Ein Oneshot für SeoulSKZOnce ich hoffe er gefällt dir.
„Yeji, ich bin so müde." Ryujin hatte ihre Arme von hinten um die Ältere geschlungen und ihren Kopf auf ihre Schulter gelegt. Yeji kicherte. „Du bist so eine Nachteule. Bleib doch nicht bis dreiundzwanzig Uhr auf und arbeite, wenn du morgens um halb Sechs aufstehen musst. „Warum ich das musste, weiß auch nur die Person, deren Wecker heute früh geklingelt hat." Sagte sie vorwurfsvoll. „Hey, du darfst mich nicht mehr als lebendiges Liegekissen missbrauchen, wenn du mir jetzt den Vorwurf machst. Außerdem kann ich unmöglich Crêpes machen, wenn du so auf mir drauf hängst." Die Schlange vor dem Stand hatte bereits erstaunliche Länge und Missbilligung erreicht. Ryujin löste sich von Yeji und begab sich etwas zur Seite. „Die sind einfach alle homophob." Flüsterte sie. Das sorgte dafür, dass Yeji genauso rot wurde, wie der kandierte Apfel, den Ryujins Hand. Diesen hatte sie für eine Unsumme von 1,50 € erhalten. Allerdings hatte die Ältere ihr das den ganzen Abend schon vorgehalten. Sie gab wirklich ihr Allerbestes sich nicht in die wandelnde Geldbörse ihrer Freundesgruppe zu verwandeln. „Sag so etwas doch nicht, jemand anderes der Mitarbeiter hier, könnte das außerordentlich falsch verstehen." Ryujin kicherte und für sich durch ihre schulterlangen Haare. Yeji verdrehte lachend die Augen. „Ich schwöre, du hast einen Haufen Verehrerinnen und Verehrer, die doppelt so attraktiv sind wie ich. Deswegen solltest du dir dein Süßholzraspeln für jemand hübscheren aufheben und nicht die nervige, maßregelnde beste Freundin." Ryujins Blick wandelte sich von belustig, und wahrscheinlich etwas vom Glühwein beschwipst, zu Empörung um. „Wie kannst du es wagen dich selbst als maßregelnd und unattraktiv zu bezeichnen. Ich verbitte mir solche Lügen vor meinem unschuldigen Ohr." Yeji reichte unberührt die Bestellung über den Tresen und nahm die nächste Bestellung entgegen. Doch das hielt Ryujin nicht davon ab, sich weiterhin in Rage zu reden. „Das ist ja noch größerer Unsinn, als dass diese Mittelschülerin behauptet hast, dass du aussiehst wie der da." Sie deutete auf die Seite. „Hey, ich sehe kein bisschen aus wie er. Ich verbitte mir solche Aussagen. Außerdem hat er einen Namen. Hast du doch Hyunjin, oder?" Der da, beziehungsweise, der welcher definitiv nicht aussieht wie Yeji, beziehungsweise Hyunjin, nickte. „Im übrigen glaube ich, dass Yejis Schlange doppelt so lang ist, wie gestern, weil du da bist."
„Lügen", beschwerte sich Ryujin, etwas zu laut, „außerdem finde ich es sehr schön, dass du jetzt da bist um sie abzulösen, damit ich in Ruhe mit meinem Fast-Girlfriend über den Weihnachtsmarkt stiefeln darf." Die Aussage sorgte dafür, dass Yeji wieder Ähnlichkeit mit Ryujins kandiertem Apfel nahm, der mittlerweile allerdings Geschichte war. Zusätzlich war ihre Aussage außerordentlich korrekt, also schleifte sie Yeji hinter Crepestand hervor nicht ohne ein „Euch viel Spaß", mit hochgezogener Augenbraue von Hyunjin zu bekommen. „Den werde ich haben?", sagte Ryujin, mit ebenfalls hochgezogener Augenbraue zurück. Sie klatschte mit Hyunin ab und dann verschwanden sie. Hyunjin vernahm nur noch das „Ryujin, wie viel Glühwein hast du getrunken." von Yeji.
„Das war nicht so viel. Ich glaube nur zwei Becher oder so. Ich glaube eher, dass dieser unfassbare Rauch in dieser Bude mich benebelt hat. Wie hältst das nur immer aus?"
„Ich halte das einfach aus, weil du nicht vom Rauch sondern vom Glühwein benebelt bist."
„Hmmm", macht Ryujin, dann lachte sie wieder, „vielleicht waren es doch drei." Ryujin hatte nach Yejis Meinung ein wundervolles Lächeln. Es strahlte immer so eine ungetrübte Freude aus und brachte sie automatisch zum Lächeln. „Und was wollen wir jetzt machen. Es ist gerade mal acht Uhr und morgen ist Sontag?", fragte Yeji, die Ryujin an die Hand genommen hatte, nachdem diese sich nicht mehr an ihren Rücken klammerte. „Ich weiß nicht." Ryujins Blick wanderte über den Weihnachtsmarkt bis er mit einem fast schon kindlichen Lachen, an einem dieser Karusselle hängen blieb. „Wir könnten Karussell fahren, weißt du. Da laufen, dann die allerschlimmsten Weihnachtslieder (Last Christmas, All I want for Christmas, Jingle Bells) und außer kleinen Kindern und Teenagern ist da niemand. Da sollte für zwei hobbylose Studentinnen doch auch noch Platz sein, oder?"
Wenig später hockten die beiden, dann tatsächlich gemeinsam in dem Karussell. Eigentlich war die Fahrt sehr entspannend. Es für wirklich recht langsam, glücklicherweise lief eher eine Art weihnachtliche Fahrstuhlmusik und es war überraschend groß. Man konnte in Ruhe und Frieden auf das Treiben Blicken. Die Lichter, die den Schnee zum glitzern brachten. Die Menschen, die frierend, aber dafür mit so einem unbezahlbaren Ausdruck des Glücks über den Markt wuselten. Zu allem Überfluss kam noch der Geruch von gebrannten Mandeln, Crêpes, heißer Schokolade und Kaffee dazu. Yeji merkte nicht wie nah Ryujin zu ihr gerückt war, erst als sie fast schon halb auf ihrem Schoß lag. Ryujin hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass eine Kurve sie zur Seite schmeißen würde, wenn sie sich so weit nach rechts lehnte. Aber irgendwie gefiel ihr es. Das wundervolle Lachen von Yeji, dass darauf folgte. Ihre Hände, die auf magische Weise trotz Schnee und Kälte noch warm waren. Wie sie Ryujin in ihre weiße, flauschige Jacke drückte. Alles daran löste ein sehr angenehmes Gefühl von Sicherheit in der Jüngeren aus. Das Karussell hielt noch immer nicht, aber das störte sie kein bisschen. Das gelbliche Licht, machte eine fast perfekte Atmosphäre und man war von den vielen Stimmen und Menschen abgeschnitten. Yeji genoss das ganze genauso sehr wie Ryujin. Es gab einfach Menschen, die einen mit ihrer bloßen Anwesenheit glücklich machten. „Yeji", unterbrach Ryujin ihre Gedanken, mit etwas müder Stimme, „darf ich dir etwas sagen?" Die Gefragte war überrascht, denn Ryujin fragte nie, sondern sprach einfach los. „Ja... ja sicher." Sagte sie schnell, da sie etwas lang geschwiegen hatte. „Ich weiß du wirst jetzt... ach egal, ich sag es einfach gerade heraus. DubisteinwirklichtollerMenschichliebedichüberalles. Punkt. Ende. Fertig. Aus."
„Wie bitte, was?", fragte Yeji, denn der Mittelteil hatte für sie wie ein Sprudelflasche, die man ungünstig geöffnet hatte, angehört. „Bitte noch einmal langsam." Ryujin schien nachzudenken, ob es denn das beste wäre, es nochmal zu sagen. Dann holte sie tief Luft und sagte so langsam und deutlich, wie es ihr in der Situation möglich war: „Hwang Yeji. Ich kenne dich seit drei Jahren. Du bist ein wirklich großartiger Mensch. Ich würde sogar sagen... der beste, der mir je begegnet ist. Ich... ich habe gesagt, dass ich dich über alles Liebe und das war wirklich keine Lüge." Sie versuchte überzeugend zu klingen. Das führte leider in ihrer Nervosität dazu, dass sie unnatürlich laut und hysterisch klang. „Ryujin", begann Yeji sehr ruhig, nicht ganz wissend, was sie tun sollte, „bist du dir ganz sicher, dass es nur zwei Gläser Glühwein waren, ja?" Zu ihrer großen Überraschung löste sich Ryujin von ihrer Hand und rutschte an das äußerste Ende des Sitzes. Und noch etwas war da. Weinte sie oder sie lachte sie? Als Yeji zu ihr rutschte stellte sie, zu ihrer großen Bestürzung, fest, dass es beides war. Ihr Körper zitterte und ihr liefen Tränen die Wangen herunter, aber eine Mischung aus Schluchzen und Kichern verließ ihren Mund. „Ryujin ich..." doch ihr wurde das Wort abgeschnitten. „Ist okay", meinte Ryujin, „ich meine nur, was ich vorhin gesagt habe. Dass du attraktiv bist oder so in der Art... ich sag immer sowas und ich denke ich bin total offensichtlich. Weißt du, ich mache dir keine Vorwurf, dass nichts von mir willst. Aber bitte glaube mir, dass ich es ernst meine." Das Karussel hielt und Ryujin rannte ohne ein weiteres Wort weg. Doch Yeji war nicht zufrieden. Sie machte sich auch Vorwürfe, weil sie ihren Kommentar jetzt unangebracht fand. Sie verfolgte die violette Jacke durch die Menschenmenge und nach gerade mal zehn Metern bekam sie Ryujins Schulter zu fassen. „Was ist?", fragte sie. Ihre Augen waren noch etwas verheult, aber sie hatte etwas von einem kleinen Kind, wie ihr Gesicht bis zur Nase im Jackenkragen verschwand. „Hör zu, es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen, das war... schrecklich unsensibel." Sie suchte nach Worten und fragte sich, wie es Romeo geschafft hatte Julia einen gesamten Vers vor zu reimen und sie es geschafft hatte zurück zu reimen. „Ich war nur unsicher. Ich dachte, dass du bestimmt nicht das selbe fühlst. Dass das ein Scherz ist oder so. Oder dass du einfach nicht nachgedacht hast. Es tut mir leid und..." sie unterbrach sich, „ich meine du bedeutest mir auch so viel."
„Wirklich?"
„Versprochen."
Ich lebe noch, ja. Ich hoffe euch geht es gut und ja, ich halte mein Versprechen für heute ein. Ich bin absolut im Verzug und es tut mir schrecklich leid. Aber ich möchte auch sagen, dass es unter euch wirklich sehr treue Leute gibt, die wirklich IMMER voten oder es lesen. Also wenn ihr das hier verfolgt, verfolgt habt einen oder mehr Oneshots gelesen... DANKESCHÖN 🎀🥰😍✨😌💖😊