waren auf etwas merkwürdige Weise verstört, da sie nicht zu hundert Prozent verstanden, was zur Hölle so unfassbar lustig war. Doch es tat seine Zweck, denn es lockerte die gesamte Stimmung auf. Kurz darauf stand man zu neunten in der Küche, jede mit eine Schürze, die sie letztes  Jahr zu Weihnachten gemeinsam bemalt hatten. Sana stand an der hinteren Arbeitsfläche und rollte Teig aus. Doch ihre Gedanken waren, so sehr sie sich das auch wünschte, nicht bei dem Marzipanteig vor ihr. Sie waren bei Tzuyu und wenn sie ehrlich war, waren ihre Gedanken seit fast sieben Monaten ununterbrochen bei der Jüngeren. Sie hatte es sich zwar zu der Zeit nicht einstehen wollen, doch sie war durchaus eifersüchtig gewesen, als Tzuyu einen Freund gehabt hatte. Sie hörte Schritte hinter sich und hoffte auf Ablenkung von Tzuyu. Doch als sich ein paar Arme von hinten um sie legten und sie eine sanfte Stimme fragte, ob sie denn klar käme, wurde sie so rot und ihr so heiß, dass ihr Körper in der direkten Bewegung inne hielt. Es war keine Ablenkung sonder Tzuyu höchstpersönlich gekommen. "Ich... komm klar." Stotterte Sana ein bisschen, was Tzuyu sowohl zu belustigen, als auch zu verwirren schien. "Was stotterst du so, alles in Ordnung?", fragte Tzuyu und drehte Sana an den Schultern so zu sich, dass sie der Älteren ins Gesicht sehen konnte. "J-ja, natürlich mir geht es gut. Du hast mich nur überrascht und..." Voller Panik sah sie sich nach einer sinnvollen Erklärung um. Doch leider überforderte die Situation sie wirklich. Sie fragte sich gerade, ob es glaubwürdig wäre zu sagen, dass man eine Vision des Herrn hatte, als Tzuyus Lächeln noch breiter wurde. "Ach Sana", sagte sie und legte lächelnd ihren Kopf zur Seite, "du denkst wirklich ich bin blind, oder?" Die Japanerin war nun endgültig verwirrt. "Was? Was, meinst du überhaupt? Wärst du so charmant mich aufzuklären?" Tzuyus Lächeln verwandelte sich in ein Kichern. "Denkst du echt ich merke nicht, dass die großartigste Frau, die ich je getroffen, offensichtlich in mich verliebt ist." Sanas Reaktion fiel ganz anders aus, als Tzuyu und Sana selbst es erwartet hätten. Denn sie reagierte gar nicht, beziehungsweise außerordentlich langsam. Ihr Gehirn brauchte eine Weile, um zu verarbeiten, was sie gehört hatte. Dann fingen langsam an in ihrem Kopf die Zahnrädchen zu drehen und sie verstand. Erstens: Sie hatte sich kein bisschen unauffällig benommen und Tzuyu wusste seit Tagen, Wochen vielleicht sogar schon Monaten, dass sie Interesse an ihr hatte.

Zweitens: Sie hatte sie als die großartigste Frau bezeichnet und auf irgendeine Weise ihre Liebe erwidert.

"M-meinst du das vollkommen ernst, meinst du das... könnte funktionieren zwischen uns?", fragte Sana schüchtern. Tzuyu nickte. Sanas Blick, der bis eben noch fragend und unsicher war, verwandelte sich in ein Lächeln. Nein, eigentlich war es kein Lächeln. Das Einzige, womit der Blick auf Sanas Gesicht zu beschreiben war, war Glück, dass nicht mal mehr der grauenhafteste Tag, noch der schlimmste Schneesturm hätte zerstören können. "Also ist das jetzt offiziell?", fragte Sana aufgeregt. Tzuyu, nicht weniger aufgeregt nickte. "Ja, jetzt ist es eindeutig offiziell."


Hey, fast pünktlich zum Ende der sechsten Stunde. Mein Tag war zum ersten mal seit Beginn Dezember absolut entspannt und ich habe mit der Französischarbeit, auch alle Arbeiten fertig. Ich hoffe, es hat euch gefallen und falls ihr noch Arbeiten, Prüfungen und denn ganzen Höllenkram habt... haltet durch. Ihr schafft das, ich glaube fest an euch. Ihr seit fleißig, stark und durchhaltefähig. Wir haben es fast geschafft. Denn, um Aragorn am Ende des dritten Herr der Ringe Films zu zitieren, "Es wird ein Tag geben, an dem die Menschen fallen werden, aber es ist nicht dieser Tag." Shout out an die Herr der Ringe Fans unter euch und ein Shout out an alle Onces da draußen. Schönen Nachmittag.


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