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Sie blinzelte Sekundenlang nur zu ihm auf und wusste nicht mehr was sie nun sagen oder machen sollte.
Die Engel grinsten sich derweil alle einen ab, vor allem Mikael, der sie lediglich eindringlich betrachtete und auf ihre Entscheidung wartete.

So irre...
Das war ja alles so irre hier.

Und als hätten Mikaels Worte nun sämtliche Energie aus ihren Muskeln heraus gezogen, hatte sie auf einmal kein Quäntchen Kraft mehr für irgendetwas übrig. Sie saß am Boden, noch bevor sie ihr Schwanken bemerkte.
Schon schlossen sich seine Arme sachte halten um ihren Oberkörper herum, und er zog auch ihr Gesicht an seine Brust, und hielt sie beschützend in seinen Armen.

„Ja, das war dann nun wohl der Overkill. Ein Quäntchen nur zu viel. Und das nach deiner sicher äußerst bemerkenswerten Darbietung. Deiner Geisteshaltung.", seufzte Mikael leise auf und strich ihr sachte über den Kopf und den Rücken.

Und Metadron trat nun feixend zu ihm hin.

„Ich denke noch kein einziger Engel hat die Stufen in so kurzer Zeit durchlaufen.", sprach er Bewundernd zu ihm, der nun gleichfalls lächelte und nickte, derweil Emily nicht einmal mehr geradeaus schauen konnte.

Sie fühlte sich nur noch unglaublich verwirrt... Nein, müde... Nein, komplett durcheinander...
Aber vielleicht flüchtete sie sich jetzt auch nur in ihrer brennenden Verlegenheit gefangen in diese willkommene Verwirrung, ... oder eine Ohnmacht?
Eine halbe?
Weil sie viel zu schnell atmete?
Hyperventilierte...?
War es das?

Was immer es auch war, sie keuchte und keuchte einfach nur noch rasch aus und ein.
Minuten lang.
Aber Mikael blieb bei ihr und raunte ihr leise flüsternd zu: „Es ist schon gut. Dir geschieht nichts... Beruhige dich, und lass dich einfach von mir halten, ja ?
Ich helfe dir, so wie du es dir gerade von mir gewünscht hast und hole dich hier heraus, mein kleines, süßes Engelchen, dass eigens vom Herrn erwählt wurde.
Kein Wunder, dass er mich zu dir sandte. Kein Wunder auch, dass der Herr dich auf keinen Fall den Dämonen überlassen konnte.
Nun ruhe aus, meine Emily. Ich verspreche dir, ich wache über dich und auch über deine Tugend.", hörte sie ihn noch leise flüstern und es beruhigte sie wie nichts anderes zuvor.

War das jetzt also auch nur wieder so ein Test gewesen? Oder hatte er tatsächlich vorgehabt, sie so wie die anderen Engel und Männer mitzunehmen, um ihre körperlichen Erfahrungen zu erweitern?

War das also wirklich ein Test der Engel, damit diese ihre Flügel erhalten würden?
Oh, das war ja alles so seltsam, hier im Himmel.

Emily wusste einfach nicht mehr, wie sie damit umgehen sollte. Also atmete sie einfach nur noch aus und aus und aus... und die Augen vielen ihr allmählich zu, derweil sie noch spürte wie Mikael sie aufhob und fort trug.

*

Sie musste irgendwie eingeschlafen sein, ... oder war sie doch noch ohnmächtig geworden? Denn als sie erwachte lag sie auf einem wunderschönen weißen Himmelbett, auf seidigen Kissen mit flauschigen Federn gefüllt.
Es war so weich...
So himmlisch...
Absolut abgefahren.
Prompt lächelte sie zu der mit Stuck verzierten Decke hinauf.

Aber... hm... wo war sie hier nun?
War das etwa Michaels zu Hause?

Sie richtete sich rasch auf bei dem Gedanken und sah sich verwirrt und verlegen um.
Doch außer ihr befand sich nun keiner mehr in dem hellen, hübsch eingerichteten Raum.
Allerdings... Neben dem Bett auf einem kleinen Tisch, befand sich eine glänzende Federhaube.
Da stand was darunter...
Emily krabbelte rasch von der Matratze herunter und hob die Haube auf dem Tisch an... nur um darunter ein wahres Festmahl vor zu finden. Da gab es wirklich alles, was das Herz begehrte. Deftige Omelette mit frischen Frühlingskräutern und Gemüse, feinen Hirsebrei mit Zucker und Zimt, ein hohes Glas Milch, verschiedene Früchte und knuspriges Müsli, dazu ein paar Schälchen Joghurt und geschlagene Sahne...
Honig und einige Kännchen mit Sirup. Dazu herrliche Waffeln und kleine Kuchen ... Du meine Güte. Das sah so lecker aus...
War das alles wirklich für sie gedacht?
Sie hob eines der kleinen Kuchenteilchen auf und bewunderte es kurz von allen Seiten, bevor sie hastig hineinbiss und sofort die Augen verdrehte, vor Wonne.
Wie das schmeckte...
Oh...!

Dark Wings #15chaptersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt