13. Dezember (Alex x Hyeop)

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Entschuldigung für die Verspätung, aber hier ist der Oneshot.

"Es tut mir leid." Diese vier Worte schwirrten seit Stunden durch Alex' Kopf. Gesprochen von Hyeops sanfter Stimme wohlgemerkt. Traurig seufzte er auf. Eigentlich wollte er heute mit seinem Freund auf die Weihnachtsparty seiner Uni gehen, aber in der Mittagspause hatte Hyeop angerufen, um Alex zu eröffnen, dass er länger arbeiten müsse und deshalb nicht auf diese Party gehen könne. Alex hatte sich schon sehr darauf gefreut, mit Hyeop zu tanzen und Zeit zu verbringen und insgesamt auf die Party zu gehen, aber alleine wollte er nicht hin.

Wieder seufzte Alex und wandte sich seinen Aufgaben zu. Vom aus-dem-Fenster-starren wurden sie schließlich auch nicht fertig.

Ein weiterer Grund, wegen dem er mit Hyeop dorthin hatte gehen wollen, war der Altersunterschied. Ihm war von vielen gesagt worden, dass fünf Jahre zu viel seien und Hyeop, der schon fertig mit dem Studium war und arbeitete, es nicht ernst mit ihm meinen würde. Wenn sie gemeinsam auf die Party gegangen wären, hätten sie all den Leuten bewiesen, dass sie einfach perfekt zusammen passten.

Aber diese ganzen "wenn"-Überlegungen brachten jetzt auch nichts. Sie gingen da nicht hin, basta!

Alex sah zur Uhr. Es war eine sehr hübsche Uhr, schließlich hatte er sie ausgesucht. Und er hatte einen sehr guten Geschmack, wie man an Hyeop unschwer erkennen konnte. Die verschnörkelten Zeiger standen so weit auseinander wie nur möglich.

Vor einer halben Stunde hatte die Party ohne ihn angefangen.
In einer halben Stunde würde Hyeop Feierabend haben.
Zu Fuß brauchte man zwanzig Minuten bis zu Hyeops Arbeitsstelle.

Alex stand auf. Die Aufgabe, die er gemacht hatte, ließ er halbfertig liegen.

Wie ferngesteuert lief er in den Flur. Dort zog sich Alex Schuhe, Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe an, denn es war kalt draußen.

So fand sich Alex nur wenig später auf der Straße vor, auf dem Weg zu Hyeop. Obwohl er sich noch am Mittag geschworen hatte, sauer zu sein und zu schmollen. Und nun rannte er fast zu seinem Freund, der ihn so grausam versetzt hatte, und konnte sich vor Vorfreude nicht mehr bremsen.
Immerhin hatte er ihn ganze zehn Stunden nicht gesehen und seit etwa vier Stunden nicht mehr mit ihm gesprochen.
Um sich seine Niederlage bezüglich schmollen und so nicht eingestehen zu müssen, entschied er kurzerhand, dass in diesem Fall vier Stunden absolut ausreichten und mehr auf keinen Fall angebracht war.

Pünktlich um halb sieben stand Alex also unangekündigt vor der Arbeit seines Freundes, welcher auf die Sekunde genau aus dem Gebäude trat. So war das immer und Alex hegte heimlich den Verdacht, dass Hyeop immer mit einer Uhr in der Hand vor der Tür wartete, um genau pünktlich zu sein. Insgesamt war Hyeops Pünktlichkeit unmenschlich. Aber er hatte auch ein sehr großes Pflichtbewusstsein und hatte so nicht nein sagen können, als er von seinem Chef mehr Arbeit und somit Überstunden aufgebrummt bekommen hatte.

Genauso wusste Alex aber auch, dass es Hyeop sehr leid tat, dass er Alex absagen musste und deshalb hatte er noch einen Grund weniger, noch auf Hyeop sauer zu sein.

Als ebendieser aufsah und Alex dort stehen sah, schlich sich ein beunruhigend breites Grinsen auf sein Gesicht.

"Alex!", rief er und beschleunigte seinen Schritt von zwei auf zehn. "Oh Alex, es tut mir leid, dass ich länger bleiben musste, ich weiß ja, wie gerne du auf diese Party gegangen wärst!" Mit diesen Worten war Hyeop bei dem Jüngeren angekommen und drückte ihn fest an sich.

"Und jetzt bist du nur für mich durch die Kälte gelaufen...", flüsterte Hyeop und hauchte Alex einen Kuss auf die kalte Nasenspitze.

"Ach Hyeoppie, das habe ich für dich doch gern gemacht!", kicherte Alex und gab seinem Freund seinerseits einen kleinen Kuss auf die Wange.

"Nicht, dass du krank wirst..." Zusätzlich zu seiner Pünktlichkeit hatte Hyeop auch die Fähigkeit, einen gleichzeitig besorgt und schuldbewusst anzuschauen. Besonders, wenn er gar nichts falsch gemacht hatte.

"Mach dir keine Sorgen", antwortete Alex und begann langsam mit Hyeop Arm in Arm in Richtung nach Hause zu spazieren.

So liefen sie schweigend durch den Park, als es begann zu schneien. Augenblicklich blieb Hyeop stehen, ebenso Alex, der wusste, wie sehr sein Freund Schnee liebte.

"Komm her...", hauchte Hyeop und nahm Alex fest in den Arm. Leise atmete dieser aus und lehnte sich an den Älteren.

So standen sie eine Weile, bis Hyeop begann, sich etwas zu bewegen. Es wirkte, als würde er tanzen wollen und als Alex begann, mit in die Bewegung zu gehen, wurde Hyeop mutiger und machte seine Bewegungen größer.

Nur wenig später tanzten sie richtig, unter einer Laterne im Park während der Schnee vom dunklen Himmel fiel und sie sich ab und zu einen kleinen Kuss gaben.

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