17. Dezember (Blackpink)

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"Es war eine grandiose Idee hierher zu gehen", verkündete Jennie, die sich bei Rosé und Jisoo untergehakt hatte.

"Ja, es war ein toller Vorschlag von dir, Lisa", rief Jisoo und lehnte sich nach vorne, um Lisa, die ganz am anderen Ende der Kette an Rosés Arm hing, ansehen zu können.

"Allerdings, besser als manch andere Ideen, die du uns schon so unterbreitet hast", lachte Rosé, wofür sie einen leichten Schlag gegen den Arm von Lisa bekam, die zu ihrem Pech neben ihr lief.

"Hey, so blöd war die Idee Eisbaden zu gehen auch nicht", versuchte Lisa sich zu verteidigen. "Ja, oder dein Vorschlag, dass wir zusammen in der Nacht auf den zweiten Advent Horrorfilme gucken könnten...", ergänzte Jisoo vom anderen Ende.

"Oh, glaub mir, Jisoo, wenn du neben mir laufen würdest, würde es dir ergehen wie Rosé", drohte Lisa woraufhin Jisoo nur lachte, sich aber trotzdem mehr an Jennies Arm und versteckte sich hinter ihr.

Diese verdrehte nur die Augen, musste dann aber doch lachen, so wie Rosé, die das Schauspiel kichernd verfolgte und daher gar nicht erst so getan hatte, als wäre sie schwer verletzt.

Nach wenigen Sekunden, in denen Jisoo aus ihrer Deckung kam und sie und Lisa sich anstarrten, mussten auch sie gleichzeitig loslachen.

So schlenderten die vier Freundinnen lachend und bestens gelaunt über den Weihnachtsmarkt. Sogar die sonst so nachtragende Lisa hatte die Neckereien der anderen vergessen. Insgesamt war die Stimmung sehr locker.

"Oh, da gibt's gebrannte Mandeln! Bitte, bitte, Jisoo, kauf mir welche!", fing Rosé plötzlich an zu quengeln und löste sich extra von Jennie und Lisa, um zu Jisoo zu laufen und an ihrer Jacke zu zerren.

"Warum fragst du mich?", fragte diese leicht genervt, da sie immer alles für die Jüngere kaufte und sie genau wusste, dass sie auch diesmal ihrer Bitte nachkommen würde.

"Och komm schon, Jisoolein!" So schnell gab Rosé nicht auf.

"Wie alt bist du? Ich dachte immer, du seist erwachsen, aber gerade erinnerst du mich and die vierjährige Tochter der Nachbarin meiner Eltern", kritisierte Jisoo ihr Verhalten, lief dabei aber schon zu dem Stand um sich anzustellen. "Wollt ihr auch?"

Nur wenig später liefen sie weiter. Lisa, Jennie und Jisoo teilten sich eine Tüte der warmen, weichen, zuckrigen Mandeln, Rosé hatte darauf bestanden, eine eigene zu bekommen. Und wenn Jisoo ihr dabei zusah, wie sie strahlend die Süßigkeit in sich hineinstopfte, wusste sie, warum sie immer alles für sie tat.

Allerdings war das nur von kurzer Dauer, denn die Tüten waren wirklich groß gewesen. Für Jennie, Lisa und Jisoo war das kein Problem, schließlich hatten sie sich diese Unmengen an gebrannten Mandeln geteilt.

"Ich kann nicht mehr. Jisoo, du musst meine Mandeln einpacken. Und wehe ihr wagt es, davon zu essen!", jammerte Rosé. "Jisoo, ich habe Durst!"

Also kaufte Jisoo auch noch allen einen Punsch, nur Rosé wollte eine heiße Schokolade mit Sahne und Streuseln haben. Da Schokolade durstig machte, ließ Jisoo die Hälfte ihres Punsches für Rosé übrig.

"Jisoo, kaufst du Jennie und mir auch mal alles, was wir haben wollen?", fragte Lisa ganz unschuldig, nachdem Jisoo Rosé eine Kette und zwei Kerzen gekauft hatte, weil sie die hübsch fand.

"Nein, dann gehe ich pleite. Seid froh, dass ich euch vorhin gebrannte Mandeln und Punsch gekauft habe. Wenn Rosé das nicht hätte haben wollen, hätte ich es euch nicht gekauft", entgegnete Jisoo eiskalt und versuchte nebenbei den Stand mit den Schokofrüchten vor Rosé abzuschirmen. Diese aß gerade die gebrannten Mandeln, die Jisoo für sie gekauft und anschließend eingepackt hatte.

"Oh, schau mal, Lisa, da gibt es selbstgemachten Lippenbalsam und Handcreme!", rief Jennie da begeistert aus und lief mit angesprochener zu ebendiesem Stand. Gerade als Jisoo ihnen folgen wollte, zupfte Rosé schüchtern an ihrem Ärmel.

"Psst, Jisoo!", flüsterte sie, "Ich muss mal!"

Jisoo seufzte. "Einen Moment, ich sage schnell den anderen Bescheid..."

Eine viertel Stunde später trafen sich die Mädchen am Riesenrad wieder. Das hatten sie so vereinbart, bevor sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt hatten.

"Wenn wir schon hier sind, können wir auch fahren, oder?", meinte Jennie. "Au ja, Jisoo bezahlt das bestimmt!", stimmte Rosé mit ein. Auf dem Rückweg von der Toilette hatte sie den Schokofruchtstand doch noch gesehen und natürlich welche haben wollen, die Jisoo ihr natürlich gekauft hatte und nun war sie etwas sehr hyperaktiv.

Jisoo, die die Preistafel schon studiert hatte, runzelte die Stirn. "Ich würde es euch zwar bezahlen, aber ich habe nicht mehr genug Geld dabei..."

Ungläubig starrte Rosé sie an. "Aber du hast doch immer genug Geld dabei..."

"Heute anscheinend nicht", war Lisas einfache Erklärung dafür. "Und du wolltest immer irgendwas von ihr haben", ergänzte Jennie.

"Oh... also... dann bezahle ich jetzt für Jisoo", verkündete Rosé und kramte nach ihrem Portemonnaie.

"Wie, du hast selbst Geld dabei? Warum lässt du dann Jisoo immer für dich bezahlen?" Es war unschwer zu erkennen, dass Jennie verwirrt war und Lisa wollte das ihrem Gesicht nach zu urteilen auch gerne wissen.

Als Antwort zuckte Rosé mit den Schultern. "Jetzt bezahle ich doch für sie."

Nachdem sie an der Kasse alles aufgehalten hatten, da Lisa und Jennie nicht verstanden, warum Rosé nicht auch für sie bezahlte und schließlich selbst nach ihren Geldbeuteln suchten, wobei Lisa für Jennie bezahlte, da sie ihren zuerst fand und das alles nicht noch mehr aufhalten wollte, stiegen sie zu viert in eine Gondel des Riesenrads. Dabei muss auch dringend erwähnt werden, dass sie erst viel zu langsam liefen und daher ärgerlicherweise nicht mehr in die erste Gondel zu der Familie mit den drei kleinen Kindern steigen konnten, und dann liefen sie so langsam und ließen sich so viel Zeit beim Einsteigen in die nächste, dass die Leute hinter ihnen nicht mehr dazu schafften.

So fanden sie sich schließlich zu viert in einer dieser riesigen Gondeln wieder, in die sicher noch vier weitere Menschen mit Ski gepasst hätten.

Allerdings begann Lisa, sobald sich die Tür geschlossen hatte, Panik zu schieben und zerstörte so den Moment, den es nicht gab, nie gegeben hatte und auch nie geben würde.

"Was ist, wenn das Rad stehen bleibt? Dann stecken wir fest. Oh, bitte nicht, ich will hier drinnen nicht sterben! Oder wenn eine Schraube nicht gut sitzt und wir abstürzen? Ich bin zu jung, um zu sterben! Und außerdem viel zu hübsch!"

"Ach Gottchen...", murmelte Jisoo, Rosé verdrehte die Augen und Jennie nahm Lisa in den Arm.

"Ganz ruhig, uns wird hier drinnen nichts passieren...", flüsterte Jennie Lisa ins Ohr und streichelte ihr über den Rücken.

Gerade als Lisa sich etwas beruhigt hatte, waren sie ganz oben angekommen und das Riesenrad blieb plötzlich stehen.

"Guck mal, Lisa, wir hängen fest!", rief Jisoo und Lisa schluchzte auf. "Das sehe ich!"

"Jisoo, dein Kommentar war sehr kontraproduktiv!", fauchte Jennie und nahm Lisa noch etwas fester in den Arm.

"Aber Lisa, jetzt schau doch mal, was für eine tolle Aussicht wir haben!" Es war deutlich zu erkennen, dass Jisoo ein schlechtes Gewissen hatte.

Vorsichtig hob Lisa ihren Kopf und ließ ihren Blick unsicher zum Gondelfenster gleiten. Einige Sekunden starrte sie einfach nur auf die verschneiten Dächer und Straßen unter ihnen. Der Weihnachtsmarkt und die vielen Menschen wirkten wie ein detailreiches Modell.

Lisas Augen begannen zu leuchten. "Das ist so schön...", hauchte sie ehrfurchtsvoll. "Ja, das ist es", stimmte Rosé ihr zu. Jennie und Jisoo nickten bloß. Es hatte ihnen allen die Sprache verschlagen.

Da setzte sich das Riesenrad wieder in Bewegung. Aber die Mädchen störte das nicht, denn sie hatten immernoch eine tolle Aussicht und zusätzlich einander. Und eines wurde ihnen in diesem Moment im Riesenrad klar: Als beste Freunde konnte sie nichts trennen.

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