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"Wir sollten zurück, du musst den Bund schließen, damit du stärker wirst." meinte Yeosang und ich nickte zustimmend. Es war unsere beste Möglichkeit, meine Mutter zu retten. Wir wollten den Alpha sowieso bekämpfen, darum glaubte ich nicht, dass die anderen mein Anliegen ablehnen würden... naja, bis auf Jungkook vielleicht, der war ziemlich sauer auf mich. Dabei wollte ich doch gar nicht, dass die anderen sich um Y/N und mich sorgen machen mussten, ich war von Jimins Nymphenzauber einfach so gefangen genommen worden, dass ich diese Gedanken komplett ausgeschaltet hatte. Die Erleichterung, die ich empfand, als meine Großmutter mir bestätigte, dass ich zu den anderen gehörte, ihnen nicht nur trauen konnte, sondern mich dringend mit ihnen verbinden musste, war riesig. Der Drang in mir, mich ihnen hinzugeben, sie mein Blut trinken zu lassen, dieses Gefühl, dass ich durch Jimin schon spüren konnte, war übermächtig und hatte mich alle Selbstkontrolle gekostet, die ich hatte. Nun war sie aufgebraucht und so gerne ich mehr von meiner Familie kennen lernen wollte, ich konnte es nicht erwarten, in den verborgenen Wald zurück zu kommen.

"Ich gehe meine Gefährten holen, dann fliegen wir zurück." erklärte Yeosang und erhob sich. Seonghwa stand ebenfalls auf und verbeugte sich vor den königlichen Großmüttern, sehr respektvoll und charmant, ganz der Prinz, der er war, was sie in Verzückung über ihn schwärmen ließen. Sämtliche ältere Damen hier, auch Hongjoongs Mutter, lächelten ihn wohlwollend an.

"Ist er auch mit dir verwandt?" fragte Großmutter Celia und ich nickte.

"Er ist mein Neffe." klärte ich auf.

"Vier mächtige Drachen in euren Reihen... dieser hier ist besonders stark... aber auch so süß schüchtern. Drachen sind wirklich die nettesten unter den Völkern." meinte Großmutter Mira.

"Aber unser Urenkel... dein Sohn... er ist anders... so etwas habe ich noch nie gesehen... wenn ihr die Völker wieder vereint... er ist unsere Zukunft... Seine Linie wird für immer den Frieden sichern. Aber ihr müsst ihm das ermöglichen." prophezeite Celia.

"Ich finde es immer noch so seltsam, dass er mein Sohn sein soll, dabei war ich nicht mal an seiner Zeugung beteiligt." meinte ich und hörte beide lachen.

"Es war en Lycaner beteiligt, der noch nicht einmal selbst geboren ist... Das war eine Zeugung aus einem noch unvollständigen Bundes, doch eure Seelen sind seit Urzeiten aneinander gebunden. Drachenkinder können von mehr als nur zwei Eltern entstehen und es sind immer alle Seelen beteiligt, den sie entstehen aus Seelenessenzen. Deswegen haben sie auch das Wissen ihrer Vorfahren, sie bestehen buchstäblich aus Seelenstücken ihrer Vorfahren. Du kannst ruhig glauben, dass er dein Kind ist." erklärte mir Mira und es ergab nun mehr Sinn für mich.

Wir verabschiedeten uns und ich versprach, dass ich mit meiner Mutter, nach ihrer Rettung, wieder herkommen würde, so dass wir uns alle besser kennen lernen konnten. Hongjoongs Mutter knuddelte ihren Sohn, so wie auch ihren neuen Schwiegersohn, bis wir das Schlagen von Yeosangs mächtigen Schwingen hörten, als er wieder auf dem Hof landete. Wooyoung auf dem Rücken, der den bewusstlosen Lycaner sicher im Arm hielt.

In einem Wimpernschlag verwandelte sich Seonghwa und ließ Hongjoong und mich aufsteigen. Mit einem letzten Winken, lächelte ich den zurück bleibenden Hexen zu und schon erhoben wir uns in die Luft.

"Das war eine Menge zu verdauen, aber ich freue mich für dich, dass dein Problem bald gelöst sein wird." meinte Hongjoong und Seonghwa kicherte.

"Ich werde auch dafür sorgen, dass dein Problem gelöst wird... es war zwar lustig, all das Schlossinventar durch die Küche rennen zu sehen, aber deine Kräfte wieder normal nutzen zu können, wird sicher eine Erleichterung für dich." meinte er und ich sah Hongjoongs Wangen rot werden.

"Ich kann es kaum erwarten." murmelte er verlegen, was nun mich kichern ließ. Die beiden waren so niedlich zusammen. Im Morgengrauen erreichten wir das Schloss, das nun mein zuhause war und ich bedankte mich müde bei den anderen, ehe ich mich in mein Zimmer zurück zog. Bevor ich mit meinen Gefährten über die Situation beriet, musste ich nun endlich ein paar Stunden schlafen...

Hidden MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt