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"Wieso bist du in Menschenform kleiner als Namjoon, aber als Drache bist du größer?" fragte ich meinen Sohn erstaunt, als ich mit Hoseok zusammen auf seinen Rücken kletterte. 

"Je mächtiger ein Drache ist, umso größer ist er... unsere menschliche Form hat nichts mit unserer Macht zu tun." erklärte Yeosang,

"Was ist denn mit dem anderen Drachen? Seonghwa? Kommt er nicht mit?" fragte Jungkook, der neben uns in der Luft flatterte.

"Nein, der stalkt die Hexe aus der Küche... wie hieß er noch... irgend ein Honk" Yeosang erhob sich mit mächtigen Flügelschlägen und schien den richtigen Weg zu kennen, ohne, dass ich ihm auch nur die Richtung nennen konnte. 

"Ah, Hongjoong. Ich habe Seonghwa noch gar nicht gesehen, seit er kein Babydrachen mehr ist." schmollte ich. 

"Du brauchst ja nicht alle Drachen zu kennen, du hast mich und Appa, das reicht." informierte mich Yeosang, weshalb Jungkook zu lachen begann.

"Yeosang, er ist auch mit ihr verwandt, keine Sorge, niemand nimmt dir deine Mutter weg." meinte er amüsiert über unseren besitzergreifenden Sohn.

"Yah, Appa glitzere mich nicht voll, treffe gleich jemand wichtigen, da will ich nicht aussehen, wie ein Clown." meckerte Yeosang, als Jungkook wieder seinen Feenstaub verlor.

"Was ist ein Clown?" fragte nun Hoseok, der das ganze bis jetzt nur amüsiert beobachtet hatte.

"Ach so, die gibt es jetzt ja noch gar nicht... ich bringe Zukunft Gegenwart und Vergangenheit immer durcheinander... Irgendwann gibt es keine Hofnarren mehr, die heißen dann Clowns." erklärte er. Es musste seltsam sein, wenn man Sachen aus der Zukunft wusste.

"Da... dahinten kommt überall Dampf aus dem Wald, das sind die heißen Quellen der Nymphen." Jungkook zeigte vor uns, wo überall weiße Wölkchen in die Luft flogen.

"Oh je, da sind so viele... wie sollen wir da die richtige finden?" fragte Hoseok ein wenig entmutigt.

"Wir müssen uns aufteilen... ihr erkennt die Quelle daran, dass darin ein türkisenes Licht erstrahlt. tief unter der Oberfläche, ihr müsst nah ran gehen. Aber Vorsicht, lasst euch nicht von einer Nymphe verführen. Sie werden euch sonst eurer Lebenskraft berauben." warnte Yeosang.

"Keine Sorge, ich bin meinen Gefährten treu..." versicherte Jungkook und auch ich nickte.

"Ich denke, unser Bund schützt uns vor Verführungsversuchen von Fremden." stimmte ich Jungkook zu. Yeosang warf uns einen skeptischen Blick zu, nachdem wir gelandet waren. Er verwandelte sich in Menschenform und lief los.

"Wir treffen uns heute Abend hier wieder, bevor es dunkel wird." rief er uns noch zu, dann war er verschwunden.


Jimin PoV


"Bist du auch schon so aufgeregt wie ich? Zum ersten mal dürfen wir aus dem Palast und zu den Quellen... ganz alleine... ich freue mich schon so." mein bester Freund zappelt um mich herum, tanzte schon fast.

"Yah Wooyoung... lass uns erstmal die Quellen erkunden und dort im Wasser ausruhen... wir werden ganz sicher nicht schon an unserem ersten Tag jemanden finden, an dem wir üben können." lachte ich. Er hoffte, dass er seine Eltern beeindrucken konnte, in dem er sofort ein Opfer fand. Kopf schüttelnd ging ich weiter, bis wir zu einer großen Quelle kamen, die rundherum mit Schilf bewachsen war, nur an einer Seite war eine Stelle frei, so dass man herein und herauskam, ohne sich durch die Pflanzen zu zwängen. Keiner anderen Nymphe war es heute erlaubt in den Quellwald zu gehen, damit wir ungestört sein konnten. Der Kronprinz zu sein hatte schon seine Vorteile. Wir lagen stunden lang in dem angenehmen Wasser, und befeuchtete unsere Schuppen, die dadurch wunderschön zu leuchten begannen. Nymphenschuppen leuchteten, wenn sie nass wurden. Wir dösten mit geschlossenen Augen, als ein leises Knacken meine Aufmerksamkeit erregte. Ich schwamm zum Ufer und schob den Schilf etwas beiseite und sah das schönste Wesen, das mir je begegnet war.

"Woo... schau mal... ich glaube ich hab schon ein Opfer gefunden... verzieh dich in eine andere Quelle." befahl ich ihm und er kam kichernd angeschwommen.

"Woah Jimin... hör auf zu sabbern, du siehst ja total verliebt aus... Sie ist nur ein Opfer, vergiss nicht, was du bist und was wir tun..." warnte er mich nicht ganz ernst.

"Aber... wenn ich will kann ich sie doch behalten, oder? Ich muss sie ja nicht wieder gehen lassen... " schmollend sah ich zu dem Mädchen, dass unserer Quelle immer näher kam. Sie hatte sowas geheimnisvolles an sich, etwas dunkles, aber gleichzeitig strahlte sie für mich... schöner als die Sonne, deren Strahlen auf der Wasseroberfläche glitzerten...

Hidden MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt