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Nach diesem Statement verschwanden nun auch die Engel und nur die Erzengel blieben noch da und betrachteten sie und Mikael nun ernsthaft oder eindringlich.

Und Mikael?
Der zauberte wieder irgendwas... oder vielleicht löste er seine Engelsmagie auch nur auf, denn seine Rüstung und sein Schwert verschwanden ebenso schnell, wie er sie gerade noch angelegt hatte.
Aus dem Krieger wurde nun wieder der Lichte und freundliche, warmherzige Engel Mikael. Und obschon er nun relativ ruhig und gefasst wirkte, konnte Emily selbiges von sich gerade nicht mehr behaupten.

Nein... ganz und gar nicht

Sie fühlte sich im Gegenteil, einfach nur schrecklich. Denn mal ehrlich...
Hatte sie das hier so gewollt? Dass man so vielen sicher lang gedienten Engeln auf solch brutale Weise die Flügel noch am Leib verbrannte und ihnen damit sicherlich großen Schmerz bereitete?
- Nein, ganz sicher nicht!

Sie blickte Mikael unglücklich entgegen, als er wieder zu ihr hintrat und nur sachte ihre Hand berührte.

„Geht es dir gut? Du siehst ja ganz erschüttert aus.", meinte er besorgt.
„Das ... hab ich so nicht gewollt. Dass du sie so hart bestrafst. Ich ... wollte doch nur, dass sie wieder gut sind. So wie echte Engel eben sein sollten.", wisperte sie leise schniefend zu ihm auf und er zog kurz die Brauen zusammen.

„Emily... es war nicht deine Schuld und auch ich bin nur der treue Diener des Herrn. ER hat sie gerade mit deiner Stimme sprechend, welche er sich von dir auslieh, verdammt, da er deine Worte über sie hörte und dann tief in ihre verdorbenen Seelen hineinblickte.
Sie handelten nicht ehrenwert, so wie Engel, also wie könnte der der Herr sie dann jetzt noch ehren. - Sollte er das wirklich noch tun? Sei Ehrlich!?", fragte er sie hart.

Emily senke nur wieder, bedrückt den Kopf und schwieg. Denn schließlich waren diese Engel ja irgendwann auch mal gute Wesen gewesen, sodass der Herr sie zu seinen Engeln berufen hatte. Er musste sich doch etwas dabei gedacht haben, oder?
Sie nun also einfach so aufzugeben, da irgendetwas ihnen derart geschadet hatte, dass sie es nun nicht mehr so wie früher taten, war so, als ob er nur all jene loswerden wollte, die ihm nun einfach nichts mehr nutzten oder lästig fielen ...

Mikael atmete leise aber tief empfinden aus.

Und sie sie blickte verwirrt zu ihm auf. Seine Hand an ihren Gesicht leuchtete...
hatte er also gerade ... was ...? - Ihre Gedanken gelesen?
Er nickte kurz.
„Wir teilen eine innige Verbindung, seid du nur wegen mir sterben musstest und dann auch durch mich in diese Form der Existenz zurückgeholt wurdest.
Und ja ... So funktioniert der Himmel, Emily. Bist du ein Engel oder auf dem Weg dazu ein solcher zu sein, dann belohnt dich der Herr... da! Sieh mal..." , drehte er sie nun an den Schultern, fassend herum und sie erblickte sehr erstaunt Pascal, Sedan, Anna und Elena, die sich und auch sie nun mit riesigen Augen und plötzlich ganz in Weiß gekleidet, anstarrten.

Und Metadron trat nun milde lächelnd zu ihnen hin und berührte Pascal ganz leicht am Rücken.
„Der Herr erkannte durch unseren neuen, gütigen, Erzengel Emily, wer und was ihr vier Seelen wirklich seid..." sprach er zu ihnen und auch drei weitere Erzengel traten nun hinzu und berührten die anderen Seelen, Anna und Elena und Sedan.
Alle starrten sie und dann auch sich nur wieder groß an, denn in dem Moment berührte auch Mikael ihren eigenen Rücken und ein hitziger Schauer überlief Emily von Kopf bis Fuß.

Zwischen ihren Schulterblättern juckte es kurz und dann ploppte es da plötzlich an ihrem eigenen Rücken... das Jucken endete abrupt und ein wirklich ganz seltsames Gefühl bemächtigte sich ihrer...
So als ob ihr nun tatsächlich noch ein paar weitere Arme gewachsen waren, ... oder?
Oh je...
Verwirrt drehte sie sich um, wandte den Kopf... und sah... zwei wunderschöne und wirklich tiefschwarze Flügel, die nun wohl tatsächlich ihre eigenen waren.
Dunkle Engelsflügel... so wie Mikael sie am Anfang noch gehabt hatte.

Dark Wings #15chaptersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt