Mikael atmete heftig aus und ein.
Er konnte Immer noch nicht begreifen, was hier gerade eben geschehen war.Der Herr hatte ihn hierher befohlen, um eine Unschuldige vor Dämonen zu beschützen. Doch sein Schwert hatte sie letztlich getötet?!
Nein... oh nein...!
Ihr ruhiger, seelenvoller Blick, als sie ihn angelächelt und dann den Herrn angefleht hatte ihm zu vergeben... Er hatte ihr dabei mitten ins Herz geblickt... ein reines, gütiges und warmes Herz, voller Liebe und Zuneigung zu jedwedem Lebewesen. Und letztlich sogar auch noch zu ihm.
Ihren eigenen Mörder.
Sie hatte ihm noch gesagt, dass es schon gut sei und sie keine Schmerzen litt...
Und sie hatte ihn lediglich noch darum gebeten nicht von ihr zu gehen, damit sie nicht ganz alleine sein musste, wenn sie nun stürbe.
Ja, sie hatte noch nicht einmal versucht ihn um ihr Leben anzuflehen, so wie andere es stets taten, wenn er sie abholen kam.
Doch dazu war er heute ja gar nicht ausgesandt worden... und hatte nun auch keine Berechtigung mehr, ihre Seele zu entbinden und auf die Reise in das Jenseits zu schicken.
Nein...
Wie hatte er bei einer himmlischen Mission nur derart versagen können? - Wie nur?Doch er war immerhin geblieben, bis ihr kleines, noch viel zu junges Leben erloschen war.
„Herr...", legte er die nun reglose, geisterhaft blasse, menschliche Hülle, der noch blutjungen Frau vorsichtig auf den Asphalt nieder und schloß dann ganz sachte ihre noch halb geöffneten, wunderschönen, mitternachtsblauen Augen.
Eine weitere Träne tropfte auf das nun stille Gesicht herab. Doch selbst im Tode lächelte sie noch friedlich... gleich wie ein Engel.„Oh Herr, erbarme dich ihrer reinen und guten Seele...", flüsterte er schmerzlich berührt und stand dann erst langsam und schwer atmend auf.
Wieso fühlte es dich nun so falsch an, dass er es tat? Warum fühlte er sich nun innerlich so zerrissen? Wieso wollte er sie lieber noch eine Weile lang festhalten und bei ihr bleiben?
- Das war ihm unbegreiflich.
Denn der Tod war ihm ja nun wahrlich nicht fremd. Doch schon seit vielen Ewigkeiten hatte er ihn nicht mehr so tief berührt wie ausgerechnet heute.
Es gab ihn ja schließlich auch in unzähligen Varianten. Manche grausam und kalt, lang und qualvoll, andere schnell und gnädig... schmerzlos, im Schlaf.
Er selbst hatte auch schon oft getötet... Dämonen und Schattenwesen. Gefallene Engel, die den Weg des Luzifer einschlugen und ... himmlische Engel-Anwärter, die sich aus beständig wachsender Macht- und Habgier oder in ihrer schier grenzenlos überheblichen Maßlosigkeit letztlich doch noch gegen den Herrn wandten.Ja... es war ihm nicht fremd zu töten.
Doch heute und hier hatte er, ein Erzengel des Herrn, reines und unschuldiges Blut vergossen.
Deshalb musste der Herr ihn nun ebenfalls richten. Denn so lautete das Gesetz der Himmelsreiche, für einen versagenden Engel...Langsam legte er sein vormals flammendes Schwert, dass ihm der Herr einst verliehen hatte, um die Dämonen aus dem Garten Eden und der Welt der Menschen zu vertreiben, auf dem kalten Asphalt ab und blickte, so wie das Mädchen zuvor nun gequält zum Himmel hinauf.
„Ihre Worte waren Warm und voller Vergebung und Liebe, Herr... Doch ich verdiene deine Gnade nicht. Denn meine Hand führte das Schwert, welches ihr Leben nahm.
Also Strafe mich nun und lasse mich fallen in tiefste Finsternis, denn ich habe eine Todsünde begangen, wieder deinen Geboten ... und eine Unschuldige getötet, über die du mich Schutz zu bieten anhieltest ..." bot er dem Himmel seine Ergebung dar und breitete verzweifelt von seiner schrecklichen Tat seine Flügel weit aus, auf dass die Göttlichen Blitze in ihn nun erschlagen würden.
Ja... Er erwartete nun das himmlische Urteil.Doch nichts geschah.
Verwirrt blickte er schließlich erneut zum Himmel auf.
„Herr! Was tust du nur?
Ich bitte dich... lass Gerechtigkeit walten!
Denn ich nahm dieses wundervolle Leben! Also bin ich verloren und muss fallen... Ich erwarte nun deine Strafe..., ich bitte dich!"
Da endlich...
Wärme durchflutete seinen Leib, bis in seine tiefste Seele hinein und er senkte demütig den Kopf, denn seine Brüder, die anderen 12 Erzengel, materialisierten nun alle um ihn herum und blickten ihn mitleidig oder auch liebevoll an.
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Dark Wings #15chapters
ParanormalDie achtzehnjährige Emily gerät auf ihrer allerersten Autofahrt zu Freunden in einen Kampf zwischen Engeln und Dämonen und kommt dabei ganz aus Versehen durch das Schwert des Erzengels Mikael ums Leben. Doch weil sie ihrem zutiefst betroffenen Mör...