Schuldgefühle?

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„Barton, sind Sie noch da?" Ein Schlag und schon lag der Nächste auf dem Boden.
„Barton?", fragte sie nun genervter. Eine Drehung zur Seite und ein Tritt in die Magengrube. „Uff!"
„Ja ja, ich bin da. Und waren wir nicht schon bei „Clint" und „Natasha"?"
Die Widow würde es niemals zu geben, aber sie war froh ihren neugewonnen Partner zu hören.

Dies war ihre erste Mission. Los Angeles. Sie sollten an Informationen erlangen und verschwinden lassen.
„Ich bin geradewegs zum Computerraum. Ich werde die Informationen finden und Ihnen zu kommen lassen, danach lösche ich sie, dann komme ich zurück und wir gehen weg. Klar?" Die Tür kam schon in Sicht, hinter der Frau lagen schon einige feindliche Agenten.
„Äh... ich dachte du hättest einen Speicher-Stick, auf den du die Daten drauf lädst und ich halte dir den Rücken frei..."
Romanoff blieb kurz stehen. „Ernsthaft, Barton? Erstens, Sie sollten im Wagen bleiben, da liegt nämlich ein Computer, auf dem du überwachen kannst, wo Überwachungskameras sind, und so. Zweitens, wir siezen uns noch. Und drittens, ich kann mich selber beschützen. Viertens-"
„Ja, ich habe es kapiert. Ich gehe zurück und warte im Auto."
Sie trat nebenbei die Tür auf. Der Raum war leer, einige Computer liefen. Schnell setzte sie sich dran.
„Deswegen hasse ich Partner", knurrte sie. „He, ich höre dich noch."
Sie tippte auf dem Computer herum, bis sie die Daten hatte. Hastig schickte sie sie an den Laptop im Auto. Jetzt musste Barton sie nur noch annehmen und sie konnte die Informationen löschen.
„Wo sind Sie Barton? Jemand muss die Daten annehmen." Keine Antwort.
„Barton?" Sie war wirklich ein wenig nervös. Auch wenn sie ihn äußerlich hasste, mochte sie ihn innerlich wirklich.
Er war der Einzige, der sie verstand. Sie arbeitete noch nicht lange bei S.H.I.E.L.D, aber in dieser Zeit, war Barton derjenige, der sich, um sie gekümmert hatte.
„Äh..." „Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie den Weg nicht mehr finden." Schon in Gedanken schickte Natasha die Informationen, zum S.H.I.E.L.D-Hauptquartier. Es würde ein wenig dauern, bis sie ankommen, aber es würde schneller gehen, als die erste Variante.
„Ich habe hier - Shit - ein Problem." „Und was für ein's?", fragte Romanoff herablassend.
„Vielleicht greifen mich hier gerade hunderte, ich übertreibe, aber gefühlt, hunderte Agenten an?"
„Ach, kommen Sie, so schlimm wird es jetzt nicht sein."
Die Rothaarige schaute auf den Computer vor ihr und stöhnte. Deswegen hasste sie Partner bei einer Mission, hatte sie das schon erwähnt?
Früher hatte sie alles selber gemacht, ohne Probleme.
Keine Aufmerksamkeit erregt.
Selten wurde sie verletzt.
Nie ging etwas daneben.
Und jetzt war sie hier, bei S.H.I.E.L.D. Sie wusste nicht, ob es gut war, nicht ob es schlecht war.
Sie raufte sich die roten Haare, welche sich sich zu einem strafen Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte.
Ein Angenommen, auf dem Computer signalisierte ihr, dass die Daten angekommen und angenommen worden sind.
„Äh... Nat...asha... Ich... seh-he Blut... über-all Blu-hust hust... ut."
Romanoff war ehrlich beeindruckt. Sie hätte nicht gedacht, dass der Agent so gut schauspielern konnte.
„Hätte nicht gedacht, dass Sie so gut lügen können, fast wäre ich drauf reingefallen."
Das war schon etwas, da die Spionin auf nichts reinfiel. Oder war er doch verletzt und lag fast tot am Boden?
Nein, so viele Genger sind ihr auf ihrem Weg in den Computerraum nicht aufgefallen. Die hätte selbst ER bekämpfen können.
Sie schätze sein Niveau sehr gering. Eigentlich ist das richtig fies, da er es war, der sie fast ermordet hatte. Und sie erstmal finden, war schon schwer.
Sie musste durch den Lüftungsschacht, um unauffälliger reinzugelangen. Erst hier vor der Tür musste sie kämpfen, da es kein anderen Weg gab.
„'ascha... Mi... geht's wirklich ni... gut..." Das bereite ihr nun wirklich Sorge, ein wenig zumindest.
Sie tippte hastig etwas an dem Computer rum und ließ somit die Daten auf mysteriöse Art und Weise verschwinden.

Clint lag an einer Wand gelehnt, vor ihm lagen viele Agenten verletzt und sogar tot. Die restlichen haben sich verzogen, nachdem sie dachten Barton sei tot.
Flach atmete er ein und aus, ein kurzer Huster unterbrach es, seine Hand umklammerte seine linke Hüfte.
Ein Rinnsal Blut bahnte sich einen Weg durch die Finger.
Sein Bein lag in einem unangenehmen Winkel ab und etwas drückte sich aus der Haut.
Er verzog den Mund, als er ihn bewegte.
Kurz hob er den anderen Arm um zu gucken, was da seine Stirn hinunterlief, sank ihn aber sofort wieder, als ein brennender Schmerz durch die Schulter zuckte.
„Sch'ße...", nuschelte er.
In Gedanken hoffte er, dass Natasha kommen würde. Doch er wusste, dass sie ihm nicht vertraute, glaubte und mochte.
Ein Stechen erschien in seiner Brust, aber es war innerlich. Er hatte die Frau in den letzten Wochen wirklich in sein Herz geschlossen, auch wenn sie nichts von ihm wollte.
Sein Kopf brummte, als er ihn leicht anhob und auf seine Wunde an der Hüfte schaute. Eine rote Larche lag unter dieser und vergrößerte sich stetig. Kraftlos legte er den Kopf wieder an die Wand, was das Brummen nicht wirklich besser machte.
Der Mann schloss seine Augen und verzog das Gesicht, selbst das tat weh.
„Bitte, Natasha, bitte!", flehte er leise.
In den letzten Minuten hatte er wahrscheinlich mehr abbekommen, als in den letzten Wochen.
Zumindest fühlte es sich so an.
Das Komische an dem Angriff war, dass es viel mehr Feinde waren, als ihm seine Partnerin erzählt hatte. Romanoff hatte ihm stetig berichtet, wie viele Agenten sie gerade sah. 
Als er die Augen öffnete, tanzten schwarze Punkte vor seinen Augen und versperrten ihm zusätzlich, zu dem verschwommenen,  die Sicht.
„Aufbleiben!", ermahnte er sich selbst. „Aufbleiben!", wiederholte er leiser. Er versuchte die Worte immer wieder zu sagen, doch irgendwann verstummten sie einfach.

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