Hidden Moon

6

Er lächelte mich so süß an, dass ich ihn fast wieder weggeschickt hätte... wie sollte ich mich denn mit ihm verbinden, und ihm widerstehen, wenn er so ein niedliches Hasenlächeln hatte?

"Du willst mich verwandeln, oder? Ich habe gehört, Vampire machen das so, wenn sie heiraten... du sagtest doch, du willst mich heiraten... ah ich freu mich darauf, deine Zähnchen sehen so niedlich spitz aus und deine Augen leuchten... Werd ich eigentlich meine Flügel behalten? So eine Art Hybrid oder wie das heißt... beißt du mich jetzt, oder erst nach der Hochzeit?" plapperte er darauf los und seine vielen Fragen lösten ein kleines Schwindelgefühl bei mir aus, so schnell wie er sprach...

"Yah... Flattermann, kannst du auch mal deine Klappe halten? Wie süß meine Zähne sind, merkst du, wenn sie sich in dich bohren... Ich beiße dich erst, wenn wir zusammen in meinem Schloss ankommen... ich bin nicht die einzige, die dich beißen muss..." erklärte ich und er schmollte, grinste aber, als ich sagte, es gäbe noch jemanden, der ihn beißen würde.

"Also, du bist schon verheiratet und ich bin dann der dritte in diesem Bund? Wie aufregend, ich bekomme gleich zwei Partner..." freute er sich und wieder schaute ich ihn irritiert an. 

"Du freust dich? Willst du denn gar nicht davon laufen?" fragte ich ihn und er kicherte.

"Du Dummerchen, denkst du, dass ich dich nicht erkannt habe, als ich dich sah? Außerdem sind Feen nicht monogam, wir haben immer mehrere Partner, wir haben ja auch mehrere Seelen, die mit uns wiedergeboren werden und mit denen wir uns immer wieder im Bund vereinen." erklärte er und ich erschrak etwas.

"Du kennst mich?" mit großen Augen sah ich ihn an, war von unserem Plan etwas durchgesickert?

"Na klar, du bist eine meiner Seelen, deine Aura ist Lila, genau wie meine, mit silbernen Glitzersternchen. Ich werde nie vor dir davon laufen, ich werde dir für immer mit dir laufen..." zärtlich strich er mir über die Wange, woraufhin ich leicht meinen Kopf schüttelte, um wieder klar zu denken... niemand wusste von unserem Plan, diese Fee war einfach verrückt, das war alles. 

"Na komm schon, es ist nicht mehr weit... Wie schnell kannst du fliegen?" fragte ich ihn, wusste nun, dass er mir folgen würde, komme was wolle und gab dem Hengst die Sporen, so das er in schnellem Galopp Richtung nachhause ritt. Tatsächlich flog Jungkook direkt neben uns, hatte keine große Mühe mit dem Pferd mit zu halten, flog ab und zu Loopings und kicherte fröhlich. Ich hatte mir hier keinen zweiten Mann angelacht... er war eher wie ein Kind. Als er das Schloss erblickte wurde er schneller, kam noch vor mir an und flog hoch, zu dem Balkon, meines Schlafzimmers, auf dem Seokjin stand und meine Ankunft erwartete. Natürlich hatte er mein näher kommen gespürt. Da ich Sorge hatte, dass er Jungkook etwas antat, weil er eifersüchtig war, ließ ich mein Pferd auf dem Hof stehen, die Diener würden sich darum kümmern, und raste in Vampirgeschwindigkeit hoch in mein Zimmer, um auf den Balkon zu treten und die waghalsige Fee zu retten. Doch was ich sah, ließ mich die Stirn runzeln.

"Ich habe dich sooooooo vermisst, du warst immer meine Lieblingsseele..." flüsterte Jungkook, den Tränen nahe in Jins Ohr. Dieser stand total still, wusste nicht, was er sagen sollte und schaute sich hilfesuchend nach mir um.

"Hat er auch eine Lila Glitzersternenaura?" fragte ich Jungkook, der wild nickte. Ich hatte ehrlich och nie so ein einfaches Opfer gesehn.

"Ist er der Neue im Bund?" fragte Jin, der nun vorsichtig über Jungkooks Rücken streichelte. Fast hätte ich gelacht, er wollte ihn hassen, ihn als Konkurrenten ansehen, doch nun hielt er ihn im Arm und tröstete die Fee. Kam mir irgendwie bekannt vor...

"Ja, das ist Jungkook... Prinz der Feen... ab sofort Sklave der Vampirkönigin." erklärte ich und Jungkook hob den Kopf und lächelte durch seine Tränen.

"Das nennt sich Ehemann..." informierte er mich, woraufhin Seokjin zu lachen begann, sich den Bach halten musste, so sehr gackerte er los. Da seine Lache wirklich lustig klang, kicherte nun auch Jungkook, weswegen ich mit den Augen rollte. Ihnen den Rücken zu kehrend, grinste ich auch kurz, unterdrückte es jedoch wieder, setzte meine gewohnt kühle Ausstrahlung auf und trat in mein Zimmer.

"Wenn ihr dann soweit seid, dann kommt rein, ein Bund wartet darauf geschlossen zu werden.