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Emily fühlte sich ganz seltsam, wie sie so zusammen mit dem Engel durch das Licht schritt.
Es kam ihr fast so vor, als würde sie schweben, zugleich fühlte sie sich aber auch traurig und war etwas unsicher.
Oma würde furchtbar weinen, wenn sie bald schon von ihrem Tod erfuhr. Doch sie konnte nun ja nicht mehr zu ihr zurück. Selbst wenn sie es noch so gerne wollte, einfach nur noch mal Lebewohl sagen und sich von ihr verabschieden...

Aber der wunderbare Engel hielt ihre Hand immer noch beruhigend fest in seiner und führte sie immer weiter durch dass hellstrahlende Leuchten, welches sich zunächst ganz merkwürdig anfühlte. Es ließ ihren gesamten Körper prickeln und kribbeln ...
Und als sie dann zufällig an sich hinunterblickte bemerkte sie verblüfft, dass sie nun auf einmal nicht mehr ihre Jeans und Shirt und Sneakers trug, sondern statt dessen ein wunderschönes weißes Spitzenkleid, wie auch feine flache weiße Schuhe.
Oh... und jemand hatte ihr das Haar gekämmt, oder? Es war nun ganz glatt und weich...

Emily war schrecklich verwirrt von alldem, aber auch schon wieder etwas nervös.
Ob das hier nun wirklich der Weg in die Welt der Toten war? Ihr Herz klopfte so laut, dass sie dachte ein jeder müsste es hören, sogar Gott selbst.
Doch... Bei allen Engeln und der heiligen Jungfrau... -  war dieser Weg ins Jenseits doch spektakulär!

Da, wo sie gingen, bildeten sich blausilbern schimmernde Lichterwirbel am Boden, welche sie gleich darauf umtosten. Jedoch nicht wild und kalt oder ängstigend, sondern vielmehr warm und seltsam einladend. Ja, sie dachte bei sich, dass am Ende dieses hellstrahlenden Wirbelweges nur etwas Gutes liegen konnte. Denn ein Engel führte sie ja an seiner Hand.
Sie konnte seine gewaltig großen Flügel sogar berühren, denn die weichen riesigen Federn streiften immer wieder ihren Arm, derweil er sie weiter und weiter führte.
Oh, was war das doch ein Wunder. Wenn man dagegen die vielen Berichte von Nahtoten bedachte, welche alle von einem schwarzen Tunnel sprachen, mit einem Licht erst ganz am Ende...!? So hatten sie doch eigentlich letztendlich rein gar nichts von dem echten Weg ins Jenseits gesehen, oder? Nichts von alldem hier...

Da verglühte das Leuchten um sie herum schlagartig und sie standen schon mit dem nächsten Schritt, aus diesem Wirbel herausgetreten, plötzlich mitten auf einer großen, breiten Straße.
Uh?
Ja... es war sogar eine breite und weiß glitzernde Straße, so wie geteert, ... in einer ganz und gar außergewöhnlichen, wenn nicht gar Futuristischen Umgebung.

„Willkommen im Himmlischen Reich, Emily!", drehte Mikael sich zu ihr um und lächelte sie milde an.
Doch das bekam sie nun fast gar nicht mehr mit, denn es gab hier so unglaublich viel zu sehen... und zu staunen!

Woah... allein diese himmelhohe Pflanze, direkt neben ihr, die sicher an die hundert Meter hoch war... oder noch höher?! ... Gleich einem uralten Mamutbaum - war sehr beeindruckend. Nur kannte sie diese Gattung nicht.
Ihr blieb vor Staunen glatt der Mund offen stehen, als sie den Kopf in den Nacken legte. Denn weit oben breitete sich ein gigantischer Blütenkelch gleich einem natürlichen Schirm über ihnen aus.

Wow...
Und rechts gab es ebenfalls solche oder ähnlich hoch wachsende Gräser und wild wachsende netzartige Schlingpflanzen, die sie so alle gar nicht kannte.
Es duftete zudem auch intensiv und ganz herrlich nach exotischen Blumen... Oder war das alles hier am Ende nur ein einziger gewaltiger Garten?
- Der Garten Eden, vielleicht, wurde es ihr schlagartig bewusst und sie drehte sich verwirrt um sich selbst...
- Oh Gott...
Ja!
Was für ein erhabener Anblick, da in der Ferne...

Ein gigantischer Riesiger uralter Baum erhob sich über einer gewaltigen Bergklippe, jenseits des Tales.
Und sogar von hier aus konnte sie sehen, dass er auch rote Früchte trug... Äpfel?
War dies also der Baum der Erkenntnis?
Konnte das sein?

Ach du Alarm...?!

Dann war sie hier ja nun wirklich mitten im Paradis gelandet?!
Oh grundgütiger Gott...
Womit hatte sie sich das denn nur verdient?
- Wie?

Dark Wings #15chaptersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt