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Wie durch einen Nebel hörte ich die anderen, wie sie Jimin akzeptierten, hörte sein leises Stöhnen, die Seufzer meiner drei anderen Gefährten, doch ich war auf einmal so müde... so unendlich müde. Das war nicht normal, so sollte das nicht sein. Fühlte sich so die Verwandlung an? Spürte ich, was Jimin durchmachte? Ich verstand überhaupt nichts mehr, verlor mich in Namjoons Armen, der mich immer noch hielt, ohne meinen Zustand zu bemerken. Gerade noch spürte ich eine Hand, die schwach nach meiner griff, dann wurde es schwarz um mich.

"Namjoon... hast du irgend ein geheimes Drachenwissen, dass uns helfen könnte? Was passiert mit ihr... ich habe sie noch nie so blass und kraftlos gesehen.." hörte ich Jins besorgte Stimme. Neben mir schniefte Jungkook, den Kopf auf meiner Schulter, während ich immer noch die Hand hielt, die zu der Person auf meiner anderen Seite gehörte. Ich war nicht mehr im Wasser, ich lag in meinem Bett, soviel spürte ich und langsam öffnete ich meine Augen.

"Nein, ich habe auch keine Ahnung, was mit ihr los ist." frustriert seufzte der Drache und fuhr sich nervös mit den Händen durch die Haare. Ich lächelte milde, er konnte es nicht gut ertragen, nicht zu wissen, was vor sich ging. Neben mir spürte ich ebenfalls Bewegung, die Hand, die meine hielt, drückte nun leicht zu, darum drehte ich meinen Kopf, sah Jimin, dem es überhaupt nicht gut zu gehen schien. Schnell lehnte ich mich zu ihm rüber und fühlte seine Haut, die sich viel zu heiß und trocken anfühlte.

"Joonie... bring Jimin und mich sofort zurück ins Wasser... wagt es nicht, uns da raus zu holen, ehe seine Umwandlung abgeschlossen ist." befahl ich und der Drache handelte sofort, packte Jimin und rannte mit ihm ins Bad. Mühsam stand ich auf, war noch ganz wackelig auf den Beinen, da spürte ich Jin, der mich behutsam in seine Arme hob.

"Seokjin, ich kann selbst..." fing ich an, doch er unterbrach mich mit seinen Lippen, die sich sanft, aber bestimmend auf meine legten, mich am Sprechen hinderten.

"Spar dir deine Energie." war alles, was er sagte, ehe er mich zu Jimin ins Bad brachte, mein Nachthemd an den Trägern herunter schob, ehe er mich nackt in das warme Wasser gleiten ließ. Jimin war unter Wasser gerutscht, was mich nicht sehr besorgte, da er mit seinen Kiemen unter Wasser atmen konnte. Wahrscheinlich tat es ihm sogar gut. Als er meine Anwesenheit spürte, griff er wieder meine Hand, fester diesmal und verschränkte unsere Finger miteinander. Sofort ging es mir besser und meine Vermutung, dass ich irgendwie Jimins Umwandlung spürte, wurde zur Gewissheit, durch irgend einen seltsamen Umstand, denn ich noch nicht zu durchschauen vermochte, teilte ich gerade meine Kräfte mit ihm, gab ihm meine Energie und bekam dafür seine... Jetzt, da er im Wasser war, spürte ich, wie es uns beiden von Minute zu Minute besser ging. Langsam glitt ich ebenfalls mit dem Kopf unter Wasser und kuschelte mich in seine Arme, stoppte einfach meine Atmung, die mehr Schein war, als dass sie einen nutzen hätte und genoss einfach nur das Gefühl, unserer nackten Haut aneinander. Er hielt mich fest an sich gedrückt und plötzlich sah ich das schwarze Muster, dass sich mit seinen Lila Schuppen mischte, das gleiche Muster, was auch Namjoon mächtigen Drachenkörper zierte. Jimins Augen öffneten sich und das warme braun erstrahlte in einem kräftigen türkis, seine Pupillen weiteten sich, als er meinen eigenen Blick bemerkte. Wahrscheinlich waren auch meine Augen nun türkis, hatten sie sich doch schon bei den anderen in seltsamen Farben verfärbt. Nach kurzer Zeit, normalisierten sich unsere Augenfarben wieder und eine ungewohnte Kraft schoss durch meinen Körper, was sich in dem Strahlen meiner, ebenso Jimins Aura bemerkbar machte. Die Verwandlung war abgeschlossen, er war ein Vampir, der Bund mit ihm war vollendet und von der Schwäche, unter der wir vorher gelitten hatten, war nichts mehr zu sehen.

"Danke... ohne Wasser, dabei diese Tortur... ich weiß nicht, ob ich das überstanden hätte." sagte Jimin leise, als unsere Köpfe wieder aufgetaucht waren.

"Dir wäre nichts passiert, wir hätten nur wieder von vorne anfangen müssen." erklärte ich ihm und er lächelte erleichtert.

"Dennoch... du hast gewusst, was ich brauche, dabei hast du selbst so gelitten." er zog mich eng an sich und küsste mich sanft.

"Ich weiß nicht, was da mit uns passiert ist, aber das war nicht normal, so sollte das nicht ablaufen... vielleicht hat es was mit deiner Magie zu tun..." überlegte ich, ehe ich die Gestalt sah, die sich aus dem Schatten erhob und sich uns nun näherte.

"Oder mit meiner..."

Hidden MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt